Yes - Progency: Highlights From The Seventy-Two. Die meisten von euch kennen den Hammer Rocksong „Owner Of A Lonely Heart“. Dessen eingängiges Riff ist wirklich für die Ewigkeit geschaffen. Aber wahrscheinlich nur ein paar wenige unter euch verbinden den Bandnamen Yes damit und noch weniger wissen, welche Musik sie eigentlich spielen. Das sollte sich spätestens jetzt mit der Live-Compilation Progency: Highlights From The Seventy-Two ändern. Ich durfte für euch reinhören.

Artwork: Die Doppel-CD kommt im Retro-Design Digicover. Von außen gleicht es einem Plattencover der 70er und innen gibt es weitere psychedelisch angehauchte Zeichnungen. Das Booklet liefert weitere Zeichnungen und Kommentare zum Album.

Tonqualität: Die Doppel-CD beinhaltet Live-Aufnahmen. Die Tonqualität ist ganz ok, aber haut mich nicht wirklich um. Es klingt eben wie die Originalaufnahmen der damaligen Zeit.

Musik: Yes sind nicht nur für ihre Rocknummer „Owner Of A Lonely Heart“ bekannt, sondern auch und besonders für ihren Progressive-Psychedelic-Rock. Los geht es mit „Opening“ plus „Siberian Kathru“. Das klassische Intro aus der Firebird Suite von Stravinsky lockt mich erst etwas auf eine falsche Spur, bevor dann die eigentliche Progressive-Rock Nummer losgeht. Lallender Gesang und eine Schlagzeug-Keyboard-E-Gitarren-Mischung hämmert sich immer stärker in meine Ohren. Genial, aber schon fast anstrengend.

Danach folgt „I’ve Seen All The Good People“ welches anfangs einer Country-Ballade mit Rock Elementen gleicht, doch als dann irgendwann das Keyboard startet wird es noch wilder als der Opener. Danach wird es noch ausgelassener und die Finger fliegen scheinbar über die Keyboard tasten. Hier spürt man Einflüsse des Jazz und Blues-Rock. „Heart Of The Sunrise“ ist dann wirklich eine echte Progressive-Rock-Nummer, wie sie heutzutage von Dream Theater produziert wird. Nur hier hört man die Wurzeln dieser Subkategorie des Rock. Ruhig beginnt es mit sphärischen Sounds bevor jeder der Musiker scheinbar einfach seinen eigenen Sound durchzieht und doch passt es perfekt ins Gesamtbild. Die weiteren Songs spielen alle in der gleichen Liga und ich rate jedem, sich Zeit zum Hören zu nehmen. Als besonderen Tipp möchte ich noch „Roundabout“ auf der zweiten CD erwähnen. Dieser ist sicherlich der zweitbekannteste Song der Band und geht schon eher in die Mainstream Richtung ohne sich dem Geschmack der breiten Masse völlig anzupassen. Hier spielt auch das Keyboard eine tragende Rolle, während das Schlagzeug dazu dient, einen gleichmässigen Rhythmus zu halten. Daher ist dieser Titel auch gut für den Einstieg in die Welt von Yes geeignet.

Fazit: Die Yes Live-Compilation Progency: Highlights From Seventy-Two steckt wirklich voller Energie und macht absolut Spaß beim Hören. Man kann die Musik sicherlich nebenher hören, doch mindestens ein Mal sollte man das Album ohne Ablenkung genießen. Man sollte sich nicht von der Tracklist mit nur 9 Titel abschrecken lassen, denn insgesamt gibt es mehr als 2 Stunden feinsten Progressive-Rock. Wer sich also schon immer mal was von Yes zulegen wollte, hat jetzt die Chance eine tolle Auswahl zu bekommen.

Für Kenner der Band ist sicherlich eine gute Ergänzung für die Sammlung.

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