Hoch oben über den Dächern der Medienstadt Köln enstand das abgefahrene Debutalbum dieses Ausnahme-Duos.
Robert Lindauer und Kathrin Ohlmann (alias: Voleurs) legten mit „Il Sonne“ einen Longplayer vor, der mal wirklich am Rande jeglicher Klischees steht – vollkommen aussergewöhnliche Klangelemente und abstrakte Lyrik prägen eine Platte, welche sämtliche „Schubladen-Denker“ auf ihre billigen Plätze verweisen sollte…

Wenn man sich in einem 20qm großen Appartment im 19-ten Stock einer Grossstadt befindet, mag alleine diese Atmopshäre sämtliche Sinne beflügeln und die kreative Ader ins Unermessliche steigen lassen. Wie oft schon träumte ich von einer schönen Penthouse-Wohnung über den Dächern einer riesigen Stadt? Allein schon der Gedanke an besagtes Szenario beflügelte mich zu tiefschürfenden Gedanken über philosophische Grundsatzfragen und entführte mich in Traumwelten, voller moderner Komplexität. Robert Lindauer und Kathrin Ohlmann ließen meinen Traum Realität werden und erschufen mit „Il Sonne“ den perfekten Soundtrack für eine Reise in abstrakteste Gedanken-Labyrinthe…

Ein dezenter Klangteppich, gewebt aus ausrangierten Synthies und dahin plätschernden, sanften Sounds, bildet die Basisstruktur von Voleur´s Songgerüsten. Mal singend – irgendwo zwischen kaputtem Chanson und Hanin Elias – und dann wieder durch einen gehauchten Sprechgesang, präsentiert sich die Ausnahmekünstlerin Kathrin Ohlmann und schenkt lyrischen Kunstwerken wie Der Mann der schläft oder Sonnenuntergang somit einen verträumt-veruchten Touch, welcher einfach nur begeistert.

Das die Combo textlich stark an Endraum erinnert, lässt sich anhand der Songtitel wohl erahnen, jedoch sollte man mit weiterführenden Vergleichen sehr vorsichtig sein, da mir persönlich bisher niemand zu Ohren gekommen ist, dessen musikalische Ergüsse auch nur annähernd mit Voleur´s Debutalbum vergleichbar wären…
„Il Sonne“ präsentiert sich in einem wunderschönen psychedelischen Layout, inklusive der titelbezogenen untergehenden Sonne und einem großen
Schmetterling im Vordergrund. Infos über die Combo lassen sich dem recht spärlichen Booklet leider nicht entnehmen, aber dafür gibt es ja die Band-Homepage.

Fazit: Ein absolut eigenwilliges Debut, mit großartigen Texten, dessen fragiler Sound mal als meditativer Hauch und mal wutschnaubend wie wave-lastig um die Ecke kommt.

Autor: Shirin

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