Versengold - Live Die Bremer Spielleute von Versengold haben das fast vergangene Jahr hervorragend genutzt und sich vom Geheimtipp zu einer festen Größe im Mittelalterzirkus gemausert. Nun liegt die erste Live CD von diesen sympathischen Jungs vor, die kaum stimmungsvoller sein könnte. Im Hause „Versengold“ ist man stets sehr fanbezogen und so finden sich gleich 2 CDs in einem edlen Pappschuber. Nach einem kurzen Intro beginnt die CD mit dem Tourmotto „Zeitlos“, man spürt die Energie der Band und die Leidenschaft der Fans von der ersten Sekunde an. Ein Räuberlied namens „Wem? Uns!“ schafft es ein ums andere Mal das geneigte Publikum zu wahren Tanzexzessen hinzureißen. Kaum verwunderlich, denn mit einem solchen Track im Gepäck kann man einfach nur gewinnen. Natürlich findet sich auch die aktuelle Single „Hoch die Krüge“ und scheint sich zu einem echten Fanliebling zu entwickeln. Ein schönes, kurzweiliges Trinklied, das man immer wieder hören kann. Eine gute Mittelalterband erkennt man stets an den gesellschaftskritischen Songs. „Versengold“ können in dieser Kategorie mit „immer schön nach unten treten“ punkten. Ein Stück, das bereits Fans in ganz Deutschland hat. Ein sehr ungewöhnlicher Track ist „Schon immer Mal“, ein Song zwischen Pop und Ballade, sicher nicht ganz unumstritten, aber ein bisschen Spaß muss auch mal drin sein. Eine Maxime, der die Band stets folgt, ist zweifelsohne „Im Namen des Folkes“, geliebt vom Publikum wird der Track seit Anbeginn der Zeit. Damit ist die Mischung für einen stimmungsvollen Garanten perfekt. „Spaß bei Saite“ konnte bereits auf dem diesjährigen „M’era Luna“ Festival überraschen und sich zu einer Live-Hymne entwickelt.

Dieser Song darf auf keinem „Versengold“ Konzert fehlen. Es schließt sich der wohl bekannteste Track aus Norddeutschland, seit dem Werder Bremen Lied, an. „Ich und ein Fass voller Wein“ trifft nicht nur direkt in die Herzen der eingefleischten Mittelalterfans, sondern auch Metaler und Gothics haben an diesem Seemannslied ihren Spaß. Auf dieser CD merkt man dies auch deutlich, bei keinem anderen Song wird lauter mitgesungen. Mit der „Weinfass Tune“ wird die erste CD beendet. Ein Dankeschön an die treuen Fans schließt sich mit „Ihr seid Musik“ an. Der Text ist legendär und wird vom Publikum geliebt und abgefeiert. Ebenfalls legendär und mehr als Partytauglich ist „Drey Weyber“. Keine andere Band hat bisher ein besseres musikalisches Denkmal für Bier, Wein und Rum gesetzt, als eben dieser Track. Die Kirchenkritik der Spielleute wurde mit „Paules Beichtgang“ Rechnung getragen. Nachdem Sänger Snorre dem Auditorium die Absolution erteilte, steht dem gewagten „Ablasstanz“ nichts mehr im Wege. Eines der ältesten Stücke ist die Bandhymne „Versengold“. Immer noch ein absolutes Highlight eines jeden Gastspiels. Auf der zweiten CD der Bandgeschichte findet sich das unsterbliche „Einerley“. Eine schöne Geschichte aus einer Schenke, wie sie wohl jeder schon einmal erlebt hat. Kurzweilig und einfach zeitlos. Der verträumte Song „Vom Zauber des Wildfräuleins“ sorgte für Gänsehaut und etwas Schwerelosigkeit. Allerdings liegt dem gemeinen Spielmann das Feiern dann doch eher und so wird diese CD mit „Halunken betrunken“ beendet. Ein würdiger Abschluss, wie ihn Band und Fans leben und lieben. Besser kann man den Schlussakkord nicht setzen.

Fazit: „Versengold“ sind echte Live- Garanten, diese Band zieht jeden Besucher mit ihrer Spielfreude in ihren Bann. Mit dieser CD sollten sämtliche Wünsche befriedigt sein. Hier bekommt der CD Käufer wirklich einen allumfassenden Überblick über die einzelnen Schaffensphasen dieser einzigartigen Band.

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