In meinem CD Player läuft gerade die neue Marilyn Manson CD „The Golden Age Of Grotesque“
die am 12. Mai 2003 erscheint. Und ich muss sagen, ich habe mich erstmal erschreckt. Nicht,
weil die CD so grotesk ist oder weil Marilyn Manson mir Angst macht, sondern weil weil der
Opener nach dem Intro „This Is The New Shit“ verdammt nach Nu-Metal a la LINKIN PARK oder
deren Urgroßväter KORN anhört.
War man noch von den Vorgändern „Holy Wood“ und „Antichrist Superstar“ von den virtuosen
gespenstischen Keyboardkklängen begeistert, fehlen diese hier zwar nicht völligst, rücken
aber bedrohlich in den Hintergrund. Ich fand, das war immer sehr charakteristisch für
MARILYN MANSON
Aber kommen wir zu der neuen CD:
Manson hat hier so eine Art „Themenabend“ gemacht. Wie in seinem aktuellen Video „Mobscene“
schon zu sehen war, thematisiert er hier die „goldenen 20er“, die ja auch gerade in Berlin
in den 20ern vor der Weltwirtschaftskriese mit Varieté und Lichtspielhäusern floriert ist.
Dementsprechend klingt das Intro auch sehr nach dem Soundtrack von Mickey Mouses erstem
Zeichentrickfilm „Steamboat Willey“, was sich retromäßig gesehn, nicht schlecht anhört und
auch wirklich sehr gelungen ist. Grammophongeräusche und das typische Kratzen fehlt hier
also nicht
Dass das nicht so bleibt, kündigt Manson wie oben schon erwähnt sein neues Album mit „This
Is The New Shit“ an.
Gefolgt wird dieses mit „mOBSCENE“, was ein toller Ohrwurm ist und zum ersten mal auch mit
weiblichen Hintergrundvocals.
Kaum auszusprechen ist das nächste Lied „Doll Dagga Buzz-Buzz Ziggety-Zag“, was an „Beautiful
People“ erinnert (nur melödiöser) und auch ein typisches Jazz-Element hat (auf die High-Hat achten).
Noch was zum Titeltrack „The Golden Age Of Grotesque“, was mein Lieblingslied auf der CD ist: Es klingt
wie, als wenn man im Zirkus ist und einem Drehorgelspieler zuhört. Manson setzt seine Gesangsstimme
sehr schön ein und man merkt ihm an, dass er nicht nur herumgröhlen kann. Getragen wird das von
einem von mir nicht zu definierenden Instrument.
Insgesamt ist es ein recht rockiges Album geworden, auch wenn etwas untypisch für Manson, wie
ich finde. Diese ganzen Psychiatrie-Elemente und Themen wie auf früheren Alben vermisse ich
ein wenig. Vielleicht hängt das auch damit zusammen, dass „Tainted Love“, dass Soft Cell Cover
das letzte Lied von Manson war, wo Twiggy Ramirez noch mitgemacht hat, aber da das ja „nur“ der
Bassist war, verstehe ich diesen „Stilwechsel“ nicht so richtig.
Anspieltipps: „Mobscene“, „Doll-Dagga Buzz-Buzz Ziggety-Zag“, „The Golden Age Of Grotesque“,
„Vodevil“
Trackliste:
1.) Intro
2.) This Is The New Shit
3.) mOBSCENE
4.) Doll-Dagga Buzz-Buzz Ziggety-Zag
5.) Use Your Fist And Not Your Mouth
6.) The Golden Age Of Grotesque
7.) (s)AINT
8.) Ka-Boom Ka-Boom
9.) Slutgarden
10.) Spade
11.) Para-noir
12.) The Bright Young Things
13.) Better Of Two Evils
14.) Vodevil
15.) Obsequy (The Death Of Art)
Autor: Eniz












