Suicide Commando gehört zu den beliebtesten Electrobands in der schwarzen Szene. Jetzt zum aktuellen Album „Bind, Torture and Kill“ gehen sie auf Tour, um den Kannibalismus zu besingen. Am Samstag, den 21.10.06, waren sie zusammen mit Painbastard und This Morn´ Omina im K17.
Painbastard:
Als erstes betrat Painbastard die Bühne, um den Massen einzuheizen. Frontmann Alex war ein wahrer Blickfang: groß, sehr muskulös und er trug eine ganz besondere Weste. Auf dieser befanden sich zwei kleine Lampen, die ins Publikum leuchteten. Er legte auch gleich los und passend zum keyboardlastigen Industrial und EBM bot er diesen verzerrten Kreischgesang, wie man ihn gerne hört. Energiegeladen schritt er über die gesamte Bühne und posierte wie ein Bär auf den Boxen. Ein recht guter Start für diese Band, aber sie sollten nicht vor dem Schicksal sicher sein und einige Bühnenpannen sind geschehen. Zuerst gab nach wenigen Liedern eins seiner „Lichter“ den Geist auf. Wenig später tritt er mit seinen schweren Stiefeln auf einer der am Boden liegenden Neonröhren und es wird dunkler auf der Bühne. Anschließend verfängt er sich mit dem Kabel des Mikrophones an einer der Boxen und hätte diese fast umgekippt. Zum krönenden Abschluss hätte er mit seinem Mikrophonständer fast jemanden aus dem Publikum erschlagen (Das es sich bei dieser Person um die Redakteurin selber handelte, wollen wir zur Seite stellen). Aber diese kleinen Unfälle beeindruckten die beiden Bandmitglieder herzlich wenig und ganz professionell wurde weitergemacht, als ob es zur Show gehörte (man wusste nur deshalb, dass es nicht so war, weil der Frontmann nach dem Auftritt n der Pause fluchend die zerplatzte Neonröhre betrachtet). Auch das Publikum hat dies schnell vergessen und es wurde viel mitgetanzt.
This Morn´ Omina:
Neugierig beschaute das Publikum in der Pause die Hexenmaske, die auf der Bühne aufgebaut wurde. Es folgten Djampen und Bongos und es gab einige fragende Blicke unter den Zuschauern. Jetzt soll tatsächlich eine Industrialband auftreten? Doch tatsächlich: Es kamen ein Dj und zwei Trommler auf die Bühne und nach wenigen Minuten ging es los. Krachige Elektronikklänge gemischt mit den rhythmischen, kleinen Trommeln ergaben einen interessanten Sound, der einen Touch von „Urwaldmusik“ hatte. Auch hier wurde schon mitgetanzt, auch wenn der Sound dieser Vorband etwas eintöniger war, als der vom Vorgänger. Das konnte am fehlenden Gesang liegen, denn es war ein reines Instrumental-Konzert ohne Lyrics. Leider war der Sound nicht gerade perfekt. Die Mikrophone für die verschiedenen Trommeln waren zu leise eingestellt und manchmal hörte man sie kaum noch heraus. Aber auch diese Band nahm das alles hin und gaben einen guten Auftritt.
Sucide Commando:
Nun folgte der langersehnte Auftritt von Suicide Commando. SC-Gründer Johan van Roy stürmte energisch auf die Bühne und wurde jubelnd von den Massen empfangen. Er trug, wie auf seinem aktuellen Albumcover, den schwarzen Anzug mit der roten Krawatte. Sofort heizte er die Massen mit „Bind, Toture and Kill“ an und spätestens jetzt konnte keiner mehr still stehen. Schade war auch hier wieder die mangelnde Klangqualität. Im vordereren Bereich des Publikums entstand innerhalb eines Fanclubs sogar eine Pogomasse, in dem der eine oder andere nicht ganz ohne Schaden davon gekommen ist. Es wurde wild geschubst und getreten, man bekam das Gefühl, sich auf einem Punk- oder Metalkonzert zu befinden. Doch das hielt kaum einen davon ab, von seinem Platz zu weichen und zur Musik abzugehen. Wen wunderte es, bei dieser Energie, die Johan ausstrahlte. Er posierte auf den Boxen, er sprang wild hin und her, er lehnte sich weit raus und in seinem Gesicht herrschte ein einziges Fratzengewitter. Nicht schlecht für sein Alter, da kann sich selbst die Jugend eine Scheibe abschneiden. Neben seiner ausgefallenen Gestik und Mimik waren auch die bildlichen Darstellungen der Lieder, die an die Wand projeziert wurden, gut gelungen. Kein Ekel wurde beim Darstellen der Thematik Kannibalismus weggelassen. Besonders gelungen war beim Track „Massaker“ die subtile Darstellung eines „Kannibalen-Essens“, wo auch nicht mit Blut und herumhängenden, blutigen Armen gespart wurde. Im Punkt Publikumsnähe kann man ihm auch nichts vorwerfen. Er ließ nicht nur die gesamte Masse laut singen, sondern auch vereinzelte in der ersten Reihe zu „Fuck You Bitch“, die eindeutig ihren Spaß dabei hatten. Nach dem letzten Track verließen die Musiker die Bühne, doch kaum hatten sie den letzten Fuß draußen, wurde lautstark um Zugabe gebrüllt. Natürlich ließen sie sich erweichen und spielten zum Schluss noch „Torment me“ und „Hellraiser“ .
Fazit:
Es war ein sehr durchmischtes Konzert und es gab kaum Einen, dem danach nicht die Füße vom Tanzen schmerzten. Doch die Fans waren glücklich und die blauen Flecken schnell vergessen.
Autor: Norma












