Alle Jahre wieder kommt das Christuskind. Doch auch andere Höhepunkte wiederholen sich zur Jahreswende. So, spielt auch wie jedes Jahr Magtens Korridorer im Posten in Odense. Dieses Jahr spielten sie wegen der großen Nachfrage sogar zwei Tage hintereinander. Wir hatten die Möglichkeit ihr „zweites“ Konzert am Freitag den 14.12.18 zu sehen. Tja, und unsere letzte Begegnung mit der Band ist schon wieder 1,5 Jahre her. Wir waren gespannt ob uns Johan Olsen und seine Kumpels, wie immer komplett wegpusten.
Als wir gegen 21:00 ins Posten kamen war der Laden bereits brechend voll, der Schweiß tropfte förmlich von der Decke und das Publikum war schon sehr angeheitert. Das lag daran, dass in der der ganzen Stadt und auch im Veranstaltungsort Weihnachtsfeiern stattfanden. Dagegen ist unser heimischen Vorglühen ein Kindergeburtstag!
Nach knapp einer Viertel Stunde kamen Bite The Bullet als Anheizer auf die Bühne. Der dünne Frontmann kam mir direkt bekannt vor. Das lag wohl meist daran, dass seine Hose 2 Nummern zu klein war und gerade so das Schambein bedeckt – So einen Anblick vergisst man so schnell nicht. Auch der Rest seiner Erscheinung hatte sich seit dem ich die Band das letzte mal gesehen nicht verändert. Immer noch versuchte er dem Led Zeppelin Frontmann Robert Plant ähnlich zu sehen. Doch nun zur Musik. In den knappen und extrem kurzweiligen 20 Minuten Spielzeit gab es eine spannende Mischung aus 70er-Jahre-Rock, Funk und dem Anflug von Stadionrock auf die Ohren. Dazu knappen Ansagen und vor allem viel Spielfreude.
Dann hieß es für die meisten Gäste und auch uns erst mal Nachtanken bzw. Flüssigkeit wegbringen.
Und bald darauf kamen Magtens Korridorer auf die Bühne. Zu meiner großen Überraschung sah Frontmann Johan Olsen sehr gepflegt aus und trat in einem weissen Hemd auf. Früher war eher ein shabby Look angesagt. Wahrscheinlich hing das auch mit seiner Ansage zusammen, dass sie einiges vom neuen Album Halvt Til Helt (Halb bis ganz) spielen, welches im Frühjahr 2018 erschien. Und so war es dann auch, sie spielten zunächst einige neue Lieder ab, dies teilte bereits ab den ersten Takten das Publikum. Die eine Hälfte wollte die schmutzigen Rocknummern hören und die andere Hälfte war neugierig auf die eher ruhigen neuen Songs. Gegen Mitte des Konzerts gab es dann endlich wieder etwas was alle kannten. So feuerten sie Klassiker wie Pandora und Imperiet falder (Das Imperium fällt) ab. Zwischendurch wurde aber wieder etwas von der neuen Platte eingebaut. Slipper Snoren (die Leine etwas locker lassen), das auf der Platte zusammen mit der Künstlerin Katinka gesungen wird, war dann poppig und funkig. Bei dem guten alten Stück Nordhavn Station, sang der ganze Saal mit und brachte den Laden echt zum Kochen. Das aktuelle Stück Alkohol klang dann wieder sehr nach den Originalen Magtens Korridorer – Rau, schmutzig und eben nicht so leicht bekömmlich. Gegen Ende feuerten sie noch Vesterbro und Milan Allé, bevor mit Sidste Omgang (Letzte Runde) der Abend beinahe schon traurig seinen Ausklang fand.
Ingesamt ein geniales Konzert, was doch so anders und unerwartet war. Die Jungs bedankten sich dafür auch mit einer tiefen Verbeugung. Johan betonte noch ein mal wie dankbar er war, dass die neuen Songs so gut aufgenommen wurde. Die Band entwickelt sich wie jeder Mensch eben mit der Zeit weiter und wir Fans müssen das wohl akzeptieren.