straightshooter Vor Kurzem habe ich das geremasterte Debutalbum von Bad Company auf dem Prüfstand gehabt und jetzt lege ich mit ihrem zweitem Album gleich noch einen nach. Man sagt, das zweite Album sei für eine Band immer das schwerste – denn die hohen Erwartungen des ersten müssen noch übertroffen werden. Bad Company veröffentlichten 1975 (ein Jahr nach ihrem Erstwerk Bad Company) ihr zweites Album Straight Shooter – ob es meine hohen Erwartungen erfüllt hat, könnt ihr hier nachlesen.

Artwork: Wie auch schon das Bad Company wurde dieses Album optisch und musikalisch komplett restauriert. Die 2-CD-Deluxe-Edition kommt in einem wundervollen Aufklappdigipack. Innen erwarten euch Bandfotos und Notizen der Produktion. Im Booklet gibt es dazu weitere Bandbilder und Hintergrundinformationen zur CD. Das ganze ist sehr liebevoll gestaltet und ähnelt stark dem Debutalbum Bad Company.

Tonqualität: Das komplette Album ist remastert und in jeder Lautstärke auch für meine anspruchsvollen Ohren ein Hörgenuss.

Musik: Die Band präsentiert mit dem Album eine Fortsetzung ihrer musikalischen Rock’n’Roll Karriere. Der Opener „Good Lovin’ Gone Bad“ ist ein klassischer Rockkracher und passt genau in die Pool-Position des Albums. Es gibt eine verrauchte Stimme und verzerrte Gitarrenriffs auf die Ohren. Mehr kann man sich nicht wünschen. Danach folgt „Feel Like Makin’ Love“, was textlich nicht nur mehr zweideutig daherkommt, sondern dieses schöne Thema (Liebe machen) eindeutig besingt. Wieder gibt es die klassischen Rockelemente und eher ein balladenartiges gemächliches Tempo. Danach folgt mit „Weep No More“ noch eine Rockballade. Auch hier ist das Tempo gemütlich, wobei hier neben der gewohnten E-Gitarre auch Streicher und Piano zum Einsatz kommen. Eine perfekte Mischung, bei der Fuß und Kopf fröhlich mitwippen. Shooting Star ist mein Lieblingsstück der CD. Textlich könnte es auch aus der Feder von Jon Bon Jovi stammen, denn hier wird schmalzig das Rock’n’Roll Leben besungen. Alle Höhen und Tiefen werden erwähnt und wo man dabei nicht mehr weiter wusste, wurde eben das ein oder andere „nanananaaaa“ eingebaut. Musikalisch ist der Track sehr ruhig und gleicht fast einem Akustikstück. In diesem Lied gibt es dazu das herrlichste Gitarrensoli der CD. Auch hier haben sich sicherlich Großmeister, wie Slash von Guns’n’Roses später noch orientiert. Der Rausschmeißer des Albums ist „Call On Me“, der sich nach einem kurzem Piano-Intro in einen poppigen Song verwandelt. Dieses Lied ist zeitlos aber klingt auch etwas lieblos, eben eher massentauglich.

Auf der Bonus CD gibt es eine ganze Menge unveröffentlichtes Material für den interessierten Hörer. Dazu gehören unter anderem alternative Versionen der Songs, ich empfehle euch hierfür einiges an Zeit einzuplanen, um das ganze gebührend zu geniessen.

Fazit: Bereits ein Jahr nach ihrem Debut 1974 haben Bad Company ihr zweites Album Straight Shooter auf den Markt gebracht. Für mich lagen zwischen beiden Alben nur ein paar Tage und ich muss sagen, dass sich beide Alben sowohl optisch als auch musikalisch sehr ähneln. Auch dieses Album ist perfekt remastert und klingt nach purem Rock. Große Überraschungen gibt es allerdings keine, viel mehr gibt es alt bewährtes, was mir sehr gefallen hat. Wem das Debutalbum gefallen hat, dem sei auch dieses Album empfohlen. Wer sich Bad Company zum ersten Mal zu Gemüte führen will, dem sei geraten, die Bandgeschichte chronologisch aufzuarbeiten und mit dem Erstwerk anzufangen.

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