schand Die Münchner Band Schandmaul besitzt eine Ausnahmestellung in der Mittelalter-Szene und gehört zurecht zu den drei größten Vertretern dieses Genres. Nach der Unterschrift bei einem Major-Label wuchsen die Ängste der Fans, dass man die Band nicht wiedererkennen würde. Jedoch wissen sie sympathischen Süd-Deutschen ganz genau was sie wollen. Die Ängste waren unbegründet. „Schandmaul“ sind nach wie vor, die „Geschichtenerzähler“ unter den Mittelalter-Bands. Mit „Leuchtfeuer“ erblickt nun ein weiteres Kapitel der Bandgeschichte das Licht.

Schon nach den ersten Tönen von „Orleans“ ist eines klar, „Schandmaul“ sind wieder da. In bester Manier, wie es auch den alteingesessenen Fans gefallen dürfte, zeigen Thomas und seine Mitstreiter ihre gesamte Qualität. Da man stets mit einem kleinen Augenzwinkern ans Songwriting geht, bemerkt man bei „Heute bin ich König“. Der Text nimmt die Alltagsprobleme aufs Korn und dürfte auch den schwärzesten Tag wieder etwas aufhellen. Ein absolutes Highlight ist wohl ohne Zweifel „Sonnenseite“. Die Melodie ist verspielt und der Text ist die ultimative Liebeserklärung an eine unerwiderte Liebe. Der Titeltrack „Leuchtfeuer“ punktet durch die „Schandmaul“-typischen Songelemente. Eine gute Story, ein interessanter Songverlauf, sowie ein Refrain, den man sofort mitsingen möchte. Hier zeigt sich einmal mehr die besondere Klasse, die nur diese Band erreicht. Hypnotische Klänge erwarten den geneigten Zuhörer bei „Sommernachtstraum“. Ein verspielt-romantischer Song, den man immer wieder hören kann. Etwas ungewöhnlich beginnt „Loreley“, inspiriert durch die bekannte Rhein-Sage, entwickelt sich dann im Laufe des Tracks dann aber zu einer kleinen Ballade, die man einfach in sein Herz einschließen muss. Um die Feierlaune etwas anzuheben, sollte man sich „Freunde“ zu Gemüte führen. Ein charmanter Text zu einem der schönsten Themen dieser Welt. Mit diesem Track lässt sich der Spieleabend zuhause passend einläuten. Ein weiteres Erlebnis, das wohl jeden von uns ereilt, ist das Älterwerden. Mit viel Humor und jeder Menge Lebensfreude wurde „Ich wird alt“ verwirklicht. Ein Song, der sofort ins Ohr geht und auch die Älteren unter uns noch zum Tanzen bringen wird. Die Vorab-Single „Zu zweit allein“ sorgte bereits im Vorfeld schon für Aufsehen. Hier haben „Schandmaul“ ein wahres Denkmal sich selbst erschaffen. Gemeinsam mit der Sängerin Tarja, die erstmals auf Deutsch singt, wird man hier Zeuge der Musikgeschichte. Eine Gänsehaut-Ballade, die man nie wieder vergisst. „Zeit“ beendet dann schließlich dieses herausragende Album.

Fazit: „Schandmaul“ haben es einmal mehr geschafft ein wahres Meisterwerk abzuliefern. Angefangen von dem genialen Artwork, das sogar haptische Elemente beinhaltet, über den musikalischen Inhalt. Hier stimmt einfach alles. Hier darf man beherzt zugreifen und sich am „Leuchtfeuer“ orientieren.

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