Den Beweis, dass hinter den unaufälligsten CD-Covern oftmals die größten Kleinode schlummern, könnte man kaum eindrucksvoller liefern, als mit Paul Rolands ReIssue der ursprünglich bereits in den frühen 90ern veröffentlichten CD „Roaring Boys & Sarabande„.
So lädt uns der Mann mit dem großen Zylinder, der eben dieses Cover ziert, trotz seines wenig Gutes verheißenden Blickes auf eine bewegende Reise in eine musikalische Welt ein, die einen unweigerlich verzaubern und fesseln wird.
Als besonders reizvoll zeigt sich hierbei, dass es schwer fällt Paul Rolands kreatives Schaffen in eine musikalische Schublade einzuordnen. So zaubert der Künstler ein musikalisches Potpourrie aus seinem Zylinder, das auf faszinierende Weise zu einem weltentrückten Klangbild verschmilzt. Trotz oder vielleicht auch gerade wegen der hierbei stets mitklingenden Melancholie schaffen die mal lieblich, dann wieder rockig interpretierten Stücke der Seele zu schmeicheln und dem geneigten Hörer das Gefühl einer zärtlichen Umarmung, die das Herz zu wärmen vermag, zu versinnbildlichen.
Mit verspielten elektronischen Arrangements, den 70erJahre entliehenen Gitarrensoli, aber auch klassischer Instrumentalisierung, die Rolands Nähe zur barocken Kammermusik erahnen lässt, entsteht ein sanfter, psychedelischer Sound, der über einen hohen Wiedererkennungswert verfügt.
Letzteren untermauert zusätzlich Rolands charismatische, teils hypnotisch klingende Stimme, derer man, obgleich sie sich nur wenig facettenreich präsentiert, auch nach insgesamt 20 Titeln nicht überdrüssig wird.
Eingängige Melodien und Texte, die zum Nachdenken, oder aber wie in dem Refrain orientierten „The poets and the painters“ einfach zum Mitsingen einladen, runden das Gesamtbild ab und beweisen, dass der Zauber von „Roaring Boys & Sarabande“ auch nach knapp 20 Jahren nichts von seinem ursprünglichem Charme verloren hat. Ein zeitloses Stück Musikgeschichte zum wohligem Weltschmerz fühlen!












