Über Michael Schenker muss man wohl keine großen Worte verlieren. Als Bandmitglied der Scorpions hat sich dieser Herr seine Sporen schon längst verdient. Mit seinem Projekt Temple of Rock setzt er nun seine privaten Ideen um und legt ein großartiges Rockalbum vor.
Mit sanften Countryklängen beginnt „Live and let die“, bevor das Gitarrengewitter einsetzt und den Song in einen gutabgehenden Rocksong verwandelt. „Communion“ ist eine schnörkellose Classic-Rock Nummer. So einen Song möchte man immer wieder hören. „Vigilante Man“ ist ein Mid-Tempo Track, der durch seinen eingängigen Refrain überzeugen kann. Die heimliche Hymne des Albums ist zweifelsohne „Rock City“. Ein Tribut an alle Großstadtrocker dieser Welt.
Härter geht es bei „Saviour Machine“ zur Sache. Schwere Gitarren treffen auf eine Drum-Arbeit, die sich nicht zu verstecken braucht. „Something Of The Night“ ist die schnellste Nummer dieses Albums. Ein großartiger Refrain rundet den Track perfekt ab. „All Our Yesterdays“ ist einer der härtesten Songs, die Michael Schenker jemals aufgenommen hat. Die Gitarren klingen wie eine mächtige Wand, während der Bass eine hypnotische Melodie spielt. Bei „Bulletproof“ geht die Reise wieder in klassische Gefilde. Für Fans der Band UFO ein absolutes Highlight. Die Ballade des Albums ist „Let The Devil Scream“. Kraftvoll und eindringlich besticht dieses Machwerk durch den gelungenen Gesang und einer Instrumentalisierung, die ihresgleichen sucht. Für die wärmeren Tage bei einer Cabrio-Fahrt ist der Track „Good Times“ auf diesem Album gelandet. Ein Song, der einfach Spaß macht. Wer sich dagegen eher auf die härteren Festivals des Sommers freut, dem sei „Restless Heart“ ans metallische Herz gelegt. Ein Track, der derart nach vorne geht, sodass man gar nicht anders kann, als sein Haupthaar zu schütteln. Mit dem brettharten Stück „Wicked“ geht das Album dem Ende zu. Ein spannender Track, der durch seine düstere Atmosphäre besticht.
Fazit: Michael Schenker kann auch ohne die Scorpions sehr gute Alben produzieren. Diese CD gehört auf jeden Fall zu dem Besten, was der Rocksektor im Jahr 2015 bisher geboten hat. Eine absolute Kaufempfehlung für Fans der schnörkellosen, aber dennoch knallharten Musik.
