Nach dem Longplayer „Elektrizitätswerk“ veröffentlichten Y-Luk-O bereits am 21. November 2005 die EP „Resistance“. Damit ist es bereits die vierte Veröffentlichung des Deutsch-Amerikanischen Duos, die sich im Jahre 2000 zusammengefunden haben.
Das Debüt liegt nun über drei Jahre her. Den Breakthrough schafften sie mit dem 2003er Werk „Kerion Celsi“. Nach einer ausgiebigen Tour kam erst im April dieses Jahres das dritte Album „Elektrizitätswerk“ (mindbreed Rezension hier), was bei Kritierin auf helle Ohren stieß.
Nun servieren Leonardo von Leibnitz und Yluko den Fans einen Nachschlag. Sowohl optisch, als auch musikalisch orientiert sich „Resistance“ an das letzte Album. Der Titeltrack ist ein solides EBM/Industrial Stück, was gut ins Mark geht und eine ausgezeichnete Dynamik vorweisen kann. Ein klassisches Industrial Stück, angelehnt an Skinny Puppy.
Ruhiger zur Sache geht es hingegen bei „The Day After (she left)“, das zweite von insgesamt sieben neuen Stücken. E-Gitarreneinflüsse findet man hier, wie beim Vorgänger auch wieder.
„Interlude No. 35“ ist ein einmütiges Sprachsample. Mir ist der Sprecher allerdings unbekannt. Dieser überbrückt dann auch die Zeit bis zum nächsten Kracher „Disintegrate“, meiner Meinung nach das stärkste Stück auf der EP, der selbst den Titeltrack überholt. Es baut langsam einen Spannungsbogen auf, ehe es in einer Detonatio an Lautstärke und Energie explodiert. Hier haben sich Y-Luk-O selber übertroffen und ließen neben den Industrial- auch Tranceelemente einfließen. Krachende E-Gitarren am Ende, bilden den Abschluss.
„Translation Error“ bietet nicht viel neues und passt in die üblichen Y-Luk-O´sche Schablone. „Herbstlaub“, das einzige deutschprachige Lied auf der CD wäre wirklich unnötig gewesen. Es klingt wie eine Mischung aus Oswald Henke, der sich in der Location verirrt hat. Bitte lieber beim englischen bleiben. Instrumental gesehen wäre es ein gutes Stück gewesen, aber dieses romantisch-gotische passt einfach nicht. Aber bleibt ja jedem selber überlassen.
„Ahead“, das letzte Stück, ist neben dem „Resistance“ und „Disintegrate“ das dritte, durchaus sehr gut gelunge Stück. Y-Luk-O verbinden hier spanisch angehauchte Percussion Instrumente mit ihrem Industrial Sound und heraus kommt etwas, was sich einerseits merkwürdig liest, aber sehr gut ins Ohr geht.
Der restlichen sieben Tracks sind Remix-Versionen von „Resistance“ verschiedenster Musiker.
Da wäre Short Term Surface, die „Resistance“ mehr Dampf und E-Gitarren geben. Obserce & Control legen mehr Wert auf eine EBM Umsetzung. Endif verfremden Y-Luk-O völlig und geben „Resistance“ eine Noise-Note. Skorbut halten sich da lieber minimalistischer. Brainclaw und Divider kann man in einem Atemzug auf des Elektrostuhls verweisen.
Und wer von „Resistance“ immer noch nicht genug hat, der kann sich das Monumentalwerk von Lethargy anhören, was 18min lang ist. Nach einem Danceinferno-Opener in den ersten 6min machen Lethargy erstmal Pause und legen nach einer 5minütigen Trancepause mit einem Noise-Feuerwerk wieder los. Der beste Remix auf der CD, wie ich finde.
Zum Abschluss kann man sagen, dass die EP ihre Stärken und Schwächen hat. Für Y-Luk-O-Fans auf jeden Fall eine Zusatzbereicherung, die sich an „Elektrizitätswerk“ bereits sattgehört haben. Eine EP mit sieben neuen Tracks und einer ganzen Palette von Remix-Versionen in einer Länge, die das „Elektrizitätswerk“ um fast das doppelte überragt (44:37 – 73:51) und für den Preis einer Maxi-Single-CD zu kriegen ist, ist doch sehr Fanorientiert und verkürzt die Wartezeit auf neues Material.
Autor: Eniz












