Es hatte die ganze Nacht lang fröhlich geregnet und den Vormittag ging es ordentlich so weiter. Ich genoss bis zum späten Nachmittag den Aufenthalt im Trockenen, da ich ahnte, dass der Platz langsam aufgeweicht wurde.

Dann ging es gegen 18:00 wieder auf den Festivalplatz. Die nun nicht mehr ganz so tapferen Metaller packten zum Großteil ihre nassen Zelte in die Autos und die Abreisestimmung war spürbar.

Meine erste Band des Tages war Lacuna Coil. Die italienische Band um Christina Scabbia liess es ordentlich krachen und der Schlamm des Festivalplatzes wurde einfach mal mit den Füssen trockengestampft. Für trockene Fotografenfüße gab es Holzschnipsel aus der Tonne und alles war wieder gut. Fotos gibt es in unserer Galerie.

Nach etwas Sozialisieren mit Kollegen, was ja auch besonders wichtig auf nem Festival ist und der starken Frontfrau von Lacuna Coil ging es mit einer starken Lady für mich weiter.

Arch Enemy – Mein absoluter Höhepunkt des Festivals! Angela Gossow liess die Männer nur so zittern und vor Verzückung ihre Köpfe wackeln. 45 Minuten lang gab es feinstes Geknüppel und eine einzigartige Frauenstimme, die einfach METAL PUR ist. Yes! Fotos gibt es in unserer Galerie.

Als nächstes kamen die Spassrocker von Knorkator. Der Eröffnungssong Der ultimative Mann verbreitete so viel Stimmung, dass wir von Crowdsurfern im Graben überflutet wurden und die Securities uns schon wieder vor den Zaun schicken wollten. Dann meinte Stumpen allerdings – „Hej ihr Fotografen, wollt ihr mal auf die Bühne kommen?!“ Dies liessen wir uns nicht zweimal sagen und ungefähr 25 Fotografen kletterten am Basslautsprecher auf die Bühne um Bilder von uns, der Band oder dem Publikum zu machen.

Es bot sich wirklich ein beeindruckender Anblick über 11-12.000 Metalheads – Wow. Knorkator liessen es dann noch eine Weile krachen und verbreiteten mit einigen Coversongs bspw. Ma Baker und eigenen Stücken gute Stimmung.

Fotogalerie: Bilder von Knorkator @ RockHarz Festival 2012

Dann gab es die übliche Ansprache des Veranstalters Buddy. Er war sichtlich gerührt, denn in den letzten Jahren ist das Rockharz allmählich gewachsen. Wieder einige tausend Besucher mehr und aktuell ca 11.500 Gäste beim 19. Rockharz sind etwas auf das man mehr als stolz seien kann.

Danach folgte die erfolgreichste Band des Viking Metal AMON AMARTH. Johann und seine tapferen Kampfkumpanen verbreiteten eine Stimmung in der alle nur noch zu Odin beteten und nach Walhalla reisen wollten. Die Jungs waren vor einigen Jahren schon mal Gast auf dem Rockharz, aber durch harte Arbeit und viel Glück stiegen sie nun noch einige Treppchen höher in der Gunst des Publikums. Denn nicht ohne Grund sind sie auch im August Headliner in WACKEN. Die Band genoss die Stimmung und man merkte die Jungs regieren in diesen 90 min auf dem Festivalplatz.

Fotogalerie: Bilder von Amon Amarth @ RockHarz Festival 2012

Das waren meine Bands für dieses Festival, es folgten noch Moonsorrow und The Other, aber bei mir und den meisten anderen war die Luft raus und der Lack ab.

Alles in allem ein großartiges Festival. Sehr gut organisiert und man hat eigentlich kaum gemerkt, dass es mal nebenher ein ordentliches Stückchen gewachsen ist. Außer wenn man dieses Jahr versucht hat zwischen den Bühnen hin und her zu wandern und plötzlich gab es vor beiden Bühnen eine Traube Menschen. Ein kleines Manko muss ich hier noch erwähnen, der Sound war nicht so fett.

Ich war natürlich vom Roskilde Open Air etwas verwöhnt, aber insgesamt war es eher ein Klangbrei und überraschenderweise war es relativ leise. Ich denke aber mit der Lautstärke war Absicht um den harten Metallern, die gerne auf Schallschutz verzichten, keinen bleibenden Hörschaden zuzufügen.

Wir freuen uns an dieser Stelle jetzt schon auf das 20. Rockharz und sind natürlich wieder mit dabei! Danke für deses tolle Wochenende!

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