Gleich neben dem Moulin Rouge gaben Hocico zusammen mit Spetsnaz ein Konzert zur aktuellen CD „Wrack and Ruin“…
Das „La Locomotive“ neben dem Moulin Rouge, wo auch „The Doors“ einst aufgetreten sind, war die Kulisse und Spielwiese für Hocico und Spetsnaz am 10. Oktober.
Gemischtes Publikum vermutlich aller Nationen standen Schlange um die beiden Mexikaner zu erleben. In einer nicht enden wollenden Schlange von französischen „Goths“ und japanischen Moulin Rouge Besuchern, war der Einlaß relativ spät um 22:00. Von außen größer wirkend und innen recht bescheiden geschnitten, präsentierte sich das „La Locomotive“ nicht anders, als die sonstigen Schuppen in Deutschland auch.
Aber es sollte noch eine Weile dauern, ehe Spetsnaz und Hocico auftraten. Die Wartezeit verkürzte der DJ mit Musik aus der Szene. Wunderlicherweise kamen die deutschen Interpreten besser an, als die internationalen.
Spetsnaz:
Gegen 23:00 traten dann Spetsnaz auf. Die beiden Schweden, Stefan Nilsson und Pontus Stǻlberg, stampften dann auch so gleich auf die Bühne, wo sie mit frenetischem Applaus begrüßt wurden. Es ist ja bekannt, dass die Franzosen ein Faible für germanische Auftritte haben (daher sind sie auch verrückt auf das rollende „R“ bei Rammstein, was sozusagen als Refrenz fungiert). Mit einem elektronischen Live-Drum-Set spielten sie nahezu 45 Minuten Stücke aus dem aktuellen Album „Re-Designed“. Kraftvoller EBM mit unüberhörbaren Einflüssen der früheren Krupps, F242, DAF und natürlich Nitzer Ebb. Der Sänger Stefan Nilsson, hühnenhaft und sehr schwedisch aussehend, verausgabte sich bis zum letzten Hemd und bereitete das Publikum für Hocico vor.
Einer relativ jungen Band (2001 gegründet) entgegnete das Publikum sehr viel Anerkennung und Spetsnaz sahen sichtlich berührt von der (anscheinend nicht erwarteten) Resonanz.
Auf Zugabe-Wünsche sind sie nicht eingegangen und entschuldigten sich, da nun Zeit für Hocico war.
Hocico:
Nach einer weiteren Wartezeit von nahezu einer Stunde, betraten Hocico erst um 00:30 die Bühne nach einem langem, mythisch-bösen Intro. Und gleich der erste Song schlug ein wie eine Bombe. Ausgeklungen mit einem sehr langen Outro, zeigte Erk Aicrag gleich wo es langging. Und zwar vorwärts in ein Elektro/EBM Gewitter, was dem Publikum nur in den Pausen zwischen den Songs zum durchatmen Zeit ließ.
Hatte man bei Spetsnaz gedacht, dass es genug Energie wäre, legten Hocico noch eine Schippe auf. Sichtlich von dem fortschreitenden Verlauf, konnte man auch den optischen Untergang von Erk beobachten, dessen Kleider und mit Isolierband umwickelter Arm sich langsam aber sicher auflösten.
Das Reportoire umfasste zum größten Teil sämtliche Highlights aus dem Schaffenswerk Hocico´s. Nach etwas über 90 Minuten war das Spektakel dann auch zu Ende. Ohne „Zugabe“ Rufe, kamen Hocico allerdings wieder auf die Bühne und präsentierten dann dann Club-Kracher „Untold Blashemies“ als Krönung.
Einige Fans stiegen dann auf die Bühne und feierten mit Hocico das Ende des Konzertes. Erk ließ sich dann per Stagediving in die Menge hinab und sang die letzten Take, ehe er wieder auf die Bühne kam und sich verabschiedete. Überhaupt war der Fan-Kontakt sehr intensiv.
Die im Hintergrund installierte Videoprojekten war allerdings nicht so herausragend, wie bei der letzten Tour, wo allerlei Pornographie und Szenen aus Gore- und Splatterfilmen gezeigt wurden.
Alles in allem ein Konzerterlebnis der kraftvolleren Art, sowohl von Spetsnaz als auch von Hocico, die zusammen ein sehr gutes Elektro/EBM Duo bildeten.
Autor: Eniz












