Versengold - Zeitlos Die norddeutsche Mittelalter band Versengold hat sich innerhalb kürzester Zeit eine breite Fanbase erspielt, die diese Band auf Händen trägt. Nach einigen Touren im Vorprogramm von größeren Bands haben sich Versengold endlich durchgesetzt und zelebrierten im vergangenen Jahr ihre alleinige Tour, bei der sie die Herzen der Fans höherschlagen ließen. Mit „Zeitlos“ steht nun die neue CD bereit, um von euch entdeckt zu werden.

Als perfekter Opener entpuppt sich das Titelstück „Zeitlos“. Eine packende Melodie, die den Zuhörer sofort mitreißt. Die positive Botschaft hinter dem Song ist passenderweise „Leb dein Leben ohne auf Zweifler und Kritiker zu hören“. Ein wirklich zeitloses Stück, das der Band sicher neue Fans bringen wird. „Ihr seid Musik“ ist die ultimative Danksagung an alle Freunde, Unterstützer und Fans, die Versengold die Treue gehalten haben. In diesem Song zeigt die Band deutlich, dass sie Fans als Teil ihrer Kunst sehen, nicht nur als Konsumenten. Der Track ist rockig und sorgt für ein besonderes Tanzfieber, das nur Versengold ausstrahlen können. Mit irischen Anleihen präsentiert sich „Kein Trinklied“. Etwas untypisch für diese Band, da man mit Trinkliedern doch großen Anklang beim Publikum bisher fand. Nichtsdestotrotz geht der Track gut ab und lässt dem Zuhörer genug Raum, um es für sich selbst zu interpretieren. Balladen sind im Hause Versengold auch stets gern gesehen und werden von den Fans geliebt. Mit „Frühlingsgruß“ gesellt sich eine ruhige Nummer mit einem nachdenklichen Text auf das Album. Auf den ersten Blick eine vielleicht kitschige Ballade, jedoch warten einige Metaphern darauf vom Auditorium gedeutet zu werden. Die Vorab-Single „Hoch die Krüge“ sollte dem geneigten Auditorium bereits gut bekannt sein. Einen Song wie diesen können nur die Mittelalter-Barden von Versengold schreiben, soviel positive Denkanstöße bekommt man sonst eher selten. Die ultimative Liebeserklärung und an das Leben allgemein findet man mit der Ballade „Wollen“. Sicher kein einfacher Text, schließlich wird auch das Thema „Tod“ behandelt, jedoch immer mit einem Hoffnungsschimmer und voller poetischer Energie. Von einer ganz anderen Seite zeigen sich die Spielleute bei „Die Schönheit der Schatten“. Ein berührender, langsamer Song, der den gesamten Facettenreichtum dieser Band offenbart. Die Bildsprache dieser Ballade zieht jeden Zuhörer sofort in seinen Bann und lässt ihn überwältigt den Klängen lauschen. Ironisch-sarkastisch vertonen Versengold mit „Spaß bei Saite“ ihr eigenes Leben. Mit spitzen Bemerkungen und gelungenen Wortspielen werden die „Nachteile“ des Spielmanndaseins aufgezeigt. Russische Klänge werden bei „Der Rubel rollt“ angeschlagen. Mit dieser Polka übt die Band Kritik am Wirtschaftssystem unserer Zeit, das in einer digitalisierten Welt ungeahnte Ausmaße annimmt. Unbeschwert und mit viel Humor präsentiert sich das Liebeslied „Schon immer mal“. Mit einem Augenzwinkern schmiegt sich dieser Song sofort in die Gehörgänge der Albumkäufer. Ein nettes, unterhaltsames Stück. Als bekennende Kriegsgegner war es für die Band eine Herzensangelegenheit zu den aktuellen Krisen auf dieser Welt noch einmal eindrücklich Stellung zu beziehen und so kam das Bekenntnis zum Frieden unter dem Namen „Die Namen von Millionen“ zustande. Eine nachdenkliche Ballade, die zum Nachdenken anregt. Mit dem passenden Titel „Schlaflied“ geht das Album dem Ende entgegen. Wer jedoch an ein Kinderlied denkt, ist auf dem falschen Weg. Vielmehr geht es darum, dass sich die Welt immer mehr ins Verderben stürzt. Der Text wird von Strophe zu Strophe düsterer und bedrohlicher. Ein wirklich würdiger Abschluss eines herausragenden Albums.

Fazit: Versengold zeigen sich auf dem neuen Album weiterentwickelt. Zwischen den Songs mit klassischer Mittelalter-Thematik gesellen sich Gedankenansätze über das Jetzt und Hier, die vom Zuhörer selber entdeckt und gedeutet werden sollen. Ein grandioses Album, das die Bandbreite von Versengold in einem neuem Licht erstrahlen lässt. Versengold sind ab sofort „Zeitlos“

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