Wieder einmal packte ich meine Sachen, um die Crüxshadows mit ihrer neuen Show und dem neuen Line-Up (George Bikos ersetzte Stacey Camp-bell an der Gitarre und Holly McCall Beth Allen als Tänzerin) zu be-wundern. Diesmal war das „Nachtleben“ in Frankfurt am Main mein Ziel.
Einige mehr oder minder in schwarz gehüllte Menschen standen erst einmal vorm „Nachtleben“ an, und ich nutze die Zeit, um erste Kontakte zu knüpfen, was mir in Frankfurt irgendwie leichter zu gelin-gen scheint, als an anderen Orten.
Kurz nach 20.00 Uhr geht’s dann in „dess Loch“ (Zitat aus der Schlange), so dass ich mich mit circa 250 bis 300 Leuten im Raum befinde.
Als Vorband wurden die Jungs von „China Touch“ engagiert, die mit ihrem gefälligen Retro-Synthi-Pop zu unterhalten wissen. Was ich mich aber frage ist, warum ich zum vierten Mal die exakt selben Lieder in exakt der selben Reihenfolge zu hören bekomme und dann der Sänger immer noch von „unserer neuen EP“ redet. Langsam sollten die Crüxshadows mal überlegen vielleicht Newcomer aus dem Umkreis des Konzertortes ins Vorprogramm zu nehmen, weil China Touch wird langsam aber sicher ein Grund doch erst etwas später einzutrudeln.
Nach einer Umbaupause von etwa zwanzig Minuten ertönt kurz nach 21.00 Uhr die Stimme von Rogue und der Sänger der Crüxshadows bahnt sich seinen Weg durch die Zuschauermenge. Im Gegensatz zur „Ethernaut“-Tour verzichtet er dieses Mal auf die Lämpchen in seiner Kleidung, was aber nicht weiter ins Gewicht fällt. Sehr wohl ins Gewicht fällt die Tatsache, dass mit George Bikos eine echte Verstärkung in die Band geholt wurde. Glänzte Stacey Campbell noch eher durch ihre kühle Ausstrahlung, so ist George ein Bandmitglied, das sich sehr dynamisch in die Show einbringt. Unterstützt werden die vier regulären Bandmitglieder von den Tänzerinnen Jessica Lackey und der schon oben erwähnten Holly McCall, wobei mir die Choreographie noch nicht so abgestimmt als die zwischen Jessica und Beth Allen erschien. Auch zeichnen die Tänzerinnen in der neuen Show für Teile des Background-Gesanges verantwortlich, wobei die Stimmen doch manchmal etwas dünn klangen und hier noch Verbesserungsbedarf besteht.
Eingebettet in die „Ethernaut“-Show, in deren Mittelpunkt Wettstreit der Göttinnen Hera (Holly), Athene (Rachel) und Aphrodite (Jessica), steht werden die Stücke der „Fortress in Flames“-EP gekonnt eingebettet. Nachdem wir also Into the Ether gegangen sind, kommt nach Cassandra mit Winterborn der erste Kracher, was die Menge mit großem Enthusiasmus, welche sich in gekonnten Tanzeinlagen äußert, entgegnet. Diese Stimmung wird in den nächsten fast Stunden mit Titeln wie Eurydice, Love and Hatred, Resist, Dragonfly, Fortress und vielen mehr spielend gehalten. Ein weiteres Highlight ist mal wieder Rogues Ansprache in Deutsch, wobei er wie immer sein Licht unter den Scheffel stellt. Mit Tears sollte dann eigentlich alles zu Ende sein, jedoch ließen die Frankfurter die Crüxshadows nicht unter zwei Zugaben von der Bühne, die gerne von der Band erfüllt wurden. Allerdings waren bei den Zugaben die Tänzerinnen von zwei Zuschauerrinnen ersetzt worden und am Ende stand ein Großteil des Publikums tanzend auf der Bühne.
Wie bereits angedeutet ist mit George Bikos an der Gitarre den Crüxshadows ein echter Zugewinn gelungen. Dieser Kerl mauserte sich zum Mädchenschwarm, was an diesem Abend nicht zuletzt an seinem neckischen schwarz-roten Ringelpullover lag. Auch Holly McCall ist im ganzen toll, kann aber Beth Allen (durch Heirat aus der Band ausgeausgeschieden) noch nicht ersetzen.
Ein ganz großes Lob an die Leute in Frankfurt, die die nicht gerade gut klimatisierte Location mit der Hilfe von Fächern etwas zu kühlen suchten (ne, ihr zwei in der ersten Reihe). Ferner herrschte eine tolle Stimmung und jeder fand schnell Kontakt, egal ob er oder sie „gothic“ gekleidet war oder nicht. Auch fiel mir auf, dass man sich nicht wie z.B. in Trier oder Köln in den Grüppchen verkroch, sondern auch mal in Publikum nach links und rechts plauschte.
Autor: Carsten












