ZitaRock 2011 - Nachbericht - Samstag

Auch der zweite Tag wartete mit keinem so schönen Wetter auf wie man es gehofft hatte.

Aber dafür standen wieder einige interessante Bands auf dem Plan, allen voran die Headliner Apocalyptica.

Qntal_03_ZitaRock-2011

Auch an diesem Tag begannen die Auftritte pünktlich und als Erstes waren Qntal dran. Sie sind zurzeit immer noch auf ihrer „Purpurea Tour“ mit einem Best of Programm ihres Schaffens, immerhin besteht diese Ausnahmeband schon seit 1993.

Zuerst kommen Michael Popp, Fil , Markus Köstner (dr, perc) und Neuzugang Mariko (violine) auf die Bühne. Sie starten mit einem der bekanntesten Lieder aus dem Mittelalter Genre dem „Palästinalied“. Als letztes kommt Syrah auf die Bühne in einem langen roten Kleid mit einem schwarzen Umhang und einer sehr auffälligen Silbernen Kette in Form eines Säbelzahnes. Ihre glockenhelle Stimme schwebt über dem Gelände der Zitadelle. Die Mischung aus mittelalterlichen Instrumenten, Gitarre und Elektronik kommt bei dem Publikum sehr gut an.

Leider gehen ihre Ansagen, die sehr ruhig und verhalten sind in den Nebengeräuschen unter. So genießt man in Ruhe die Musik ohne genau zu wissen, was gesungen wird. Als letztes erklingt „At Mortem Festinamus“ und es wird sich verabschiedet.

Das Publikum dankt es mit viel Applaus, was um diese Zeit sonst selten ist.

Fotos von QNTAL @ Zita Rock Festival 2011

Teufel_06_ZitaRock-2011

Der Zweite an diesem Tag ist Teufel von Tanzwut mit seinem gleichnamigen Soloprojekt. Leider ist er der einzige Musiker den es mit technischen Schwierigkeiten beim Umbau trifft und so beginnt sein Konzert mit etwas Verspätung. Ähnlich seinem aktuellen Album „Absinth“ erklingt das Intro „Tritt ein“. Die Musiker betreten die Bühne, alle tragen Masken, des Teufels Maske ist gold und er ist auch der Einzige, der sie im Laufe des Auftritts absetzt. Bei der später angesetzten Autogrammstunde kann man dann auch einen Blick auf die Musiker werfen die hinter den Masken waren und ja, es sind Musiker von Tanzwut dabei.

Einen schönen guten Tag zur Live Premiere von „Absinth“, lasst uns der grünen Fee huldigen“ beginnt er dann auch das Konzert. Zuerst das Titelstück, die Musik rockig vermischt mit Elektronik und Mittelalterelementen. Es ist eine Weiterentwicklung zu Tanzwut, deren neues Album ja auch bald erscheint. Zu jedem neuen Titel wird bildlich ein Glas Absinth erhoben und so folgen dem „Fährmann“, der „Todesengel“, es ist „Alles nur ein Traum“ und „Der dürre König“ wird verspeist.

Teufel kommentiert alles mit „Lasst uns durchdrehen“ und „wir sind alle gut drauf“ und es werden noch weitere Gläser erhoben. Ein Höhepunkt ist seine Version von Brechts „Moritat von Mackie Messer“, die auch gut bei den Fans ankommt. Mit „Komm näher“, „Kalt ist mein Herz“ und „Den Speise ich“ endet sein Auftritt. „Applaus für die Nachtvögel“ ist der letzte Kommentar der erklingt.

Fotos von Teufel @ Zita Rock Festival 2011

EndOfGreen_04_ZitaRock-2011

Nun kommt purer Gothic Rock aus dem Schwabenland mit End Of Green auf die Zita Bühne. Angefangen wird auch wie auf ihrer Tour mit dem Titelstück „High Hopes In Low Places“ und „Demons“ vom „Last Night on Earth“ Album. Es hat wieder begonnen zu regnen an diesem Tag und der Melancholie-Rock passt hervorragend zu diesem Wetter. „ Hallo Berlin seid ihr fit? Wir sind seit gestern Nacht um eins unterwegs und haben nicht gepennt“ – so der kurze Abriss der letzten Stunden der End of Green Combo. Man merkt es ihnen nicht an und Berlin ist fit und tanzt auch im Regen munter mit.

