Rezension: Any Given Day – OverpowerDie Gelsenkirchener Metalcore Band Any Given Day heben sich aus der grauen Einheitsmasse dieses Subgenres heraus. Ihre letzten Veröffentlichungen sorgten für ein sprichwörtliches Erdbeben in der Fanszene. „Overpower“ soll an die vorherigen Erfolge anknüpfen und besticht auf den ersten Blick bereits durch seinen martialischen Namen. Ob die musikalischen Zutaten auch überzeugen können?

Was für ein Beginn, „Start Over“ reißt den Zuhörer bereits mit den ersten Akkorden in einen brachialen Tunnel, der die Brutalität und Melodik dieser Band perfekt beschreibt. Ein sattes Riff, dazu fette Growls, so muss Metalcore einfach klingen. Die Single „Loveless“ dürfte schon auf einigen Partys gelaufen sein und reiht sich hervorragend in die Tracklist mit ein, ehe „Savior“ das Ruder an sich reißt. Ein echter Nackenbrecher, der hart und brutal aus den Boxen dröhnt. Der Track besticht durch seine Tempiwechsel, ohne dabei ins Klischee abzudriften. Da das Pulver der Jungs aber noch lange nicht verschossen ist, wird mit „Taking Over Me“ unter Beweis gestellt. Dieser Nummer gehört zu den härtesten Songs, die diese Band bisher veröffentlichte. Keine Frage, uns steht ein heißer Live-Sommer mit „Any Given Day“ bevor.

„Lonewolf“ ist zwar eine beeindruckende Hymne für alle Außenseiter, allerdings orientiert sich die Band bei diesem Beitrag zu sehr an dem Metalcore-Einheitsbrei. Das könnt Ihr definitiv besser. Und kaum hat man es ausgesprochen, kommt in Form von „Devil Inside“ gleich der nächste Hammertrack um die Ecke. Klare Songstruktur, die mit ordentlich Härte verziert wird und sich den Growls ausliefert, ein Gedicht für alle Jünger des Subgenres. Etwas mehr Abwechslung und Experimentierfreude zeigt die Band bei „In Deafening Silence“. Ein großartiger Track, der zeigt, dass Metalcore nicht immer gleich klingen muss. Den Höhepunkt des Albums erreichen die Jungs mit „Whatever It Takes“. Ein krasses Statement, das heftiger kaum hätte ausfallen können. Hier besteht Mosh-Pit Pflicht! Mit „Never Surrender“ wird noch eine Lebensweisheit rausgehauen, ehe der CD-Zuhörer in den grauen Alltag zurückkehrt.

Fazit: „Any Given Day” gehören definitiv zur Speerspitze des Metal-Core. Mit eigenem Stil, einer guten portion Härte, satten Growls und hervorragenden Klargesang hat sich diese Band eine Ausnahmestellung erspielt und zwar völlig zu Recht. Besser als „Overpower“ kann Metalcore nicht klingen. Punkt.

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