Heino Schwarz cover Heino meldet sich zurück und möchte nun noch härter und schwärzer seien. Dieses mal gibt er Volksmusikhits ein neues, dunkles Gewandt. Ob sein aktuelles Album Schwarz blüht der Enzian wirklich etwas taugt erfahrt ihr bei uns. Bereits Anfang Dezember 2014 erschien das Video zu „Schwarz blüht der Enzian“.

Artwork: Das Cover zeigt den sichtlich gealterten Meister in Metalkluft auf düsteren Thron. Die Rückseite gefällt mir schon besser, denn streckt Heino selbst ironisch die Zunge heraus und man bekommt eine Tracklist. Im Booklet kann man die Songtexte nachlesen, sowie weitere Bilder von Heinos Metalsfotosession sehen.

Tonqualität: Hier gibt es absolut nichts zu beanstanden. Sowohl Gesang als auch die Instrumente kamen gut zur Geltung.

Heino – Schwarz Blüht Der Enzian – Die Musik

Nun geht es ans Eingemachte – Die Musik! Wie es sich für ein Konzeptalbum gehört, gibt es erst mal ein holprig gesungenes Akkustikintro, um auch dem Käufer wirklich klar zu machen auf was man sich da eingelassen hat. Danach geht es mit „Schwarz Blüht Der Enzian“ direkt in die Vollen. Im Stile des Industrialrock hämmert Heino knallhart den Text des deutschen Volksliedes durch. Dabei klingt er doch seinen Vorbildern Rammstein sehr ähnlich und es kommen kleine Klangzitate des Melodic Metal, wie beispielsweise der Band Nightwish hinzu. Dieses Lied hat absolutes Festival-Potenzial und ist für mich ehrlich gesagt auch das beste Stück des Albums. Darauf folgt „Ja, Ja, Die Katja, Die Hat Ja“. Hier ist nun absolut nichts von Metal zu hören. Vielmehr lässt uns Heino zu Discofox a lá Helene Fischer und Wolfgang Petri schunkeln. Das Lied finde ich schon im Original nicht besonders gut, hier kann man aber immerhin noch gut eine flotte Sohle aufs Tanzparkett legen!

„Rosamunde“ wird dann mit einem Intro wie Seven Nation Army der White Stripes eingeläutet. Doch der Rest des Liedes klingt dann doch sehr flau und weder nach Volksmusik noch nach Metal. Gut wird es noch mal bei „Wir Lagen Vor Madagaskar“. Das Lied klingt doch sehr stark nach „Feuer Frei“ von Rammstein mit geändertem Text und macht einfach Spass beim Zuhören und Mitgröhlen. Der Anfang von Titel 7 – „Einer Von Uns“ – klingt nach „Engel“ von Rammstein und wird nach einiges Sekunden von dem Sound der Flippers abgelöst. Die „Schwarze Barbara“ ist Heinos Versuch eine Rockballade anzustimmen. Man hört natürlich sein musikalisches Können, ob einem jedoch das Lied gefällt, muss man selbst entscheiden. Bei „Schwarzbraun ist die Haselnuss“ werden noch mal die Rammsteinklänge ausgepackt bevor Mit „Jetzt Erst Recht das Outro“ erfolgt.

Heino – Schwarz Blüht Der Enzian – Fazit

Als ich Heino damals beim Auftritt mit Rammstein auf dem Wacken Open Air gesehen habe, wurde er vom Rammstein Frontmann Til Lindemann als einer der größten Entertainer unser Zeit gelobt. Mit seinem neuen Album Schwarz Blüht Der Enzian bestätigt er jedoch eher das Konzept, ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert. Einige Songs klingen wirklich nach Metal und haben durchaus das Potenzial auf einer Metalparty gespielt zu werden. Den Rest kann man nicht wirklich in eine Schublade packen und bestenfalls auf einen Ballermannhits Sampler pressen. Musikalisch ist Heino wirklich in vielen Stilrichtungen bewandert, doch über Geschmack sollte man bekanntlich nicht streiten.

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