bad company best ofNach den remasterten Veröffentlichungen der Alben Straight Shooter und Bad Company von Bad Company legt die Band nun mit einem Best Of Album nach. Was sich hinter dem langen Titel Rock ’N’ Roll Fantasy The Very Best Of Bad Company verbirgt, könnt ihr hier erfahren.

Artwork: Das Cover zeigt ein paar alte Porträts der Bandmitglieder. Dazu gibt es im dünnen Booklet weitere Fotos der Band plus ein paar Hintergrundinfos zu den Songs.

Tonqualität: Ein absolut geiler Klang. Die CD klingt wie gerade frisch im Studio eingespielt. Der Sound ist teilweise etwas „schmutzig“. Damit meine ich, dass beispielsweise die Gitarren analog verzerrt sind und nicht wie digital aus der Konserve klingen. Das macht das Album bereits klanglich zu einem Leckerbissen.

Musik: Das Best Of Album beginnt wohl mit dem bekanntesten Hit der Band – „Can’t Get Enough“. Dieser Knaller, der auch seinen Platz in dem großartigen Film Wayne’s World 2 fand ist für mich der Urbegriff von Classic Rock. Danach folgt der Song „Bad Company“ den die Jungs nach sich selbst benannt haben. Auch hier gibt es wie im ersten Lied die klassischen Elemente des Ur-Rock, der für mich den Übergang von Rock ’n’ Roll zum Metal beschreibt. Titel 4 „Ready For Love“ ist dann eine ruhige Ballade zum Luftholen. Dieser Track regt sehr zum Nachdenken an und gibt Zeit zum Erholen, denn danach geht es mit „On My Soul“ weiter. Dieser schnelle Kracher, der durch seinen fetten Orgelsound besticht, gibt es in einer bisher unveröffentlichten Version. Mit Titel 7 „Feel Like Makin’ Love“ gibt es nicht nur musikalisch sondern auch textlich einen echten Rock Klassiker. Dieser Hit beschreibt das Liebe machen auf eine sehr schöne Art und Weise ohne jemals das böse F-Wort in den Mund zu nehmen, das heutzutage schon inflationär verwendet wird. Mit „Shooting Star“ folgt eine langsame Ballade. Dieser Song ist schon fast zu langatmig, doch plötzlich bricht ein wundervolles Gitarrensolo à la Jimmy Page (Led Zeppelin) hervor – mein Abend ist gerettet. Titel 13 „Honey Child“ klingt durch die speziell verzerrten Gitarren, wie die Rock Kracher von ZZ-Top. Doch nach ein paar Sekunden hört es sich wieder nach dem unverkennbaren Sound von Bad Company an. Auch die weiteren Lieder sind allesamt Klassiker, die man schon mal irgendwo gehört hat, aber nie richtig zuordnen konnte. Mit „Electricland“ wird die CD beendet. Mit diesem Lied werden hier musikalisch die 80er eingeläutet, was man an den Disco-ähnlichen Rhythmen im Hintergrund hört.

Fazit: Ich habe neulich den Spruch gehört: Unsere Väter sind die wahren Hipster. Wenn man sich das Cover und die Bilder von Bad Company aus den Siebzigern anschaut, bekommt man wirklich diesen Eindruck. Denn die 70er waren wirklich eine Zeit der Stilbrüche, wilden Klamotten, seltsamen Haare und komischen Bärten. Dagegen ist heutzutage alles nur noch retro und wie eine billige Kopie. Genauso original und urig klingt das Best of Album Rock ’N’ Roll Fantasy The Very Best Of Bad Company von Bad Company. Viele Songs hat man schon mal irgendwo gehört oder sie sind ebenso eingängig, das sie wie die Urversion aktueller Rock-Hits klingen. Ich kann das Album jedem Rock- und Metalfan nur wärmstens empfehlen. Es taugt zum netten Zeitvertreib oder eben um die Wurzeln dieser großartigen Musikrichtung zu ergründen.

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