luke gasser rock n roll welfare Luke Gasser war mir bisher kein Begriff, daher war ich umso mehr auf der Album Rock ,N’ Roll Welfare gespannt, als es mit der Post ankam.

Artwork: Das Digipack wird vorne mit einem Livefoto des Interpreten und hinten von der Tracklist geziert. Das Booklet beinhaltet die Songtexte und weitere Fotos des Künstlers.

Tonqualität: Das 3. Studioalbum des Künstlers klingt für mich eher wie ein Livealbum. Die Musik füllt schnell den Raum, klingt aber bei jeder Note stets spontan. Manchmal quietschen die Gitarren, manchmal pfeift ein Feedback oder verschmilzt der Gesang mit den Hintergrundinstrumenten zu einem Klangbrei. Das schafft eine besondere Stimmung, die sich von einem sterilen Studiosound positiv abhebt.

Musik: Nach einem seltsamen Intro, was wie das Suchen eines passendes Radiosenders klingt, startet der Opener „Sweet St. Veronica“ mit Old School Rock richtig durch. Ein fetter Gitarrensound und fast abgehackter Gesang wie von Lemmy Kilmister von Motörhead dominieren den Song. „A Jester For A Fool“ klingt auch sehr ähnlich und herrlich altmodisch nach 80er-Jahre Rock. Auch hier hört man wieder den dominanten Gesang von Luke Gasser mit seiner leichten verrauchten Stimme, die auch wie die Gitarre (absichtlich?) nicht immer den passenden Ton trifft. Das Ganze klingt dadurch herrlich frech und hat schon fast eine Punkattitüde. Dazu passt auch die Verwendung des bösen F-Wortes im Text. Der Titeltrack des Albums „Rock ‚N‘ Roll Welfare“ erinnert mich dann stark an AC/DC. Hier wird die Gitarre eher als treibende Rhythmuskraft eingesetzt und der Gesang wirkt sehr abgehackt und „schmutzig“ (damit meine ich eine fast krächzende Stimme, die teilweise eher spricht als singt).

Das darauffolgende „Journeyman“ ist dann was Langsames zum Luftholen. Hier kommen Elemente des Bluesrock zum Einsatz und wie ein Raubtier schleicht sich der Rocktitel ins Ohr des Hörers. „Jane Again“ ist auch dem AC/DC Sound sehr ähnlich und rockt fröhlich vor sich hin. Abwechslungsreich setzt sich die CD fort. „Be Careful“ ist beispielsweise noch mal eine ruhige Countrynummer. „Promised Lands“ klingt wiederum wie ein düsteres Gebet von einer Country Gitarre und einem verstimmten Klavier begleitet. Irgendwie ein sehr spannender Song. Der Rauswerfer „Summer’s Eve“ ist zum Abschied eine ruhige Ballade. Wie ein Märchenerzähler gibt es eine gute Nacht Geschichte von einer einsamen Gitarre begleitet, bevor man am Ende der CD ein Gewitter und Vogelgezwitscher hört.

Fazit: Luke Gasser bringt mit seinem Album „Rock ‚N‘ Welfare“ ein sehr spezielles Gitarrenalbum auf den Markt. Die Studioproduktion klingt angenehm nach beinahe Livesound und die Titel wollen alle nicht so richtig in den Mainstream passen. Man bekommt eine breite Spannweite von Country Sound, Bluesrock und Classic Rock à la AC/DC oder Motörhead geboten. Insgesamt ein spannendes Album, welches aber nicht jeden Geschmack treffen wird.

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