Auch wenn der Wetterbericht für den Samstag alles andere wie Sonnenschein und gutes Wetter pur vorausgesagt hatte, hatte ich zu Beginn doch noch Hoffnungen, dass wir den Tag auf dem Feuertal relativ trocken überstehen würden. Diese Hoffnung wurde mir allerdings schon kurz vor Beginn des Auftrittes von Nachtgeschrei genommen, als es aus vollen Kübeln schüttete. Wenn an diesem Tag eines beständig war, so der immer wieder kehrende Regen der das Festivalgelände schon vor der ersten Band in eine Schlammwüste verwandelte.

 

Bevor die erste Band die Bühne betrat, begrüßte Eric Fish das Publikum – natürlich nicht ohne ein wenig Werbung für Subway to Sallys neue Platte zu machen.

 

 

 

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Nachtgeschrei

 

Nachtgeschrei war die erste Band, die dem Publikum bei dem regnerisch-kalten Wetter einheizen sollte. Auch wenn mir die Band vorher wenig bekannt war, so konnten sie doch durch ihren Mittelalter Rock überzeugen. Die Stimmung im Publikum war gut und von dem immer wieder auftretenden Regen ließen sich die wenigsten wirklich stören.

 

 

Fotos von Nachtgeschrei @ Feuertal Festival 2011

 

 

 

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Rabenschrey

 

Nach einer gelungen Überleitung und Pausenunterhaltung von Eric Fisch ging es weiter mit Rabenschrey, der neuen Deutschen Heiden Härte. Wie es das Schicksal so wollte, begann auch der Auftritt von Rabenschrey im Regen.

Leider musste das Quartett an diesem Tag auf ihren Bassisten Ragnar verzichten, weil dieser in Barcelona festsaß, da man ihm dort den Reisepass geklaut hatte. Verstärkung bekamen sie allerdings von einem anderen Bassisten, der, wie Donar ihn vorstellte, bis dato noch keinen einzigen Rabenschrey-Song auf dem Bass gespielt hatte. Trotz dieser Tatsache merkte man es der Musik dies nicht an.

Bei der inoffiziellen Wacken-Hymne von 2010 „der Kreis“ bildete sich sogar im vorderen Bereich vor der Bühne ein kleiner Moshpit, was sicherlich besonders durch den sich dort befinden Schlamm besonders viel Spaß gemacht haben muss. Neben dem Kreis spielten Rabenschrey auch allseits bekannte Sings, wie das Templerschaf, Hey wir sind Heiden und Drecksstück.



Fotos von Rabenschrey @ Feuertal Festival 2011

 

 

 

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Fiddler‘s Green

 

Eine Umbaupause und ein Regenschauer später war es wieder Zeit für Eric Fish, der Fiddler’s Green mit einem selbstgeschrieben Gitarrensolo ankündigte.
Standen bei der Musik von Nachtgeschrei und Rabenschrey doch eher Metal- und Rock-Elemente im Vordergrund, folgte mit Fiddler’s Green nun Musik mit starken Folk-Klängen. Vom Regen wenig beeindruckt schaffte die Band es, das Publikum innerhalb weniger Takte einzufangen und zum Tanzen zu bewegen, was, mit Verlaub, bei dem aufgeweichten und verschlammten Boden ein sehr nettes Unterfangen war. Zwischenzeitlich wurde mal das Lied „Drei Chinesen mit dem Kontrabass“ angestimmt. Das Publikum ging der Einladung gerne nach, und so wurde das Lied auch auf I und Ö begeistert mitgesungen.

 

Mit ihrer offensichtlich guten Laune konnte der Regen den Jungs von Fiddler’s Green wenig anhaben, sie gingen sogar soweit, dass alle, inklusive Bassisten mal vor die Überdachung kamen um auch Solidarität auch mal nass zu werden. Der beste Kommentar an diesem Tag kam dann auch von Fiddler’s Green, die den mit Regen vollgesogenen grünen Teppich, der auf der Bühne lag, mit dem Teppich in einem Pornokino verglichen.
Am 16. September erscheint im Übrigen ihr neues Album, von dem sie auf dem Feuertal-Festival schon mal eine Kostprobe gaben. Ich muss sagen, es hört sich gut an!



Fotos von Fiddler’s Green @ Feuertal Festival 2011

 

 

 

Letzte-Instanz_30_Feuertal-2011

Letzte Instanz

 

Nach einer weiteren Ankündigung von Eric Fisch betrat die Letze Instanz die Bühne und legte nach einem lauten Peng  mit „Dein Gott“ sofort richtig los. Leider hatte die Band einige kleine Probleme mir den Boxen, so dass sie zeitweise ziemlich übersteuert waren.

In Gedenken an den erst kürzlich verstorbenen Loriot, den wohl größten Humoristen unserer Zeit,  kündigte Holly eine Schweigeminute an, ihm zu Ehren folgte danach der Song „Mein Todestag“. Während des gesamten Auftrittes der letzten Instanz wurden immer wieder Pyro-Effekte eingesetzt. Dies gipfelte schließlich darin, dass bei dem Song „Finsternis“ kleine Pyro-Sternchen aus Chello- und Geigenbogen flogen.

Kurz bevor die sieben die Bühne nach einer Zugabe endgültig verlassen mussten, ließ sich der Chellist Benni Cellini noch von den Fans auf den Händen durch die Menge tragen.



Fotos von Letzte Instanz @ Feuertal Festival 2011

 

 

 

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Saltatio Mortis

 

Nach einem weiteren Song von Eric Fish in der Umbaupause sollten Saltatio Mortis als Headliner die Bühne betreten. Da es zu diesem Zeitpunkt schon ein wenig dunkel geworden war, wurden die Felswände, die die Bühne und das Publikum umgaben, in blauen Licht angestrahlt. Die Songauswahl, die Saltatio Mortis im Gepäck hatten, heizte dem Publikum so richtig ein. Natürlich durften auch diesmal Songs wie „Tritt ein“ und „Uns gehört die Welt“ nicht fehlen.

 

Die wirklich fantastische Show der Band wurde jedoch nach dem siebten Lied jäh beendet, als der Veranstalter die Bühne betrat und das Festival abbrach. Es waren Unwetterwarnungen für Wuppertal rausgegeben worden, und der Veranstalter wollte nichts riskieren. Gerade nach dem Unglück in Belgien in diesem Jahr ist dies verständlich.

 

Ein wenig enttäuscht von dieser Nachricht spielten Saltatio Mortis noch einen letzten Song, bei dem sich Alea der Bescheidene durch die Crowd tragen ließ, bevor sich vom Publikum verabschiedeten und der Festivalplatz zügig geräumt wurde.



Fotos von Saltatio Mortis @ Feuertal Festival 2011

 

 

 

Alles in allem ein schönes, wenngleich sehr nasses und abrupt beendetes Festival. Aber es gibt Dinge, die kann man niemandem vorwerfen, und Unwetter gehören leider hinzu. Die Fans und Bands nahmen das schlechte Wetter tagsüber eher mit Humor, so dass es der guten Laune im Großen und Ganzen keinen Abbruch tat.

 

 

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