Mit Kerion Celsi (welches am 5. Mai 2003 erschienen ist), nach „Dead without you“, legt die EBM/Industral Kombo Y-LUC-O um die zwei Musiker Yluko und Leo ein einerseits krachiges und energiegeladenes und sogleich auch ein atmosphärisches Album vor. Die im Jahre 2000 in London gegründete Band versteht es, EBM, Industrial und Gitarrenelemente harmonisch zu verknüpfen.

Wobei die eigene Beschreibung, daß sie vom EBM, Industrial und Nu-Metal inspiriert wurden, ich nicht ganz nachvollziehen kann. Und zum Glück klingt es nicht so, als ob Y-Luk-O sich hier auf die Neuerfindung der Musik eingelassen haben. Nu-Metal mit EBM… ich wüßte ehrlich gesagt nicht, was dabei rauskäme.

Nach dem ruhigen und trancigen Opener „Gefahrenfrau“, wo Patrick Codeneys von F242 mitgemischt hat, wird mit einem potentiellen Clubhit namens „September 11th“ losgelegt. Und Y-Luk-O zeigen, was in ihnen steckt und reißen auch den letzten aus seiner Lethargie. Die klare politische Aussage ist hier natürlich nicht zu übersehen und die George-Bush Samples nicht zu überhören.
Wie auch auf der dem Debutalbum unterteilen sie das anschließende Stück „Zeke“ in zwei Teile und die Fortsetzung zu „S.K.E.S“, welches von Kirlian Camera remixt wurde, findet sich auch hier.

Es folgt eine Atempause mit dem atmosphärischen „Memories“ aber nur um mit „Further“ dem anschließenden Stück gekonnt EBM mit Industrial verschmelzen zu lassen.

Der Remix „Wo bist du?“ von „In the Nursery“ läßt zwar erkennen, wer es remixt hat, aber insgesamt kommt das Lied etwas langatmig und nervig herüber. Und ab hier knickt das Album auch etwas ein. Die anfängliche Kraft läßt dann doch sehr nach. Sie werden ruhiger und gesetzter und atmosphätrischer mit Gospelgesang und allerlei Chören, was ich persönlich etwas misslungen finde.

Das „Dignity“ mit Klaus Kinski ist besser glungen, als das „Jesus ist da“ von Oliver Lieb, der ja auch elektronische Musik (die im übrigen recht tanztauglich war) mit Rezitaten von Klaus Kinski garniert hatte. Das Album gibt somit zum Ende noch einmal richtig Gas, um mit einem weiteren atmosphärischen Coktail auszuklinken.

Insgesam ist es ein recht eingängiges Album geworden, was man sich durchaus anhören kann. Allerdings sollte man es sich vor einem Kauf anhören, da es für eingefleischte EBM-Bären vielleicht nicht geeignet ist.
Übrigens: Nach dem letzten Lied kommt nach ein paar Minuten noch ein Hidden-Track, den man sich aber schenken kann.

Y-Luk-O sind live absolute Stimmungsmacher. Ihr Konzert im Kasseler Spot mit den recht gutgemachten Videoinstallationen entlockten auch den KiEw Fans das ein oder andere zucken im Tanzbein.

Trackliste:

1. Gefahrenfrau (femmè ideale by P.Codenys of FRONT242)
2. September 11th

3. Zeke (part 1)
4. Memories
5. Further
6. Bruchstücke sammeln…
7. Wo bist Du? (step-by-step remix by IN THE NURSERY)
8. Inside you
9. Zeke (part 2)
10. S.K.E.S. part 3 (à la queen remix by KIRLIAN CAMERA)
11.The run of the sun
12. Dignity (feat. Klaus Kinski)
13. …empty again

Autor: Eniz

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