Nach den Konzert- und Festivalauftritten des letzten Jahres sind The Birthday Massacre auch 2006 wieder in unseren Landen unterwegs. Am 29.07. machten die sympathischen Kanadier Station in Berlin, um das dortige K17 zu rocken.
Berlin ist für Künstler der Gothic Szene immer ein schwieriges Pflaster. Selbst wenn genügend Publikum anwesend ist, muss das noch lange nicht heißen, dass man ihm mehr als ein leichtes Kopfnicken entlocken kann. So war es doch ein wenig überraschend, dass sich schon kurz nach Einlass jede Menge Besucher bei sommerlicher Schwüle im Innenhof des K17 tummelten – nicht wenige davon offenkundig Fans der Combo, die erst verhältnismäßig kurze Zeit in Deutschland bekannt ist und hier mit „Violet“ gerade mal ein Album veröffentlicht hat.
Zunächst versuchten Jesus on Extasy als Aufheizer die Besucher vom Hof in den stickigen Konzersaal zu locken – mit wenig Erfolg, was wohl zum einen an der doch unverhältnismäßig hohen Raumtemperatur lag und zum anderen daran, dass bis auf Sänger Dorian keiner der Musiker wirklich viel Engagement zeigte.
In der doch recht langen Umbaupause danach konnten alle noch mal draußen frische Luft schnappen, bevor es für den Mainact des Abends vor der Bühne rappelvoll und damit nahezu unerträglich heiß wurde.
Kaum betraten The Birthday Massacre die in violett zwar spärlich aber passend ausgeleuchtete Bühne, wurden sie schon vom Publikum bejubelt und nach dem ersten Einsetzen der rockig fetzigen Gitarren war nahezu die gesamte Zuhörerschaft in Bewegung. Auch die sechs Kanadier auf der Bühne gaben – wie man es nicht anders von ihnen gewohnt ist – mit ihrer energiegeladenen Performance von der ersten Sekunde an alles. Nicht nur den Jungs war der Spaß deutlich anzusehen, auch Sängerin Chibi nahm immer wieder Kontakt mit dem Publikum auf und hatte mit ihrem frechen schulmädchen-Auftreten schnell den einen oder anderen männlichen Besucher bezaubert.
Da das nächste Album erst nach der Tour aufgenommen wird, spielten The Birthday Massacre hauptsächlich Songs der „Violet“, aber auch einige wenige ihrer bisher in Deutschland nicht erschienenen Erstveröffentlichung „Nothing and Nowhere“, sowie drei neue Stücke, die allesamt mit ihrer Mischung aus eingehenden fast kindlich einfachen Synthie-Melodien und rotzigem Gitarrensound die musikalische Ausrichtung der „Violet“ konsequent fortsetzen.
Nach einem fantastischen Konzert eilten Chibi und Co sichtlich geschafft direkt in die erfrischende Kühle des Hofes, der sich schnell mit den ebenso geschafften Besuchern füllte.
Wer dieses oder eines der anderen Deutschland-Konzerte verpasst hat, hat noch viermal die Chance The Birthday Massacre live zu sehen.
Weitere Auftritte in Deutschland 2006:
17.08. Rostock, Mau Club
18.08. Dresden, Bunker
19.08. Erntdebrück, Rothaar-Festival
21.08. Trier, Exhaus
Autor: Katja