Andy LaPlegua – nie gehört? Auch nicht „Icon of Coil“? Nun, Andy LaPlegua ist der Sänger von „Icon of Coil“, und der bringt am 14. Juli 2004 bei Accession-Records sein zweites Soloprojekt nach „Combichrist“ namens „Panzer AG“ heraus und geht somit einen eigenen innovativen Weg, ab von „Icon of Coil“…

Die unverkennbare Stimme des Sängers ist selbstverständlich auch bei „Panzer AG“ nicht zu überhören und so könnte man „This is my Battlefield“ für ein neues Album nach „Machines Are Us“ halten. Aber man muss trotzdem nicht enttäuscht sein, da „Panzer AG“ sich nicht hinter der Mutterband zu verstecken braucht und stellenweise härter ist. So ist „Filth God“ gleich nach dem Intro ein ziemlich krachige Up-Tempo Nummer, die den modischen elektronische-Körpermusik-Hörer von heute ziemlich rasch auf die Tanzfläche verbannen wird.

Eine scheinbare Atempause bietet sich bei „Sick is the one who adores me“. Es fällt, verglichen mit den übrigen Tracks, am Anfang aus dem Rahmen, da nach dem ersten Fünftel des Liedes sich das Ganze doch noch als vorantreibendes melancholisch-tanzbares Kleinod entpuppt, das mit Klavier/Piano Elementen arbeitet.
Von insgesamt 15 Tracks sind einige (semi)instrumental und reihen sich in der Kategorie Industrial/Noise ein. Und Andy LaPlegua hat da wirklich tief in die Trickkiste gegriffen. Unterschwellig hört man sogar eine Geige.

Textlich gesehen geht es viel um Todessehnsucht, Krieg und Tod und Teufel.
Äußerlich gesehen sieht „This is my Battlefield“ schon sehr nach militanter Intention aus und Songtitel wie „Totale Luftherrschaft“, „Panzer“ und „Behind the gasmask“ lassen für alle Kleingeister viel Raum für Interpretationen. „Panzer AG“ beugt dem aber vor, in dem sie für alle, die es ganz genau wissen, mit „Dont’t be blind. This is NOT a pro-faschist project“ auf der Rückseite einen entsprechenden Vermerk machen und sich davon distanzieren. Schade, dass so ein Hinweis heutzutage nötig ist.

Gespickt mit allerlei raffinierten Samples aus Funk und Fernsehen und einer ausgeklügelten Songstruktur kommt bei „Panzer AG“ keine Minute der Langeweile auf. Stampfende Drums und Synthesizer, die eine harmonische Symbiose bilden, machen das Debut-Album des „Icon of Coil“-Sprachrohrs zu dem, was es ist: Ein wirklich sehr starker, energiegeladener und aggressiver Mix, der durch tanzbaren Industrial/Noise viel an Abwechslung erfährt.

Autor: Eniz

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