Vor mir liegt ein Album voller Traurigkeit. Vor mir liegt ein Album, das vor allem nur durch Gesang und Klavier getragen wird und wo jedes Lied seine eigene leidvolle Geschichte erzählt. Sehr dunkel und sehr melancholisch. Aber nicht so, dass es nach einiger Zeit langweilig werden würde.
Es gibt melancholische Lieder, die sehr schleppend sind und die einen in eine Weltuntergangsstimmung versetzen. Aber Obsidian Voice versteht es, dem Zuhörer eine Art von Vertrauen und Geborgenheit zu geben und eine heilende Hand über die Wunden zu legen, welches das hektische Leben da draußen zugefügt hat.
Man kann sich fallen lassen und träumen und wird getragen wie auf einer Wolke.
Als ich die CD zum ersten Mal hörte und „Out of my Head“ begann, fühlte ich mich stark an das „Love me to the End“ von Deine Lakaien erinnert (zumindestens der Anfang). Es ist ein Album, was die Sinne berührt und Gänsehautstimmung hervorbringt. Es ist natürlich vorrausgesetzt, dass man für klassische Musik was übrig hat und es an sich heranläßt. Aber ich denke, auch für einen Industrial-Hörer wie mich gibt es Zeiten, wo man in Ruhe auch solch eine CD hören kann, zur Ruhe kommen und alte Erinnerungen wieder hochkochen lassen kann.
Beeindruckendes Album mit einem sehr schönen klassischen Klavierspiel, anders kann ich es nicht beschreiben. Oder wie ein Hörer von Obsidian Voice schrieb: „Lieber, wie Bilder eines Abschiedes in schwarz/weiß“
Obsidian Voice ist ein Soloprojekt, was ihren Stil selbst als „Piano Dark Wave“ bezeichnet und was meiner Meinung nach sehr treffend ist. Gegründet 2001 und mit „Taste of Night“ das zweite Album nach „Black Wine“. Ein wenig Tori Amos, an einigen Stellen Nick Cave. Ja, so denke ich mal, könnte man das betreffender nicht bezeichnen. Ihre Stimme ist sehr eindringlich und warm, zart hauchend und tiefschwarz, wenn sie von den „Schatten der Vergangenenheit“ singt oder „OBE“ (Out-Body-Experince) Erfahrungen macht.
Interessant ist das letzte Lied „Embrace Me“, wo Obsidia mit Boheme Farouk Martini ein Duett singt und das ganze zusätzlich mit einer Akustikgitarre begleitet wird. Ein Ohrwurm ist vorprogrammiert.
Als einen kleinen Bonus war Obsidia bereit ein Email-Interview zu geben (schönen Dank dafür noch einmal). Das findet Ihr unter „Interviews“
Trackliste:
1.) Out of My Head
2.) Sleeping Bride
3.) Lullaby
4.) Jesus
5.) Requiem
6.) OBE
7.) Schatten der Vergangenheit
8.) Sharing the Taste of the Night
9.) Schneezart (feat. Chiara Luna)
10.) Embrace Me (feat. Boheme Farouk Martini)
Autor: Eniz












