„Neuland“ heißt das Debütalbum des aus Dresden stammenden Straßenmusik-Trios Stilbruch. Und der Titel ist bezeichnend, denn so etwas hört man nicht alle Tage! Tiefe, voluminöse Klänge eines Cellos und kunstvolle Geigensoli und -intros gepaart mit lockerem Schlagzeug und Gesang. Das Ergebnis ist tatsächlich ein Stilbruch und ein erster Schritt ins Neuland.


Nachdem die Band sich seit ihrer Gründung im Jahr 2005 mehrfach vergrößerte und verkleinerte, besteht das momentane Line-Up aus Sänger und Cellist Sebastian Maul, Violinist Friedemann Hasse und Schlagzeuger Florian Fügemann, allesamt Musikstudenten. Zur Straßenmusik kamen sie, weil ihnen die Straße als „idealer Ort“ erschien, an dem ihnen „das Publikum nicht entgehen konnte“, wie sie auf ihrer Homepage schreiben. Doch während diese Beschreibung klingt, als müssten sie den Menschen ihre Musik regelrecht aufzwingen, ist in der Realität das Gegenteil der Fall. Alleine durch die außergewöhnliche Kombination klassischer Instrumente mit rockigen Klängen scheinen sie schon Zuschauer anzuziehen. Bei Youtube gibt es das ein oder andere Video ihrer Auftritte.


Das Album enthält insgesamt zehn Songs mit sowohl englischen als auch deutschen Texten. Diese sind in der Regel ruhig und mit einer leichten Priese Romantik und Melancholie versehen, so beispielsweise das Eröffnungsstück „Eyes Saw Wonders“ mit einer unter die Haut gehenden, bittersüßen Geigenmelodie, oder das einfühlsame „Wo Bist Du“. Einige Stücke brechen aus diesem Schema jedoch aus und sorgen so für die nötige Portion an Abwechslung. „Prometheus“ ist vergleichsweise hart und düster gehalten und auch „Hello Major“ hat es ganz gut in sich, ist laut und schwungvoll. Doch ob hart oder zart, allen Stücken gemein ist, dass sie sehr melodisch sind und schön ins Ohr gehen.


Ein paar Worte sollte man wohl noch zur Klangqualität der Stimme des Sängers Sebastian verlieren. Diese neigt bei höheren Tönen dazu, ein wenig quietschig zu werden. Im Gesamtzusammenhang des Albums fällt dies keineswegs negativ auf, sollte aber wohl erwähnt wird, da man ja immer wieder Gerüchte über Leute hört, die sich angeblich nur mir tiefen, sonoren Samtkehlen anfreunden können. Doch wer Sänger wie beispielsweise Eric Fish mag, wird auch Sebastian in sein Herz schließen. Alles in Allem ein sehr schönes Album, das Jedem zu empfehlen ist, der es gerne ausgefallen mag. Die Musik eignet sich hervorragend für gemütliche Stunden und nachdenkliche Momente.


Die Band hat gerade eine Europatour durch die diversen Fußgängerzonen des Kontinents hinter sich gebracht, wie beispielsweise in Hamburg, Kopenhagen, München, Mailand und Frankfurt am Main. Am 21.08. spielen sie nochmal  auf dem Dresdener Stadtfest und am 24.09. stehen sie auf der Bühne des Alten Schlachthofes in Dresden, um ihr fünfjähriges Bandbestehen zu feiern. Solltet ihr nicht dazu kommen, diesen Events beizuwohnen, dann setzt euch doch einfach in die Fußgängerzone eures Vertrauens und wartet. Irgendwann kommen sie sicher…


Das Album ist als mp3 Download erhältlich, oder als CD exklusiv über den Online Shop auf der Bandhomepage.

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