Es folgen „Killhoney“ und „Hurter“ vom „The Sick Sense“ Album, „das Wetter im Schwabenland war schöner“ lässt Michelle Darkness verlauten, man nimmt die Gegebenheiten zwar hin, aber der Unmut wird doch ein wenig deutlich. Und es wird weiter gerockt! „Saviour“, „Good Night Insomnia“ und „Tie Me A Rope While You´re Calling My Name“ vom aktuellen Album „High Hopes in Low Places“ erheitern die Menge.

Mit „Sick One“ und „Bury Me Down (The End)“ geht dieses Konzert zu ende und das Publikum fordert Zugaben, doch ohne Erfolg. Die Band verspricht aber wiederzukommen.

Fotos von End Of Green @ Zita Rock Festival 2011

Samsas-Traum_09_ZitaRock-2011

Als nächstes stehen Samsas Traum auf dem Programm und schon zum Umbau der Bühne waren Alexander Kaschte und Band mit auf der Bühne. Witzelte mit dem Publikum herum und stellte einen Bühnentechniker als Alexander Kaschte vor. Also alles in allem war der Frontmann schon von vornherein gut drauf und das schlug auf das Publikum um.

Den Anfang macht „Ein Name im Kristall“ von „A.Ura“ und Alexander erzählte von den kommenden Alben und verschenkt dazu Weena Morloch T-Shirts. Es geht mit „Fick mich noch fester“ weiter und Promo-CDs mit neuem Material und der Bitte, diese schön im Internet zu verbreiten. Nach „Für immer“ verabschiedet er die Fotografen aus dem Graben mit dem Wunsch sie mögen einen guten Job machen (Macht euch selbst ein Bild wie die Fotos geworden sind!).

„Stromausfall im Herzspital“, „Endstation Eden“ und „Heiliges Herz“ dürfen für einen gelungenen Samsas Traum Auftritt nicht fehlen, und so wird fleißig mit gesungen, mit geklatscht und getanzt. Es folgt ein neues Lied, dessen Titel leider nicht zu verstehen war, und hagelt weiter Geschenke mit dem Wunsch „es soll weiter Party gemacht werden“. Zu „Die Zärtlichkeit der Verdammten“ von „Tineoidea“ wird er von einem Plüschwaschbären angegriffen, einer Handpuppe.

Ein Bühnentechniker gibt Zeichen vom Bühnenrand das der Gig gleich vorbei ist „es bleiben noch 9 Minuten für eine Wall of Death“. Diese kann such echt sehen lassen. Die Teilung des Meeres von Moses war im Vergleich hierzu ein Witz! Damit wird „Ein Fötus wie du“ eingeleitet, danach noch schnell die Band vorgestellt. Jochen Interthal, Matthias Fischer und Michael Beck machen Samsas Traum Live komplett.

Das letzte Stück ist „Die Kugel im Gesicht“ und dann ein lang anhaltender Beifall.

Fotos von Samsas Traum @ Zita Rock Festival 2011

Schandmaul_08_ZitaRock-2011

Einer der Headliner des zweiten Festivaltages sind auf jeden Fall Schandmaul. Wie schon in der nachmittäglichen Autogrammstunde zu sehen war, war Thomas Lindner leicht verhindert, denn er trug eine Armschlinge. Die Band kam überpünktlich auf die Bühne und startet mit „Kein Weg zu weit“ ihr Set. Danach die Aufklärung zur Armverletzung. Bei einem Benefiz Fußball Turnier zu Himmelfahrt hat sich Thomas die Hand verletzt, nun könne er weder Gitarre und Akkordeon spielen, hüpfen oder tanzen.

Aber auf die Übernahme dieser Aufgaben durch die Fangemeinde konnte er sich verlassen! Zum Glück ersetzt ihn einer der Schandmaultechniker beim Gitarre spielen, mehr geht nicht. Nach „Auf hoher See“, kommt ein Lied „für alle Met Patienten dieser Welt“ – „Das Trinklied“. Die Damen, die in lange Gewänder gekleidet waren, tanzen dabei über die Bühne. Bei „Leb!“ stimmt das Publikum einen Chor an und Anna gewährt nach dem Ablegen ihrer Jacke dem männlichen Besuchern einen schönen Anblick ihres freizügigen Rückens.

