Within Temptation auf dem Copenhell Festival 2014Nach einem anstrengenden ersten Festivaltag begann der zweite Tag vom Copenhell Festival 2014 begann sehr entspannt mit schönem Ausschlafen. Im Gegensatz zu den klassischen Festivals wachte mal nicht im Kofferraum bzw. verschwitzten und nasskalten Zelten auf – die Couch in einer Altbauwohnung in Kopenhagen war wirklich eine nette Alternative. Die Fahrradtour zur Fähre gestaltete sich auch deutlich kürzer als beim ersten Mal – mein Orientierungssinn hatte sich geschärft. Am Fähranleger musste ich fast eine halbe Stunde warten; glücklicherweise wurde die Zeit aber mit etwas Smalltalk mit dänischen Metalfans angenehm verkürzt, die ich auch gestern Nacht auf dem Rückweg auf der Fähre zum Copenhell Festival 2014 getroffen hatte.

 
Nach einem etwas kürzeren Check In konnte ich noch die zweite Hälfte des Bad Religion Auftritts sehen. Äußerlich doch leicht gealtert ließen es die Punkhelden meiner Jugend dennoch ordentlich krachen. Interessanterweise sind die meisten Songs mindestens so aktuell wie vor 20 Jahren. Die stimmung war allerdings auch mitreissend, wie beim ersten hören vor 20 Jahren.
 
Danach gab es Triptykon auf die Ohren. Hier gab es ordentliches Doom Metal Geschrammel. Der Sound war wirklich heftig bis in die letzte Reihe und der Bass war mir deutlich übersteuert. Die Fans hat das wenig gestört – „Das muss drücken im Gesicht!“ Spannenderweise war es der erste Auftritt der Band in Dänemark – es wird hoffentlich nicht ihr letzter hier gewesen sein.

 
Dann kamen Within Temptation auf die große Bühne. Auf der letzten Tour gab es ja einige besondere Regeln was Fotos anging. Auf dem Festival gab es nur eine kleine Einschränkung: Wegen Pyrotechnik durften wir Fotografen erst beim zweiten Song vor die Bühne. Die Pyrotechnik, die wir dann auf der Großleinwand ansahen, entpuppte sich als „herkömmliche“ senkrechte Flammen während dem das offizielle Videoteam des Veranstalters durchweg filmen konnte. Besonders am Anfang des Konzert kamen die Kracher des aktuellen Albums Hydra. Bei den featuring Songs wurden die Stars einfach auf der Großleinwand hinter der Bühne eingespielt, was nicht an einen echten Auftritt der stars heran kam, dennoch war es es ein ziemlich fetter Effekt. Die Band, die auch für ihre sanfteren Balladen und den engelsgleichen Gesang der Frontfrau Sharon den Adel bekannt ist, ließ es zwischendurch ordentlich krachen. Einer meiner Höhepunkte war Dangerous im Duett mit Howard Jones. Insgesamt war der Auftritt optisch und musikalisch perfekt durchgestylt, dazu kam eine unheimliche Spielfreude der Band. Wirklich ein grandioses Konzert!
 
Danach folgte für mich ein kleiner Geheimtipp. Eine befreundete Band aus Flensburg hat mir mehrfach empfohlen – Wenn du wirklich fetten Rock hören willst – Hör dir Clutch an. Ich hatte natürlich meine Hausaufgaben nicht gemacht und ließ mich an diesem Abend einfach überraschen. Die Band präsentierte eine satte Mischung aus Blues, Rock und Metal. Es klang ein wenig wie Volbeat aber mit deutlich gelassener, kantiger und mega fett.
 
So ließ ich also den Abend langsam kopfnickend ausklingen und dachte ok noch ein paar Bilder von Twisted Sister und dann Heimweg – dachte ich.

 
Twisted Sister auf dem Copenhell Festival 2014Haha weit gefehlt. Bei Twisted Sister gab es noch mal eine Fotoanweisung – Ihr dürft den ganzen Auftritt lang im Graben bleiben, wenn es ruhig bleibt. Die Band ließ sich wirklich Zeit, bis sie auf die Bühne kamen, so lange, dass drei Mal wurde Long Way To The Top von AC/DC als Intro vom Band gespielt werden konnte. Wie die meisten Gäste kannte ich nur zwei Songs der Band – We´re Not Gonna Take It und I Wanna Rock. Ok das sind wirklich einige der größten Songs aller Zeiten, aber es stellte sich heraus, dass die Band mit noch viel mehr überzeugen konnte. So wurde ein Großteil ihres fettesten Albums Stay Hungry präsentiert. Dazu kam, dass der Frontmann Daniel Dee Snider trotz seines hohen Alters jeneisets der Fünfzig in Topform war. Ein Hit reihte sich an den nächsten und neben der ersten Reihe, die alle Songs mitsingen konnten ergriff der ROCK das ganze Publikum bis zu letzten Reihe. Für mich war der Auftritt die größte positive Überraschung des Festivals. Die Band legte sich besonders in Zeug, denn sie waren seit 1986 nicht mehr in Dänemark gewesen und feierten auch noch den 30 jährigen Geburtstag ihres Hammeralbums Stay Hungry. Was für ein furioser Auftritt und ein gekonnter Abschluss des 2. Tages.
 
Wie der Zufall es wollte, draf ich auf dem Heimweg mit der Fähre zufällig noch einmal dasselbe dänische Pärchen vom Hinweg. Dänemark ist echt nicht groß und immer für eine Überraschung.

 

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