„Shadow Work“ ist das siebte Studioalbum von Despised Icon. Es erschien am 31. Oktober 2025. Ähnlich wie das Vorgängeralbum „Purgatory“ wurde es von Sänger Alex Erian und Gitarrist Eric Jarrin produziert. Für Mix und Mastering war Christian Donaldson (Cryptopsy, Shadow of Intent, Signs of the Swarm) verantwortlich, das Cover-Artwork stammt von Eliran Kantor (Hatebreed, Thy Art Is Murder, Cavalera Conspiracy).
Die 2002 gegründeten Montrealer Deathcore-Pioniere Despised Icon melden sich laut, schnell und wortgewaltig zurück. Das Album markiert ein bedeutendes Kapitel für eine Band, deren Kernbesetzung seit ihrer Gründung weitgehend unverändert geblieben ist.
Textlich erkundet „Shadow Work“ Themen wie Resilienz und innere Heilung und schöpft Inspiration aus dem psychologischen Prozess der Auseinandersetzung mit und Integration der eigenen Schattenseiten. Es ist ein zutiefst introspektives Album, das sowohl persönliches Wachstum als auch die Turbulenzen der Welt um uns herum widerspiegelt.
Schon der titelgebende Song vom Album lässt Rückschlüsse auf Carl G. Jungs Arbeit und Ansätze vom Archetypus beziehungsweise der Integration und Bewusstwerdung seiner eigenen Schatten zu. Er, der Schatten, wird zum Teil der Persönlichkeit, da dieser vermutlich immer Teil des eigenen Selbst sein wird und damit ist ein Dagegenarbeiten nur bedingt bis wenig förderlich. Vielmehr ging Jung scheinbar von Integration gleich mehr Ressourcen frei machen für die aktuellen Anteile, da der Schatten nun integriert, ich mir dessen bewusst bin und somit mich nicht mehr dagegen wehren muss, sondern mit eben jenen arbeiten kann.
Der französische Song „ContreCœur“ (kann mit „gegen das Herz“ oder „widerwillig“ übersetzt werden) beschäftigt sich hingegen in rund 90 bis 100 Sekunden mit dem Leugnen von Tatsachen, dass man sich kollektiv an die Angst, die geschürt wird, orientiert und sich von dieser leiten lässt. Eine klare Kritik an den aktuellen politischen Entwicklungen weltweit – egal, auf welchem Kontinent. Der Song ist hart, geht nach vorne und erinnert an eine brutale, schnellere Version des Old-School-Hardcore (Politik, Länge des Tracks, Gangshouts) mit einem deutlichen Punk-Touch (Politik, Songlänge), aber ohne die Brutalität missen zu lassen für die, die Kanadier bekannt sind.
Die elf Stücke in etwas weniger als 38 Minuten wissen zu überzeugen. „The Apparition“ hat einen brutalen, aber melodischen Groove. Und hat damit einen Teil zur Abwechslung beigetragen. Despised Icon sind zurück, persönlich wie vielleicht je zuvor und nutzen verschiedene Elemente aus der Psychologie, um die Message in ihren Text rüberzubringen. Schöne, schnelle und abwechslungsreiche Platte.















