Passend zu ihrem Auftritt auf dem M’era Luna Festival 2015 veröffentlichen Unzucht ihre neue EP „Schweigen / Seelenblind“, die mit zwei Auskopplungen, zwei neuen Songs und vier Remixen aufwartet und zugleich auf die kommende Tour einstimmt.
Los geht es mit „Schweigen„, der bereits vom 2014 erschienenen Album Venus Luzifer bekannt ist. Auch Track #2, „Seelenblind„, ist eine Auskopplung von Venus Luzifer, zusammen schaffen die beiden Titeltracks einen hervorragenden Einstieg in die EP mit rockigen, mitreißenden Sounds die zum Abfeiern einladen – das Livepotential sollte jedem Fan seit der letzten Tour bekannt sein.
Mit „Die Dialektik des Schreckens“ haut der erste neue Song auf der EP dem Hörer erstmal ein Drum- und Gitarrenbrett um die Ohren, das entfernt an den Beginn von „Todsünde 8“ erinnert. Ein schöner, eingängiger Song, der sich allerdings nahtlos in das bisherige Repertoire einfügt, ohne in irgendeiner Form besonders hervorzustechen.
„Ein letzter Gedanke“ ist der zweite neue Track, der vor allem durch die Diskrepanz zwischen Text und Musik auffällt: Während dem Text eine durchaus positive, aufmunternde Stimmung zugrunde liegt, wird das ganze in eine eher düstere, rockige Soundkulisse gehüllt und gipfelt in Scream- und angedeuteten Growlparts. Durchaus hörenswert, aber musikalisch wie textlich keine Offenbarung.
Es folgen vier Remixe – und bekanntlich scheiden sich an Remixen immer die Geister. Das „Seelenblind Death Valley High Remix“ sticht vor allem durch die dominante technoide Soundkulisse hervor – allerdings nicht gerade positiv. Für mich ein Remix zum skippen.
Die angehenden Supporter von Erdling haben sich an den Song „Neugeboren“ vorgenommen und dem für sich schon rockigen Stück ein kleines Upgrade bei Drums und Gitarren verpasst. Rockt, gefällt – und wäre ein schönes Special auf der anstehenden Tour.
Die letzten beiden Remixe fallen für mich in die Kategorie „kann man hören – muss man aber nicht“: Während der „Sehnsucht Bells Into Machines Remix“ in mir vorallem durch unsäglich verzerrten Gesang die innige Sehnsucht nach OhropaxTM hervorruft, wünsche ich mir beim „Das Denkmal fällt Roboz Remix“ einfach nur, dass es aufhört – aber der Song zieht sich unendliche dreieinhalb Minuten.
Fazit: Mit „Schweigen / Seelenblind“ veröffentlichen Unzucht eine eher schwache EP. Zwar gibt es für die rund €8,- Kaufpreis auch acht Songs, diese setzen sich aber aus zwei bekannten, zwei neuen Stücke und vier Remixen durchwachsener Qualität zusammen. Für mich ist das nichts, was ich mir ins Regal stellen muss. Zum Glück kann man aber auf diversen Plattformen vorher hineinhören und die Stücke auch einzeln als MP3 für kleines Geld erwerben.















