Bereits im Jahr 1996 wurde der erste Grundstein zu dem schwedischen Musikprojekt Rupesh Cartel gelegt. Doch nach einer ersten 4-Trackdemo liess das Debutalbum „Mainland“ noch gute 9 Jahre auf sich warten. Im Vergleich dazu hatten es Viktor Ginner und Daniel Gustafsson jetzt mit dem Nachfolgewerk „The disco and the what not“ beinahe erstaunlich eilig, denn dieses erblickte fast genau 2 Jahren nach der Veröffentlichung von „Mainland“ im April 2007 das Licht der Welt.

Der Albumtitel „The disco and the what not“ kommt an sich ja schon ein wenig sperrig daher. Versucht man hier die Brücke zur Musik zu schlagen, liegt der Interpretationsversuch nahe, dass dieses Album nicht in der heimischen Stereoanlage vor sich hindudeln, sondern lieber die Tanzflächen der hiesigen Tanztempel erobern will. Diese Vermutung findet sich schnell bestätigt, denn was Rupesh Cartel hier abliefern ist ein schnelles, tanzbares Synthiepop-Album, das stellenweise sogar in das Genre Electrohouse abdriftet. Einzig der Zusatz „… the what not“ lässt sich so wohl nicht ganz klären und wenn damit Songs jenseits der Tanztempeltauglichkeit gemeint sein sollen, wird man diese auf dieser CD auch definitiv nicht finden. Denn Rupesh Cartel setzen kompromisslos auf druckvollen Sound und monotone Synthies. Songs, die in irgendeiner Art aus dem Rahmen fallen, sei es durch lange Melodien, musikalische Experimente oder Dramaturgien, sucht man hier vergebens. Das ist einerseits natürlich konsequent, andererseits leider auf Dauer auch ein wenig langweilig.
Im Gegensatz dazu weiss die Monotonie in Viktor Ginners Stimme wirklich zu gefallen. Sein Gesang erschafft eine leise, unterschwellige Melancholie, die einen an manchen Stellen, sogar an den düsteren Approach von Musikgrößen wie Robert Smith, erinnern kann. Leider fällt diese Athmosphäre dann wieder furchtbar schnell einem zu viel an Beat und Bass zum Opfer.

Nun gut, Musik muss ja vielleicht auch nicht immer anspruchsvoll sein. Freunden moderner Elektroklänge, die wenn sie die Stereoanlage anschalten, nicht sinieren, sondern einfach nur abschalten und drauflos tanzen wollen, kann man diese Mischung aus Disco, Synthie und Futurepop also durchaus empfehlen.

„The disco and the what not“ erscheint als eine auf 500 Stück weltweit limitierte Doppel-CD. Inklusive der Bonus-CD, die neben Bonus-Tracks auch Remixe von Lowe, Araki (Tiger Lou) und Ron Verboom enthält, kommt „The disco an the what not“ auf insgesamt 18 Tracks.

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Pamela Stahl
Pamela Stahl ist ehemalige Mitarbeiterin von Mindbreed.