Nach einer ersten Demo aus dem Jahre 2005 veröffentlichten Oblivio nun am 21. September 2007 unter dem Label „My Kingdom Music“ ihr offizielles Debutwerk mit dem Titel „Dreams are distant memories“. Wie dem Pressetext zu entnehmen ist, versprechen uns die 6 jungen Italiener hierbei eine Mischung aus dunklen Gothic- und avantgardistischen Metalklängen.
Doch schon beim ersten Hören wird recht schnell klar, dass es sich bei dieser Ankündigung wohl auch nur um einen Traum, oder eine wirklich weit entfernte Erinnerung handeln kann.
Neun Songs mit einer Gesamtspielzeit von einer guten dreiviertel Stunde plätschern leider ziemlich belanglos dahin, ohne einen wirklich berühren zu können. Die Musik, die Oblivio uns hier als Gothic-Metal servieren wollen, klingt so harmlos und banal, dass es einem fast schon leid tun kann. Zumal deutlich spürbar ist, dass sowohl das gesangliche, als auch das musikalische Potential durchaus vorhanden ist.
Letzteres fällt besonders bei den reinen Instrumentalparts auf, doch leider fehlt es diesen dann wieder fast ausnahmslos an der nötigen Tiefe, um den Hörer wirklich fesseln zu können. Eingängige, oder gar aussergewöhnliche und experimentelle Hooklines sucht man hier einfach vergebens. Selbst der durchaus ambitionierte und mit dem gewissen düsteren und klagenden Approach gespickte Gesang weiss dieses Defizit nicht wett zu machen.
Einzig die wunderschön gespielte Geige in der Ballade „Erased“ sticht hier vorbildlich aus dem musikalisch, weichgespülten Einheitsbrei hervor. Doch genausowenig wie ein einsames Geigensolo eine grosse Gothicoper ausmacht, kann eine einzige überraschende Growling-Einlage in dem Stück „Overcome“ ein Album zu einem avantgardistischen Metalopus machen. „Dreams are distant memories“ ist vielmehr ein softes Rock-Pop Album mit vielen ruhigen, verträumten Stücken, und nur minimalsten Anleihen im Gothic und Metalgenre geworden.
Selbst die eigentlich mehr als löbliche Rückbesinnung auf die eigenen Wurzeln, sprich Gesang in der Heimatsprache, entpuppt sich hier nicht als willkommene Abwechslung, sondern erweist sich im Falle Oblivio als weiterer Pferdefuß. Wenn Sänger Massimo vom englischen ins italienische wechselt schlägt unbarmherzig die Italo-Kitsch-Pop-Falle zu und die Schmerzgrenze ist selbst für den gutmütigsten Plattenkritiker entgültig erreicht.
Dass sich unter den 9 Songs ein potentieller Anwärter für die nächste Ausgabe des italienischen Kuschelrocksamplers befindet, lässt sich nicht ganz ausschliessen. Ein neuer Stern am strahlenden Firmament des Gothic-Metal-Genres ist mit diesem Debutalbum aber definitiv nicht geboren.












