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Als wir gegen kurz nach sechs an der Essigfabrik ankamen, waren wir erstaunt. Die Türen waren noch verschlossen und die Fans standen in kleinen Grüppchen auf dem Parkplatz herum. Es dauerte weitere 20 Minuten bis sich die Tore dann endlich öffneten. Zu Beginn schon so eine Verspätung, das lies ja nichts Gutes erahnen für das Zeitmanagement dieses Abends. Doch mit dieser Vermutung hatten wir weit gefehlt, denn um 19 Uhr ging es pünktlich mit der ersten Band los.
Dope Stars Inc.
Da die Italiener von Dope Stars Inc. erst kürzlich ihr neues Album „21st Century Slave“ veröffentlicht haben, war das Intro eigentlich schon geklärt, denn es war auch der Opener des neuen Albums, „Omegadrones“. Die Stimmung im Saal kam leider nur sehr zäh in Bewegung, was vielleicht aber auch ein bisschen am Sänger lag, der an seinem Mikrofon festgewachsen schien. Die anderen Musiker versuchten dies zwar durch einige Einlagen, wie das Headbangen zu „Bang your Head“ wett zu machen, jedoch fehlte es der Show ein wenig an der Dynamik.
Für mehr Aufsehen sorgte dann doch der Keyboarder Ash Rexy. Das zwar weniger durch seine Showeinlagen, sondern vielmehr durch seine „Raucheinlagen“. Kaum war die eine Zigarette aufgeraucht, so wurde auch schon die nächste in den Mund gesteckt und angezündet. Ob das wohl gut für die Gesundheit ist?
Um 19:30 endete dieser Auftritt dann aber schon mit den Worten „It’s Time“. Aber es dauerte noch nicht einmal 15 Minuten, da war die Bühne umgebaut und die Zeit war gekommen für die nächste Band dieses Abends:
Lacrimas Profundere
Um 19:45 Uhr betraten die Bayern Lacrimas Profundere die Bühne, was für einige vielleicht ein wenig verwirrend war, standen diese doch auf keinem der Tourplakate mit drauf. Stattdessen hieß es darauf, dass The Birthday Massacre auftreten sollten. Diese haben jedoch erst wenige Tage vor der Tour bekannt gegeben, dass sie ihre Auftritte absagen, ohne jeden Grund. Lacrimas Profundere waren also auf die Schnelle für die Kanadier eingesprungen, welche mit ihrer Musik doch ein recht guter Ersatz für The Birthday Massacre waren. Die Band schien sich sehr über diesen kurzfristig geplanten Auftritt zu freuen und gab von Anfang an alles auf der Bühne.
Ihren Song „Sweet Caroline“ widmeten sie an diesem Abend allen Gothic-Girls, die dieses dankend annahmen. Bei einem weiteren Song forderte Sänger Roberto erst die männlichen Fans mit den Worten „Jungs, macht Lärm!“ auf, danach, mit ähnlichen Worten, auch die weiblichen Fans. Die Fans folgten lärmend seinen Anweisungen. Das weibliche Publikum wurde (unter anderem) dafür dann ein wenig später belohnt: beim Song „I did it for you“ zog sich der Bassist das Shirt unter der Lederweste aus und stellte seine entblößte Brust zur Schau.
Für Band und Publikum schien das Ende dieses Auftrittes doch allzu rasch zu kommen, hätte de Band, nach eigener Aussage, noch die ganze Nacht durchrocken können. Doch das hätten sie, auch in Hinsicht auf die noch folgenden Bands, als unfair erachtet. Sie versprachen aber, dass sie nach dem Konzert noch am Merchandisestand oder an der Bar anzutreffen seien, um dort mit ihren Fans das ein oder andere Bier zu trinken.
Deathstars
Nach einer weiteren relativ kurzen Umbauphase, in der im Übrigen die ersten und einzigen bandeigenen Banner aufgehängt wurden, war es dann an der Zeit für den Auftritt von Deathstars. Sicherlich wieder für viele Anwesende eine Überraschung, standen sie doch auf allen Tourplakaten an der Stelle der Headliner.
Wie nicht anders zu erwarten, trugen die Schweden ihre übliche, bandeigene Uniform, zu der auch die obligatorische Matrosenmütze und die Federboa des Sängers nicht fehlen durften. Diese beiden Kleidungsstücke blieben allerdings nicht lange am Körper des Sängers, denn schon nach wenigen Takten des Intros flog beides in Richtung Bühnenausgang davon. Seine Jacke folgte den anderen beiden Stücken wenige Zeit später nach.
Technisch hatten die Musiker jedoch ein paar Problemchen. So war der Gesang teilweise recht schlecht zu verstehen und auch andere Störgeräusche schränkten den Hörgenuss weiter ein, was die Stimmung im Saal jedoch nicht zu stören schien. Die Stimmung erreichte schließlich bei „New Dead Nation“ ihren Höhepunkt (nachdem sich auch zwei weitere Bandmitglieder teils ihrer Oberteile entledigt hatten).
Das Konzert endete schließlich mit „Dead dies Hard“ nach über einer Stunde, die irgendwie wie im Flug vergangen war. Mit den Worten „Thank you very much! Auf Wiedersehen! See you soon“ verabschiedeten sich die Schweden und gaben die Bühne für Diary of Dreams frei.
Diary of Dreams
Bevor Adrian Hates und der Rest der Band gegen 22:30 Uhr die Bühne betraten, hüllte diese sich mit dichtem Nebel ein. Als sie durch diesen wateten, war ein schriller Schrei in der Halle zu hören, kurz bevor die ersten Töne des Intros erklangen. Die Halle, die bei den letzten Klängen von Deathstars noch gut gefüllt zu sein schien, schien sich nun ein wenig gelehrt haben, was der Stimmung allerdings absolut keinen Abbruch tat.
Nach einigen Songs fragte Gitarrist Graun:A das Publikum „Wollt ihr noch was?“. Die Antwort war klar, natürlich wollten die Fans noch mehr, viel, viel mehr, um ehrlich zu sein. So folgten weitere Songs, unter ihnen auch „Reign of Blood“. Die Playlist dieses Abends war mehr als gut, vor allem aber abwechslungsreich.
Bei „Kingdom“, dem letzten Song dieses Sets, ließ die Band das Publikum selber singen, was für noch mehr Stimmung im Saal sorgte. Doch Diary of Dreams bedankte sich kurz beim Publikum und verschwand, was die Fans jedoch nicht einfach so hinnehmen wollten und schon ertönten laute „Zugabe“-Rufe in der Halle. Natürlich dauerte es nicht lange und Diary of Dreams standen wieder auf der Bühne um „Amok“ zu per formen. Nach diesem Song ertönten wieder laute „Zugabe“-Rufe, weshalb dann mit „The Curse“ ein weiterer Song gespielt wurde.
Danach war aber dann endgültig Schluss. Als das Publikum dies merkte, wurden die „Zugabe“-Rufe in einigen Ecken in „Buh“-Rufe umgewandelt- Dies war zwar ein wenig schade, denn irgendwie passten diese Äußerungen wenig zu dem, mehr als gelungenen, Konzert der Deutschen. Nichtsdestotrotz bewiesen diese aber mit ihrem Auftritt, dass sie durchaus auch das Zeug zum Headliner haben!
Alles in Allem ein sher gelungenes Event. Man darf gespannt sein, on es im nächsten Jahr vielleicht wieder eine weitere „Into Darkness Tour“ geben wird.
Fotos in unserer Bildergalerie
Artikel: Diana Dittrich für Mindbreed
Fotos: Simon Hönscheid für Mindbreed















