Janosch Moldau meldet sich zurück und wenn es nach ihm geht, wird dieser Herbst nicht nur elektronisch, sondern auch sehr melancholisch.
Als kleinen Vorgeschmack auf sein Ende des Jahres erscheinendes Album „Motel Songs“ dürfen wir bereits am 14.09.2007 die erste Singleauskopplung mit dem Titel „Follow me“ begrüßen.

Ein Blick auf das puristisch gestaltete Cover, welches einen stilisierten Fernsehbildschirm zeigt, auf den ein Herz gemalt wurde, lässt bereits erahnen, was sich beim ersten Hören sofort bestätigt. Janosch Moldaus musikalische Wurzeln finden sich im Sythie-Pop der 80er Jahre wieder. Sanfte, elektronische Spielereien, fernab der heute so beliebten „Krachkultur“ treffen auf wunderbar schwermütigen Gesang und ergeben einen harmonischen Sound, der zum Träumen einlädt. „Follow me“ besitzt vielleicht nicht die eingängigste Hookline, kann dies aber spätestens nach mehrmaligem Hören, einfach durch seinen traurigen Charme wettmachen.

Der zweite Song auf der Single „Sweetest Heart“ beginnt mit einem etwas schnelleren Beat und gibt sich im weiteren Verlauf irgendwo zwischen zart melancholisch und dann wieder in spacigen Sphären entschwebend. Dieser Song beweist eindrucksvoll, dass auch verträumte Musikstücke durchaus in die Kategorie tanzbar fallen können.
Den Abschluss dieser Single bildet, wie kann es anders sein, eine zweite Version des Hauptsongs „Follow me“. Die Exhausted Mix-Version gibt sich noch eine Spur melancholischer als das Original. Janosch Moldaus Gesang setzt hier recht spät ein. Während bei den ersten Tracks die Vocals den Song tragen, werden sie hier nur unterstützend eingesetzt und die eigentliche Athmosphäre durch den synthetischen Computersound erzeugt.

Fazit: Auch wenn man der Singleauskopplung „Follow me“ wohl keine Medaille zum Ohrwurm des Jahres überreichen kann, handelt es sich hierbei durchaus um ein solides Stück elektronischer Musik. Elektronische Musik, die einerseits einlädt, einen gemütlichen Abend daheim zu verbringen, durchaus aber auch mal in einem düsteren Tanztempel aufgelegt werden darf. Und unter dem Vorbehalt betrachtet, dass Janosch Moldau möglicherweise nicht gleich seinen besten Song für die erste Singleauskopplung verheizen wollte, darf man sich auch schonmal auf das kommende Album freuen.

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Pamela Stahl
Pamela Stahl ist ehemalige Mitarbeiterin von Mindbreed.