Gute Nachrichten für alle Macbeth Fans. Die vier Jungs und ihre hübsche Sängerin wollen schon bald ein neues Album aufnehmen und wenn alles klappt dürfen wir die sympathischen Italiener schon im nächsten Jahr hier bei uns in Deutschland begrüssen. Dies und noch einiges mehr haben Sänger Andreas und Schlagzeuger Fabrizio mir im Mindbreed Interview verraten.

Pamela: Die wichtigste Frage zuerst: Wie geht es euch?

Macbeth: Vielen Dank, es geht uns sehr gut.

Pamela: Ich möchte euch bitten die Band Macbeth in ein paar Sätzen zu beschreiben, für all die deutschen Leser, die vielleicht noch nichts von euch gehört haben.

Andreas: Sicher. Die Band wurde 1995 von Fabrizio gegründet. Nach zwei Jahren nahmen Macbeth das erste und einzigste Demotape mit dem Namen „Nocturnal Embrace“ auf. Dann 1998 unterschrieben Macbeth einen Plattendeal und nahmen noch im selben Jahr das „Romantic Tragdy´s Crescendo“ Album auf, das sich 12.000 mal in ganz Europa verkaufte. Nach der „Romantic Tragdy´s Crescendo“ Veröffentlichung nahmen Nuclear Blast einige unserer Songs auf den „Metal Dreams Vol. 2“ -Sampler u.a. mit Stratovarius, Helloween, Skid Row e Mr. Big auf und einen weiteren Song auf das “Beauty in Darkness vol.4” Album feat. Tiamat, In Flames, Dark Tranquillity, Nightwish, Lacuna Coil und vielen mehr.
Nun, ich stiess dann 2001 zu Macbeth und wir nahmen gemeinsam das “Vanitas“ Album auf, das in Europa, Südamerika, dem Baltikum und sogar in Taiwan sehr gute Kritiken bekam. Dann veröffentlichten wir schliesslich im letzen Jahr „Malae Artes“, unser bisher bestes und reifstes Album. Um „Malae Artes“ zu promoten touren wir mehr, als wir es je zuvor taten. Wir spielten in Europa, in Südamerika und sogar in Beirut (Libanon).

Pamela: Ist es richtig euren Musikstil als Gothic-Metal zu bezeichnen, oder würdet ihr selber eine andere Bezeichnung vorziehen?

Andreas: Nun, allen die unsere Musik hören fällt es schwer uns in eine bestimmte Kategorie einzuordnen, weil es auch sehr schwer ist uns einer bestimmten Szene zu zuschreiben. Wir sind nicht nur melancholisch, unsere Musik ist auch sehr aggressiv. Wir sind nicht NUR eine Gothic-Metal-Band.
Ich mag keine Schubladen… es ist schwer ein Musikgenre zu bestimmen, das den Stil den Macbeth spielt erklären könnte. Wir möchten einfach Musik machen, die einen beim Hören nicht langweilt und viele Facetten aufweist. Deshalb ist es nicht so wichtig, ob unser Album nun ein Gothic-Album ist, oder nicht. Stimmts?

Pamela: Wie seid ihr auf die Idee gekommen euch nach einer Tragödie von William Shakespeare zu benennen? Wo seht ihr die Parallen zwischen Shakespeares Macbeth und der Band Macbeth aus Milano?

Fabrizio: Der Grundgedanke war einen Namen zu finden, der unserer Musik beschreiben kann. Unser Sound ist die perfekte Vereinigung von Gegensätzen. Grausamkeit und Anmut, Melodie und Gewalt. Wie in Shakespeares Macbeth, wo Poesie auf grausamen Mord trifft.
Und überhaupt ist Macbeth mein liebstes Stück von Shakespear (lacht).

Pamela: Könntet ihr euch vorstellen irgendwann ein Album über Shakespeares Macbeth Geschichte zu produzieren?

Andreas: Vielleicht… keine Ahnung. Aber es hört sich gut an (lacht)!

Pamela: Eure letzte CD „Malae Artes“ ist härter und aggressiver geworden, als man es von euch gewöhnt ist. Gibt es einen Grund dafür? Ist dies eine Entwicklung die ihr zukünftig weiterführen werdet, oder seht ihr das Ganze mehr als ein Experiment an?