Neues wechselt mit altem Material. „Wer hat sie umgebracht?“ wird gefragt, „Der Assassine“, „Das Teufelsweib“ und das Ruhigere „Der perfekte Augenblick“.

Der Aufruf zur „Anti Wall of Death“ Formation – einer Polkaeinlage zum Song „Pakt“ wird gerne angenommen, was aber in den ersten Reihen durch den Mangel an Freiraum schwierig durchzuführen ist. Mit dem „Drachentöter“, und dem „Traumtänzer“ geht es ins Finale, leider sind die Auftritte immer eng bemessen.


„Singt so laut das ganz Spandau erbebt“ fordert Thomas. Zu „Das Hexeneinmaleins“ und „Frei“ folgen alle seiner Aufforderung. „Um zum Schluss eine Nacht zu feiern in der der Deckel von der Hölle gefallen wäre“ wird anschliessend die „Walpurgisnacht“ zelebriert. Es war eine ausgelassene Party wo alle sichtlich Spaß hatten und die Musiker bedankten sich mehrfach für die Unterstützung.

Fotos von Schandmaul @ Zita Rock Festival 2011

Apocalyptica_04_ZitaRock-2011

Die letzte Stunde dieses Zita Rock Festivals füllte eine internationale Band. Apocalyptica, die zuletzt mit der „7th Symphony“ durch Deutschland tourte erheiterten den schon fortgeschrittenen Abend.

Als Erster kam Mikko Siren hinter seine Drums, dann Perttu Kivilaakso und Paavo Lötjönen. Zur Einleitung von „On the Roof with Quasimodo“ kam schließlich auch Eicca Toppinen hinzu. „Hallo Berlin lets get the Party startet with Apocalyptica“ und los gings mit “Grace” und “Master of Puppets”. Das Publikum sang mit, auch wenn man deutlich die Freude und Spannung auf diese Band merkte, die zeitweise dem ein oder anderen auch den Atem raubte. Es folgten vom neuen Album „End of Me“ und „Bring it Light“, zwei der Gesangsnummern und dazu kam Tipe Johnson als stimmliche Unterstützung auf die Bühne. Dieser ist sonst Sänger der Leningrad Cowboys.


Danach gehen Sänger und Schlagzeuger ab, es kommen Stühle und die drei Cello Spieler beginnen mit „Nothing Else Matters“. Absolutes Gänsehautfeeling stellte sich in der Zitadelle ein und das lag nicht allein am Wetter. Mit der Bandvorstellung und den Worten „es ist schön in Deutschland“ und „die ersten deutschen Worte die wir in der Schule lernen sind es regnet aber es ist scheißegal“ sorgend ie Drei für großen Jubel und ernten ausnahmslose Zustimmung.


„Last Hope“ sowie „Seek and Destroy“ sind die nächsten Nummern. Es wird gerockt und die Celli in der Luft geschwungen. Zu „I don´t Care” kommt dann Tipe zurück „are you have a good time? You give us a good feeling tonight”. Niemand wollte dem wiedersprechen!


Berlin, danke für ein wunderbares Abend” bedankte sich Eicca, wenn auch grammatikalisch nicht korrekt, und kündigte das letzte Stück „The Hall of the Mountain King“ an. Nach einem kurzen „Thank you Berlin” und viel Applaus auch von Apocalyptica an die Fans, war leider auch dieser wahnsinnig schöne Auftritt zu Ende. Die Jungs verlassen die Bühne, auch hier bringen Zugabeforderungen leider nichts.


Wir schließen uns an und kehren der Zitadelle den Rücken freuen uns auf das nächste Jahr wenn es wieder so weit seien wird. Dann wieder mit schönem Wetter.

Fotos von Eisbrecher @ Zita Rock Festival 2011

Alle Fotos vom Zita Rock 2011 in der Galerie

Festivalbericht Zita Rock 2011 – Samstag

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Matthias Irrgang
Von Anfang an dabei, lag mein Hauptaugenmerk zunächst vor allem auf der technischen Realisation des Magazins. Inhaltlich habe ich mich über die Jahre vom Allrounder weg, hin zu den Bereichen Konzertfotografie und Newsredaktion entwickelt. Man trifft mich regelmäßig vor den Bühnen diverser Clubs in NRW, sowie auf meinen Pflichtfestivals (M'era Luna, Amphi Festival).