CD Kritik: The Beauty of Gemina - Mariannah Ob es gezielte Absicht war, dass The Beauty of Gemina den ersten Vorboten für das kommende Album „Ghost Prayers„, „Mariannah“, genau am Nikolaustag zu veröffentlichen? Als Geschenk für die Fans?

Wie dem auch sei, alle treuen Fans der Band um Michael Sele dürften sich gefreut haben, ein weiteres Stück Schweizer Wertarbeit zu hören zu bekommen. Aber bei den ersten Tönen vielleicht auch zunächst einmal leicht verdutzt geschaut haben. Denn das, was aus den Lautsprechern herauskommt ist vertraut und doch ungewohnt zugleich: Unverkennbar die tiefe, sonore und charismatische Stimme von Michael Sele. Und auch das komplexe Arrangement und die ausgefeilte Songstruktur wirken vertraut.

Ungewöhnlich für die Schweizer ist aber die Leichtigkeit des Songs gepaart mit einer gewissen Atemlosigkeit und der folkige Touch. Das ist einerseits für die zahlreichen neuen Fans sicher leichter zugänglich, für eingefleischte Fans aber vielleicht auch erst einmal etwas gewöhnungsbedürftig. Dieser Eindruck ist aber mitnichten als negative Bemerkung zu verstehen, denn bedeutet es doch, dass sich die Band weiterentwickelt und neue Wege einschlägt ohne dabei die Herkunft zu vergessen oder die eigenen Stärken zu vernachlässigen. Das schnellere Tempo, die bereits angesprochene Rastlosigkeit und der eindringlich gesungene Name der Protagonistin Mariannah entfalten auf jeden Fall eine hypnotische Wirkung und machen richtig Lust auf den für den 21.02.2014 angekündigten Longplayer. Man darf sehr gespannt sein, in welche Richtung sich der Gemina-Sound auf dem fünften Studioalbum entwickeln wird. Doch bevor es soweit ist, soll es nach dieser nur als Download verfügbaren Single noch eine weitere Auskopplung in physischer Form geben.

Zur Single ist auch bereits ein Video veröffentlicht, welches den musikalischen Eindruck sehr passend visualisiert. Anschauen und reinhören lohnt sich auf jeden Fall:

Holger Bücker

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