Fabrizio: Ja ganz bestimmt. Ich glaube auch, dass wir im Vergleich zu unseren vergangenen Werken wesentlich härter geworden sind. Wir haben einfach eine andere Art des Arbeitens gelernt. Wir haben viel mehr auf den Sound geachtet, ganz besonders auf den Gitarrensound. Da kann man im Vergleich zu früher schon eine grosse Entwicklung erkennen. Die Gitarren sind viel aggressiver und dominater, um das besser umzusetzen haben wir siebenseitige Gitarren benutzt.

Aber auch an unseren Texten lässt sich ein Reifeprozess ausmachen, der Songwriting Prozess hat sich völlig verändert. Aber das ist völlig normal. Wir wachsen, wir entwickeln uns, wir hören veschiedene Musik und machen verschiedene Erfahrungen. Also entwickelt sich auch unsere Musik.

Pamela: Wie kann man sich die Entstehung eines neuen Macbeth Songs vorstellen? Ist das ein Prozess an dem alle Bandmitglieder beteiligt sind?

Andreas: Gewöhnlich arbeiten zunächst Max und Fabrizio an einer neuen Idee. Dann proben und spielen wir alle den neuen Song gemeinsam. Zum Schluss geben Morena und ich dem ganzen Stimme und der neue Song ist fertig.

Pamela: Die Songs auf „Malae Artes“ handeln von Menschen, die zwei Gesichter haben. Habt ihr persönliche Erfahrungen auf diesem Album verarabeitet? Habt ihr schlechte Erfahrungen mit Lügnern gemacht? Wie lautet die Botschaft hinter den Texten?

Fabrizio: Nun, ich schreibe Geschichten. Die Ideen zu den Geschichten auf dem „Malae Artes“ Album haben ihren Ursprung in meinem alltäglichen Leben. Erfahrungen die ich in meinem Leben mache haben sowieso der grössten Einfluss auf meine Texte. Also kann ich sagen das Hauptthema auf diesem Album ist die Wahrheit. Aber ich lasse mich auch von anderen Dingen inspirieren, das können Filme oder Soundtracks sein. Es stimmt alle Songs handeln von Lügen; Täuschung und Menschen mit zwei Gesichtern. Trotzdem ist das Album kein Konzeptalbum. “Nuda Veritas” (das Intro) bildet den Auftakt für viele verschiedene Sichtweisen auf Geschehnisse. Aber vorsicht! Erwartet kein negatives Album, nur weil unsere Texte euch lehren wollen die Augen zu öffnen und an allen Dingen die zweite Seite zu suchen. Wir sind alle sehr positv eingestellte Menschen. Trotzdem ist es halt ein wichtiges Thema.

Pamela: Das Album enthält u.a. eine Coverversion eines Sarah Brightman Songs. Wie seid ihr auf diese Idee gekommen?

Andreas: Wir mögen Sarah Brightman und wollten einen guten Song von ihr covern. Ich denke der Song den wir ausgewählt haben passt gut zu uns. Und ich schätze unsere härtere Version ist auch richtig gut geworden (lacht).

Pamela: Wisst ihr was Mrs. Brightman von eurer Version hält?

Andreas: ehehehe…. Nein das wissen wir nicht.

Pamela: Ihr seid gerade vom Metal Female Voices Fest in Belgien zurück gekommen, welches im Andenken an den traurigen Tod von Sabine Dünser stattfand. Könnt ihr mir euren Eindruck von diesem Festival geben?

Fabrizio: Das diesjährige Festival war nicht wirklich etwas besonderes, weil man dort nicht wirklich grosse Namen finden konnte. Ich schätze, du weisst was ich sagen will. Wir möchten gerne nochmal dort spielen, dann aber hoffentlich mit einem besseren Festivalprogramm.

Pamela: Was war der beste Gig den ihr jemals gespielt habt? Wo, wann und warum?

Fabrizio: Ich denke jeder von uns könnte darauf eine andere Antwort geben. Für mich war die beste Show, die in Beirut. Das Publikum war riesig und einfach verrückt.

Andreas: Ich favorisiere unserer Auftritt im letzten Jahr in Guadalajara. Die Fans waren unglaublich nett und überhaupt liebe ich Mexico und seine Einwohner!

