Van Canto sind wohl die erste A-Capella-Metal Band der Welt. Das hört sich zunächst unglaublich an – und das ist es dann auch tatsächlich: Und zwar unglaublich gut!
4 Sänger, 1 bezaubernde Sängerin und ein Schlagzeuger, aber keine einzige Gitarre, kein Bass und kein Keyboard rocken mit einer solchen Power, dass sich so manch etablierter, herkömmlicher Metalact hinter diesen Newcomern besser schamvoll verstecken sollte.
Van Canto selbst nennen ihren Sound dann auch ganz selbstbewusst „Hero-Metal“ und keine Bezeichnung könnte den Nagel besser auf den Kopf treffen. Die insgesamt 9 Tracks, darunter zwei Coverversionen, sind mit einer derartigen Leidenschaft interpretiert, dass man früher oder später einfach mit einsteigen muss und die Refrains vor der heimischen Stereoanlange lauthals mitsingt. Unweigerlich übertragen sich die Energie und der spürbar ehrliche Enthusiasmus der Musiker auf den Hörer und plötzlich fühlt man sich in der Tat selbst ein wenig heldenhaft. Zumindest solange bis der freundliche Nachbar von nebenan an der Türe klingelt und höflich darum bittet, das Singen doch zukünftig den Menschen mit Talent zu überlassen.
Dieses Talent besitzen die 5 Gesangsperlen von Van Canto, allen voran die beiden Leadsänger Dennis Schunke und Inga Scharf, zweifelsfrei. Hauptaugenmerk liegt hierbei auf dem ausdrucksstarken männlichen Gesangspart, der aber immer wieder von der weiblichen Komponente, die auf angenehme Art und Weise an Nightwish und Co. erinnert, unterstützt wird. Orchestrale Chorpassagen, hoher und tiefer Rakka-Takka-Gesang, sowie tiefer Dandan-Gesang erzeugen zudem einen absolut einmaligen Klangteppich und das perfekte musikalische Fundament. Fast ist man sogar geneigt zu vergessen, dass die Gitarren, die hier im Einsatz sind, rein menschlicher Natur sind.
Alle Songs können zudem noch mit eingängigen Hooklines und raffinierten Spannungsbögen punkten. „A storm to come“ ist ein Album aus einem Guss, es fällt schwer ein Lied besonders vorzuheben, denn jeder einzelne Song hat wahres Hymnen Potential. Eigefleischte Metalheads mögen mit dem Kopf schütteln, bei dem Gedanken an eine Metalcombo die als rhythmisch, instrumentelle Unterstützung alleine auf einen Drummer setzt. Aber so absurd es auch klingen mag, das ungewöhnliche A-Capella-Konzept von Van Canto geht wirklich auf. Allen Ungläubigen und Zweiflern seien deshalb die Hörproben auf der Bandhomepage oder der Myspace-Präsenz von Van Canto wärmstend zu empfehlen. Aber vorsicht, diese Musik macht wirklich süchtig!
Fazit:
5 starke Stimmen und ein einziges Schlagzeug liefern hier ein kraftvolles Album, das dank seiner Eingängigkeit sicher nicht nur unter den Freunden metallischer Klänge grossen Anklag finden wird. Eigenkompositionen und neue Interpretationen altbewährter Klassiker wie dem Metallica-Cover „Battery“ können gleichermaßen überzeugen.“A Storm to come“ ist ein gelungenes, in sich stimmiges Album das nach vorne geht und einfach Spass macht zu hören.
Abzuwarten bleibt allein, ob sich dieses gelungene musikalische Experiment dauerhaft auf dem Markt behaupten kann und weitere Werke dieser Art folgen werden, oder aber ob „A storm to come“ ein absolut brilliantes Einzelstück bleiben wird.
Das Album selbst kann man derzeit über die Bandhompage, oder über diverse Mailorder beziehen.












