Bereits die anwesenden Künstler auf dem erstmals stattfindenden Festival ließen im Vorfeld viel erwarten, so dass man gerne den Weg an die Grenze zu Frankreich in Angriff nahm.

Recht angenehm war auch, dass Park- und Campingplatz sich auf dem selben Gelände befanden und man seine Sachen nicht unbedingt weit schleppen musste. Ferner war Grillen oder offenes Feuer auf dem Campingplatz erlaubt, was die herrschenden kühlen Temperaturen etwas erträglicher machte.

Für einen Freitag und gleichsam Werktag begann das Programm um 13.00 Uhr recht früh. So mussten die ersten Bands Nocturnal Opera, Lacuna, Schock, Iris, Lacrimas Profundere und The Ocean nicht nur mit der Tatsache klarkommen gegen die Gewohnheiten der „Kinder der Nacht“ im Hellen zu spielen, sondern auch mit der ihre Auftritte vor einer recht überschaubaren Zuhörerzahl absolvieren zu müssen.

Mit dem Auftritt der Apokalyptischen Reiter füllten sich die Zuschauerreihen doch langsam und die Band um Sänger Fuchs schaffte es den Funken überspringen zu lassen und es keimte gar vereinzelt Euphorie auf. Als nächster Act rockten die Jungs um Lisa Middelhauve, ergo Xandria, die Bühne in Großrosseln und nahmen das Publikum in ihren Bann.

Als Headliner des Freitags hatte man De/Vision gewinnen können. Die Synthy-Popper aus Berlin zeigten während ihrer Performance, dass sie die richtige Wahl waren und ließen die mit der Dämmerung doch empfindlich gesunkenen Temperaturen vergessen.

Wie schon am Freitag, so begann auch der Samstag zu einer für unsere Szene untypischen Zeit. Das Eis brechen durften Endzeitprophet, wobei sie wie ihre Nachfolger auf der Bühne Equatronic und Heiland mit den typischen Begleiterscheinungen, von Seiten des Publikums bei Warm-Uppern, zu kämpfen hatten. Mit Songs of Lemuria feat. Nik Page ging es im Programm weiter. Leider beschäftigte sich auch bei diesem Act das Auditorium doch erstaunlich rege mit der Nahrungsaufnahme oder wohnte dem Rahmenprogramm bei.

Erst als Welle:Erdball auf Sendung gingen, schwang die Stimmung um und es hellte sich merklich auf. Honey, ALF sowie die in schwarzes Leder gewandeten Soraya und Frl. Venus nahmen ihre Zuhörer mit ins Wunderland der C64-Ära, was den Anwesenden außerordentlich zu gefallen schien.

Waren Welle:Erdball noch in den 80ern verwurzelt, so entführte Unheilig die Festivalbesucher in „Moderne Zeiten“. Der Graf legte mit seinen Mannen eine blitzsaubere Show hin, die das Publikum die erneut beträchtlich sinkenden Temperaturen vergessen ließ. Ganz neu war der Frontmann der Letzten Instanz. Holly versprühte aber mit seinen Mitstreitern so viel Spielfreude und Spaß, das ihr Auftritt nicht ohne Zugaben zuende gehen konnte. Hierbei noch ein Lob an die Organisatoren, die ihren Zeitplan so gut koordiniert hatten, dass trotz Zugaben die nachfolgenden Bands pünktlich loslegen konnten.

Unter dem Schein der mittlerweile von den Veranstaltern aufgestellten und gut frequentierten Schwedenfeuer beschlossen Diary of Dreams den Samstag. Zwar hatten Adrian Hates und der Rest der Band anfänglich mit den Tücken der PA zu kämpfen, was sie aber nicht davon abgehalten hat eine mitreißende Show zu bieten.

Die undankbare Aufgabe den Sonntag zu beginnen hatten die Lokalmatadoren von Eternal Nightmare und die Epic-Rocker von Midnattsol, die wie schon die Opener der vorangegangenen Tage in einer heimeligen, weil von wenigen Zuhörern „gestörten“ Atmosphäre spielen sollten. Erst bei Faun füllten sich die Zuschauerreihen doch beträchtlich und die Festivalbesucher ließen sich von den mystischen Klängen des Quintetts um Oliver Sa Tyr verzaubern.

Hatte man Freitag und Samstag noch gedacht, dass es zwar kalt sei, aber zum Glück nicht regnete, so musste am Sonntag diese Hoffnung begraben werden.

Regicide und End of Green heizten es dem Publikum noch unter einer immer dichter werdenden Wolkendecke ein, während sich dann bei Eisheilig die Schleusen öffneten.

Auch der Headliner Theater of Tragedy durfte bei Regen spielen, wobei den Festivalbesuchern das Wetter nun gänzlich schnuppe war.

Als Fazit bleibt festzustellen, dass man sich eventuell über den Termin der Veranstaltung noch mal Gedanken machen sollte. Auch sollte man den Mittelaltermarkt nochmals neu konzipieren. Die Händler dort hatten doch relativ wenig Zulauf.

So bekommt man vielleicht auch mehr Zuschauer ins Saarland. Aufgrund der guten Bandauswahl und der sehr ordentlichen Organisation wäre das nicht mehr als verdient.

Autor: Carsten

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