Fast genau drei Jahre ist es her, dass die deutsche Metal-Queen Doro Pesch die Hauptstadt beehrte. Es war also höchste Zeit für ein Konzert in Berlin. Mit der neuen CD „Raise your fist“ im Gepäck versprach es ein kurzweiliger Abend zu werden.
Nach der Vorband Seven, die dank ihres Gitarristen eine gute Show ablieferten, standen alle Zeichen nun endlich auf Sturm. Die Halle war so gut wie ausverkauft als die Frau, die so ziemlich jedes Festival schon als Headliner bereichert hat, die Bühne mit „Hellraiser“ betrat. Von genau diesem Augenblick an hatte Doro das Auditorium komplett in ihren Bann gezogen. Die Reise durch nunmehr 28 Jahren Heavy Metal Geschichte konnte beginnen.
Spätestens als mit „ I rule the ruins“ der erste Song aus dem legendären Album „Triumph and Agony“ gespielt wurde, gab es kein Halten mehr. Endlich wieder True-Metal der reinsten Art. Doro zog durch ihre Bühnenpräsenz und ihre unbändige Spielfreude ein breites Spektrum an Zuhörern an und so standen neben den langhaarigen Metallern auch Gothics, Hardrocker und jede Menge anderer Leute, die man bei einem solchen Event nicht unbedingt erwarten würde. Eine harmonische Mischung an Leuten, die gemeinsam feierten und der Grand-Dame des Metals ihre Ehrwürdigung zuteilwerden ließen.
Es folgten einige Songs von ihrer neuen CD, die live noch viel besser zündeten, als auf der Veröffentlichung, die in den vergangenen Monaten sich zu einem wahren Bestseller entwickelte. Ob nun „Coldhearted Lover“ oder „ Raise your fist“, Doro weiß einfach, was sich die Fans wünschen und genau diesem Verlangen kommt sie nur allzu gern nach. Besinnlich wurde es dann mit der Metal-Ballade schlechthin. „Für immer“ sorgte sicher schon bei vielen metallische Hochzeiten als musikalische Untermalung.
So war es auch nicht verwunderlich, dass das euphorisierte Publikum jede Silbe mitsingen konnte und die Sängerin und ihre einzigartige Band abfeierte, als ob es kein Morgen gäbe. Typisch für Doro ist neben ihrer Fannähe auch das Bewusstsein, wo sie hingehört und wem sie es zu verdanken hat. So wurde mit „Breaking the law“ den musikalischen Vorbildern und Fördern von Judas Priest Tribut gezollt, bevor mit „ Hero“ dem verstorbenen Frontmann von Black Sabbath und Heaven and Hell, Ronnie James Dio, in Form einer gefühlvollen Ballade gedacht wurde. Eine solche Bodenständigkeit bei einer solchen Karriere kann man einfach nur bewundern.
Wie passend wurde der folgende Song ausgewählt. „ True as steel“ ist eins der Lieder, die Doro einfach so einzigartig machen. Nach der Arena-Hymne „ All we are“ und dem stimmgewaltigen Entladung der aufgestauten Emotionen, die sich an diesem Abend zwischen Doro und dem Publikum aufgebaut hatten, erfüllte Doro die Wünsche des Publikums. Mit insgesamt vier weiteren Songs als Zugabe feierten sich die Band und das Publikum selbst. „ East Meet west“ , „ Love me in Black“, „Hellbound“, alles Klassiker, die in keiner Metal-Sammlung fehlen dürfen. Ein wirklich denkwürdiger Abend einer der schillerndsten Persönlichkeiten der Metalszene ging dem Ende entgegen. Nach „Metal racer“ war nach 2,5 Stunden Spielzeit wirklich Ende und es drängte sich der Eindruck auf, dass sowohl Band als auch Fans noch weitere Stunden gemeinsam abrocken könnten.
Fazit: Eine ungewöhnlich gut gefüllte Halle. Tolle Fans, die jeden Titel feierten und eine Metal-Queen in bester Spiellaune. Kurzum: Ein genialer Metal Abend, den es kaum zu toppen geht. In diesem Sinne: Stay hard, True as steel, we’re going down in history!















