Covenant - E-Tropolis Festival 2013

Das legendäre E-Tropolis Festival hatte 2013 zum dritten Mal nach Berlin geladen und die Großen der Szene ließen sich nicht lange bitten. Mit einem hochkarätigen Line-Up wartete das E-Tropolis 2013 der dunkelbunten Fangemeinde an einem eisigen Tag im März auf. Da die schwarze Szene sich aber auch nichts aus Minustemperaturen und Schneefall machen, waren die Outfits einfallsreich, sexy und auch immer etwas abgedreht. Eine tolle Mischung von Leuten, die sich die Vollbedienung im Electro-Bereich nicht entgehen lassen wollten.

Das Programm begann bereits um 15 Uhr am frühen Nachmittag, damit die insgesamt 14 Bands auch genügend Spielzeit eingeräumt werden konnte. Das E-Tropolis fand in insgesamt 2 Hallen statt, die durch einen Innenhof, der gesäumt von Händlern wurde, verbunden ist. Eine Besonderheit dieses Festivals ist es, dass man den Bands relativ lange Spielzeiten einräumt.

Solar Fake - E-Tropolis Festival 2013

Der Tag begann mit Autodafeh und Centhron noch etwas verhalten, was aber sicher der frühen Uhrzeit geschuldet war, denn beide Bands haben eine starke Fan-Base und wissen, wie sie die Zuschauer begeistern können. Beide Bands zockten jeweils 40 Minuten und schufen so den Grundstein zu einem gelungenen Festivals. Der Szene-Liebling Sven Friedrich legte dann im Anschluss mit seinem Projekt Solar Fake auch gleich noch eine weitere Kohle drauf und schaffte es, dass sich die Halle mehr und mehr füllte. Sven und seinen Mannen haben einen festen Platz in der Electroecke und das vollkommen zu Recht. Die Songs kamen hart und kompromisslos daher und es wurden die ersten Tanz-Ekstasen gesichtet. Passend zum Wetter vor dem C-Club zockten Winterkälte ihre Mixtur aus Elektronischen Elementen und death-metal ähnlichen Gesang. Ein Erlebnis für Jeden, der dieser ungewöhnlichen Aufführung beiwohnen durfte.

 

Leæther Strip - E-Tropolis Festival 2013

Im Anschluss zeigten (x) RX ihr Können, das die trotz der streitbaren Technik nach einigen Anlaufschwierigkeiten locker unter Kontrolle bringen konnte. Es folgten Hymnen der Cyber Goths wie „Tanzm Schlampe“ und einige andere mehr. Der Club erbebte unter den harten Bässen und musste zeitweise sogar geschlossen werden, da der Andrang der Fans so groß war.

Fast zeitgleich spielten in der größeren C-Halle Leatherstrip, die sich ihrer Eigenschaft als Stimmungsbringer der schwarzen Szene sicher sein konnten. Das Publikum war vollkommen im Griff der Band und so verwunderte es auch nicht, dass die gute Stunde Spielzeit als viel zu knapp eingestuft wurde.

 

Noisuf-X - E-tropolis Festival 2013

Mit Noisuf-(X) stand ein weiterer Vertreter der aufstrebenden Jung-Bands auf dem Publikum. Wie ein Magnet zieht diese Band die knallbunten Cyber-Gothics an und schaffen es immer wieder das Auditorium in eine riesige Tanzfläche zu verwandeln.

Das ehemalige Kino, das seit einigen Jahren als C-Club fungiert, konnte die brodelnde Masse kaum halten, so groß war die Begeisterung, die dieser Band entgegengebracht wurde.

 

 

Nachtmahr - E-Tropolis Festival 2013 In der C-Halle stand mit Nachtmahr eine Band auf dem Programm, die sich in den letzten Jahren deutlich in den Vordergrund gespielt hat. Sicher nicht unverdient, hat man doch mit „Weil ich’s kann“ oder dem unsterblichen „Mädchen in Uniform“ einige Stücke im Repertoire, die man bei anderen Vertreten vergebens sucht. Mastermind Thomas, der auch bei L’ame Immortelle tätig ist, zeigte seine Definition einer energiegeladenen Show und zog das Publikum mit seinen Einlagen vollkommen in das Reich von Nachtmahr.

Die beiden Mädchen in Uniform auf der Bühne, unterstrichen die Aussagen der Songs noch einmal eindrücklich, so wurde bei „Feuer frei“ mit Wassermaschinengewehren auf das Publikum geschossen, während bei „Katharsis“ dem begeisterten Auditorium eine kleine Strip Einlage geboten wurden. Kein Zweifel, die Jungs aus Wien haben sich ihren Status als Co-Headliner, verdient erspielt.

 

Melotron - E-Tropolis Festival 2013

Ein weiterer Höhepunkt fand nun wiederum im C-Club statt. Melotron sollten Vielen ein Begriff sein, denn kaum eine Band schafft es durch so eine Beständigkeit seine Fan-Base immer weiter zu erweitern. Als Vorband von BlutEngel kann man die Jungs noch einige Male live erleben und ihre knallharten Bässe genießen.

Die hoffnungsvolle Band, die durch ihre intensiven, meist deutschsprachigen Texte punkten konnte, war eine der Überraschungen dieses Festivals.

So eine Frische und Unverwechselbarkeit hat man nicht oft in der doch sehr kleinen Electro-Szene.

 

Welle:Erdball - E-Tropolis Festival 2013

Zu den „Alten Bekannten“ dagegen darf man Welle:Erdball getrost zählen, jedoch ganz sicher nicht zum alten Eisen. Songs wie „Starfighter F104G“ oder „Ich bin aus Plastik“ zünden immer noch.

Eine wirklich unterhaltsame Show wurde dem Zuschauer geboten, ehe man mit „Monoton & Minimal“ das Mikrophon an einen weiteren Act der Superlative abgab und zwar an Grendel, die vor Diorama den C-Club in eine Sauna verwandelten und sich einem tanzwütigen Publikum gegenüber sahen.

 

 

Diorama - E-Tropolis Festival 2013

Diorama beendete den Abend im C-Club mit ihrem neuen Album und alten Lieblingen, sodass kein Wunsch offen blieb. Währenddessen spielten in der C-Halle die Electropioniere schlechthin.

Die Rede ist natürlich von DAF, die mit ihrem unsterblichen „Tanz den Mussolini“ ein Denkmal in der Electroszene sich selber setzten. Mit Covenant klang das diesjährige E-tropolis Festival aus. Die Mischung aus sanften Tönen gepaart mit der unverwechselbaren Stimme von Eskil brachte das Eis zum Schmelzen und machte Lust auf die Aftershow-Party, die direkt im Anschluss in den beiden Hallen stattfand.

 

 

 

Fazit: Ein schönes, kleines Festivals mit vielen Höhepunkten, Überraschungen und tollen Bands. Es bleibt nur zu hoffen, dass diesem Kleinod nicht das gleiche Schicksal wie dem Zita Rock, das ja abgesagt wurde, wiederfährt.

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