jeff beck live Jeff Beck, der früher einmal bei den Yardbirds gespielt hat, ist ein Gitarrengott, der seinesgleichen sucht. Für mich stellte dieser großartige Künstler eine Bildungslücke dar, doch das Album Live+ war die optimale Chance, mich in seine Welt zu begeben.

Artwork: Mein Exemplar des Albums kam im einfachen Jewel-Case. Auf der Front- und Rückseite gibt es jeweils ein Live-Fotos des Künstlers. Im Booklet gibt es ein paar weitere Fotos und die Tracklist und Tourinfos.

Tonqualität: Die meisten Songs sind Live-Aufnahmen. Die Tonqualität ist hier aber absolut top, vor allem die Gitarre kommt extrem sauber rüber. Man hört wirklich nur ab und zu an den Hintergrundgeräuschen des Publikums, dass es sich nicht um Studioaufnahmen handelt. Titel 15 und 16 sind dann sowieso sauber aufgenommene Studio-Tracks, bei den es auch nichts zu beanstanden gibt.

Musik: Der 1944 geborene Rockgitarrist hat sein Leben den elektrischen Saiten gewidmet und das hört man von den ersten Tönen der CD an. Die erste Nummer „Loaded“ startet gleich ordentlich mit rockigem Sound und psychedelischen Elementen durch. Diese Nummer braucht auch keinen Gesang, da hat sich der Komponist zu Recht für ein reines Instrumentalstück entschieden. „Morning Dew“ kommt dann mit kräftigen Blueselementen daher. Die Gitarre ist schwer, klingt oft verwischt und dazu gibt es einen tiefen Gesang. Titel 5 „A Change Is Gonna Come“ ist dann eher im psychedelischen Stile a là Pink Floyd gehalten. Es gibt Bluesgesang und fliegende Gitarren, dazu brummt ein angenehmer E-Bass im Hintergrund. Eine wirklich schöne Ballade, die einfach mal das Tempo aus dem Leben zieht. Entspannt geht es mit „A Day In My Life“ weiter. Auch hier ist der Rhythmus sehr ruhig und die Gitarre führt uns als tragendes Melodieelement durch den Song. Titel 9 „Superstition“ ist eine Cover-Nummer von Stevie Wonder. Natürlich klingt das ganze deutlich rockiger als das Original – und das liegt nicht nur an der verzerrten Gitarre sondern auch an dem knallharten Schlagzeug,das im Hintergrund agiert. Lied 9 „Little Wing“ ist ein Cover des berühmten Songs von Jimmi Hendrix. Diese Nummer klingt noch ruhiger und entspannter als das Original. Nach so viel schwerem Rock gibt es noch zwei neue Studiosongs. „Tribal“ klingt herrlich frech, ein kreischender Damengesang a là Suzi Kvatro, verzerrte Gitarre und ein Elektrobeat – richtig gut! „My Tiled White Floor“ klingt beim ersten Hören beinahe Roxette und ist für meinen Geschmack irgendwie zu poppig.

Fazit: Jeff Beck ist ein Gitarrenvirtuose, von denen es nur wenige auf dieser Welt gibt. Sein Album Live+ hat mir einen tollen Einblick in seine Arbeit gewährt. Auf den ersten 15 Livetracks gibt es eine Auswahl eigener Songs und Covernummern. Die machen wirklich viel Spaß bei Hören, vor allem, wenn man gitarrenlastige Musik mag.

Das „+“ im Albumtitel steht für die zwei neuen Studionummern. Davon finde ich ein Lied sehr gut, das andere eher durchschnittlich. Besonders bei den Liveaufnahmen fällt auf, dass nicht nur Jeff Beck selbst brillant ist, sondern auch seine Band die den Gesamtsound richtig fett macht. Insgesamt ist es eine tolle CD für alle Rockliebhaber, die gerne E-Gitarren hören.

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