Pamela: Was war generell das Beste was euch passiert ist, seit und weil ihr Musiker seid?

Fabrizio: Ich liebe Kunst ganz allgemein und Musik ist mein Leben. Ich finde Musik ist der beste Weg um sich selber auszudrücken.

Pamela: Wie und warum seid ihr Musiker geworden?

Fabrizio: Das ist jetzt schon über 15 Jahre her. Während ich Heavy-Zeug hörte bin ich der Musik verfallen. Ich gründete damals meine erste Band und seit dem Moment spiele ich Schlagzeug.

Pamela: Was macht ihr neben der Musik?

Andreas: Einige von uns arbeiten, einige studieren.

Pamela: Welche Bands beinflussen euch?

Fabrizio: Ich finde ein Musiker muss sich alle Arten von guter Musik anhören. Deshalb sind es nicht wenige Bands die sich in unserem Background befinden. Ich mag sehr gerne: Muse, Porcupine Tree, Slayer, Enya, Hocico, Death, Ramones, Sopor Aeternus und noch viele, viele andere…
Unser Sound ergibt sich aus ungefähr einer Tonne von Material, es sind einfach zuviele Bands um sie alle aufzuzählen, da wir Bandmitglieder auch sehr unterschiedliche Wurzeln haben…… aber wenn du sie alle zusammen addierst lautet das Ergebnis Macbeth.

Pamela: Gibt es einen Unterschied zwischen den Fans in eurer Heimat und den Fans in anderen Ländern?

Andreas: In unserer Heimat ist der Name der Band sehr bekannt, aber ich denke, dass wir im restlichen Europa, Südamerika und dem Baltikum beliebter sind. Ich hoffe, dass unser Album die Zahl der Fans überall ansteigen lassen wird!

Pamela: Könnt ihr mir etwas über die Gothic und Metal-Szene in Italien erzählen. Ist diese Musik beliebt in eurer Heimat?

Fabrizio: Das Problem ist, dass Italien eigentlich gar keine derartige Szene hat. Auch Rockmusik gibt es hier kaum. Diese Art der Musik lebt nur im Untergrund. Es gibt hier viele gute Bands und Musiker aber wir werden nicht von den Medien unterstützt. Auch nicht von grossen Medien, wie dem Fernsehen.

Pamela: Könntet ihr euch vorstellen irgendwann eine komplett andere Art von Musik zu machen? Vielleicht eine die euch mehr Erfolg versprechen würde?

Andreas: Wir lieben was wir spielen. Wenn wir in Zukunft etwas anderes lieben……

Pamela: Ich habe von dem Gerücht gehört, dass Morena mit einem der anderen Bandmitglieder liiert, oder gar verheiratet ist. Ist das wahr, oder gibt es noch Hoffnung für alle männlichen Morena Fans?

Andreas: Das Gerücht ist wahr (lacht). Morena ist Fabrizios Freundin….. Macbeth ist eine grosse Familie (lacht).

Pamela: Habt ihr Pläne für eine Tour durch Deutschland in nächster Zukunft?

Fabrizio: Wir werden bald ein neues Album aufnehmen. Ich kann sagen, wir haben schon viele Anfragen ans Managment bekommen, ob wir im nächsten Jahr in Deutschland spielen werden. Nun, wir hoffen es wirklich sehr, dass wir bald in Deutschlnd spielen werden.

Pamela: Welche Pläne habt ihr generell für die nahe Zukunft?

Andreas: Also das neue Album ist natürlich das wichtigste. Dann wird es noch ein Video geben und die Promotiontour.

Pamela: Wo seht ihr Macbeth in 10, oder 20 Jahren?

Fabrizio: Schwere Frage….. ich weiss es nicht. Vielleicht im Studio? Oder auf Tour? (lacht)

Pamela: Ok, das wars von mir. Die letzen Worte gehören euch.

Macbeth: Vielen, vielen Dank an unsere Fans für die Unterstützung. Ohne euch sind wir nichts! Und besucht unsere Webseite:www.macbeth.it

Pamela: Vielen Dank für das Interview. Und alles Gute für eure Zukunft!

Macbeth: Wir danken Dir Pamela!

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Pamela Stahl
Pamela Stahl ist ehemalige Mitarbeiterin von Mindbreed.