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Am Freitag dem 13. war bereits in der Dresdner Innenstand eine beachtliche Menge „Schwarzvolk“ unterwegs, die allesamt zügig in Richtung Club Neue Mensa auf der Bergstraße pilgerten. Unter den vorwiegend schwarz gekleideten Besuchern waren auch ein paar etwas buntere dabei.

Es war also durchaus möglich, in den dunklen und nebeligen Gemächern der Neuen Mensa, nicht bei jedem Schritt ausversehen an einen Menschen zu rennen, den man einfach nicht sehen konnte, weil er die Farbe des Raumes angenommen hatte – schwarz nämlich.


Die Mensa war, wie auch in den anderen 10 Jahren zu vor, in verschiedene „Floors“ eingeteilt. Oder sagen wir auf gut Deutsch einfach „Bereiche“. Der erste Bereich war der Einlassbereich mit einem etwas inkompetenten Kassen- und Gästelistenteam. Zum Glück war ich dennoch als „irgend so eine Tante von einem Online-Magazin“ (sic!) vermerkt, sonst hätte ich womöglich noch Geld für diese Veranstaltung zahlen müssen.


Im Erdgeschoss gab es einen Verkaufsbereich für Kleidung, Schmuck, Statuen und auch alles andere, was ein dunkles Herz so begehrte. Ein paar Meter weiter gab es den ersten Electro Bereich, der aber meist leer war, da auch sehr klein. Ging man nun 21 Uhr die Treppen hoch, die sonst die Studenten bezwingen müssen, um ein Mittagessen zu erhaschen, landete man direkt vor verschlossenen Türen.

Hier sollten doch ab 21 Uhr Bands über die Bühne fegen? Anscheinend hielt man den Zeitplan nicht genau ein, denn eine Band war noch mit dem Soundcheck beschäftigt und die Türen waren geschlossen.  Offen war aber eine andere Tür, die zu einem weiteren „Dancefloor“ führte. Einen Met-Stand gab es zum Glück auch. So wurde die Veranstaltung zumindest ein kleines bisschen lustiger.


Einen Haufen Geduld musste man schon mitbringen. Es war nach 22 Uhr, als dann endlich die Türen zum Konzertsaal aufgingen. Dann musste man auch nicht mehr lange warten und die erste Bans WAITING IN VAIN kam auf die Bühne.

Die Dresdner-Irland-Formation konnten mit ihrem EBM-Rockmatic-Pop das Publikum zum Tanzen animieren und so machte sich endlich Stimmung breit. Für viel Atmosphäre sorgte eine Beamerprojektion, die passend zu jedem Lied neue Grafiken und Videos an die Wand zauberte. Nach gut 30 Minuten war leider schon Schluss.


Nennenswert ist auch die Tatsache, dass wirklich viele Besucher beim Schwarzen Dresden anwesend waren, diese Menge aber leider nicht annähernd bei den Konzerten anwesend war. Die größte Horde war direkt vor der Mensa zu finden. Hunderte scharten sich um ein Lagerfeuer, tranken heißen Met oder standen für eine warme Bratwurst an. Die Stimmung draußen in der eisernen Kälte war ausgesprochen gut und es war sehr unterhaltsam.

Zu dem Auftritt von der britischen Band LAHANNYA fanden zum Glück viel mehr Leute den Weg in den Konzertbereich als bei den beiden Bands zuvor. Das Licht passte, die Musik war gut und das Publikum sehr tanzfreudig und zahlreich.


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Später wurde es natürlich auch. Erst weit nach Mitternacht machten sich die Headliner des Schwarzen Dresdens  HELLFIRE SOCIETY bühnenfertig. Um diese Zeit war der Großteil des Publikums betrunken bis stark betrunken und war auch wieder vor der Mensa anstatt in der Mensa. Die musikalische Leistung von den Fightrock-Hardcore-Musiker von Hellfire Society war leider nicht sehr berauschend.

Es war dunkel, nebelig, laut und schrammig. Kein wahrer Hörgenuss. Bemerkenswert waren einzig der Oberkörper vom Sänger, der von fast jedem weiblichen Zuschauer angesabbert und in Gedanken vernascht wurde.


Fazit: Gute Bands, nette Stimmung, aber katastrophale Organisation. Daher: 2010 nicht wieder.

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