“Set Sail To Doom and Horror” – so lautete das Thema der herbstlichen Tour von The Vision Bleak. Und passend dazu gestaltete sich das Wetter an diesem Sonntag: Grau, verregnet und leicht nebelig. Warum also diesem tristen Wetter nicht trotzen und ab in die Kulturbastion von Torgau?

 

Auch wenn das kleine sächsische Städtchen sehr verschlafen und menschenleer auf den Straßen wirkte, so waren alle Metal-Freunde über das Wochenendprogramm bestens informiert. Schubweise füllte sich die hübsch anmutende Location und endlich konnte der Zapfhahn das tun, was er am besten kann: Bier fließen lassen.

Kurz nach 20 Uhr eröffnete die Dark-Metal-Formation Schwarzer Engel den Abend. Mit deutschen Texten versuchten sie die Leute von der Bar zur Bühne zu locken. Diese Aktion wurde nicht mit Erfolg belohnt. Während des gesamten Auftrittes stellten sich etwa nur 10 Leute der „Apokalypse“.

 

Die zweite Vorband Ahab lockte schon wesentlich mehr Publikum an. Einige Zuschauer waren sogar nur für diese Band angereist. Für ihren Auftritt wurde die Bühne in grün-gelbes Licht getaucht, so dass man schon fast geblendet war. Zusätzlicher Nebel verstärkte die „Downtempo-Metal-Progressive“-Stimmung. Ahab sind wirklich keine gewöhnliche Metalband, sie sind wirklich etwas Besonderes. In 45 Minuten Spielzeit spielten sie etwa nur 4-5 Lieder, die allesamt fast 10 Minuten Länge hatten und alles andere als „leicht“ waren.

 

Nun waren die Vorbands vorbei und als ein Zuschauer anfing, sich direkt vor die Bühne zu stellen, bekamen die anderen Zuschauer ebenfalls Bewegungsdrang in Richtung der ersten Reihe. Nicht nur die war schnell voll, sondern auch die zweite, dritte, vierte, fünfte… kurz gesagt: Es füllte sich auf einmal schneller als man gucken konnte – dabei sind The Vision Bleak gewiss keine Pop-Band.

Das Licht ging nun heute zum dritten Mal aus und es konnte endlich losgehen! Mit „Descend Into Maelstrom“, ebenfalls der Opener vom aktuellen The Vision Bleak Album „Set Sail To Misery“, legte die Band los und die Köpfe der Zuschauer fingen sich ebenfalls an zu rotieren. Die Setlist war wirklich gut durchmischt. Von alten Klassikern vom ersten Album wie „Night Of The Living Dead“ oder „Wolfmoon“ fehlte es an nichts und auch Freunde der neueren Werke kamen voll auf ihre Kosten.  The Vision Bleak fegte los und der ein oder andere Stein der Kulturbastion hat gewiss gewackelt. Die Bühne war in grelles Licht getaucht, Nebel umschmeichelte die Musiker. Zu „I Dined With The Swans“ tauchte sie sich in ein tiefes Blutrot, so dass man fast keine klaren Konturen mehr erkennen konnte.
Mit „The Charm Is Done“ endete das Hauptset, aber The Vision Bleak kamen schließlich noch für zwei Zugaben auf die Bühne.

So endete der wirklich feine Metal-Sonntagabend und leider folgte trotz kurzer Nacht ein Arbeitsmontag.

 

 


Setlist The Vision Bleak

Intro
Descend Into Maelstrom
Night Of The Living Dead
Carpathia
The Outsider
Black Pharaoh Part 2
Kutulu!
I Dined With The Swans
A Romance With The Grave
Wolfmoon
The Charm Is Done
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Lone Night Rider
Brotherhood With Seth

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