Berlin ist ohne Zweifel eine der vielfältigsten Städte in Deutschland. Es gibt in dieser Stadt für jeglichen Musikgeschmack den passenden Club oder die passenden Konzerte. Mit dem Out of Line Weekender wurde auch der schwarzen Electro-Gemeinde ein passender Rahmen geschaffen, um die favorisierte Musik feiern zu können. Ein insgesamt 3 Tage langer Spaß, den uns das Gothic Label „Out of line“ nun zum bereits 3. Mal beschert.

Der erste Tag steht traditioneller Weise immer unter dem Stern der Dark- Electro-Klänge. Mit einem 20- minütigen Set eröffneten Formalin dieses Festival. Obwohl der Zuschauerraum bereits gut gefüllt war, wollte der Funken nicht so recht überspringen. Erst zum letzten Song „Deliverance“ begann sich die Meute zaghaft zu bewegen. Die EBM-Pioniere von The Invincible Spirit schafften es mit ihren Klängen die Konzertgänger zu begeistern und endlich wurde auch wieder getanzt. Eine wirklich kurzweilige halbe Stunde, die die Herren uns bescherten.

Rummelsnuff auf dem Out of Line Weekender 2015 - Fotogalerie Mit Rummelsnuff wurde es dann amüsant, denn schließlich ist der Kaptain für seine humoristischen Einlagen bekannt und die Mischung aus Polka und Electro zündet bei einem Live Gig immer. Der einzige Wermutstropfen an diesem Auftritt war der Umstand, dass die Band mit rund 10 Minuten Verspätung begonnen hat und die Zeit leider nicht nachholen durfte.

Schade und etwas ärgerlich, aber schließlich stand mit Absolute Body Control ein weiterer Hochkaräter bereits in den Startlöchern. Die Fans feierten diese Band wirklich und man merkte die Spielfreude, mit der Absolute Body Control auf der Bühne standen.

Die Form auf dem Out of Line Weekender 2015 - Fotogalerie Mit Die Form war es nun Zeit für den Co-Headliner. Nach einer kurzen Umbaupause begann die Band mit einem Intro, bei der die Tänzerin im Evakostüm sich dem Publikum bei hypnotischen Klängen zeigte und das Auditorium damit auf den kommenden Gig einstimmte. Nach rund 45 Minuten Spielzeit kam die Pause wie gerufen, ehe man sich dem Headliner Laibach zuwendete.

Out of Line Weekender 2015 in Berlin - Festivalbericht von Fabian Bernhardt Die Jungs wurden ihrer Aufgabe gerecht und verwandelten das Astra Kulturhaus in einen Hexenkessel. Spätestens bei „The Whistleblowers“ gab es für die feierwütige Meute kein Halten mehr. Mit ihrer energiegeladenen Show überzeugten „Laibach“ auch den letzten Kritiker und bereiteten den Boden für eine lange Partynacht. Erst im Morgengrauen verließen die letzten Fans die Halle und freuten sich auf den kommenden Tag.

Out of Line Weekender 2015 – Tag 2

Miss-Construction-28.03.2015-Berlin Industrial- Dark- Electro war der Banner unter dem der zweite Tag des Festivals stattfinden sollte. Die Eröffnung überließ man der Band Miss Construction. Eine Band, die sicher nicht ganz unumstritten ist, jedoch mit Songs wie „Totes Fleisch“ oder „Disco Schlampen“ durchaus überzeugen konnte. Die knallharten Beats trafen genau den Geschmack des anwesenden Publikums.

Etwas unauffälliger verlief das Set von Too Dead To Die. Gute, tanzbare Musik, die jedoch nicht wirklich geschätzt wurde. Bei Cephalgy änderte sich die Stimmung jedoch wieder und nun wurde auch getanzt und gefeiert.

Heimataerde auf dem Out of Line Weekender 2015 - Fotogalerie Mittlerweile füllte sich das Astra Kulturhaus zusehends und es betraten Heimataerde die Bühne.

Die Jungs zelebrierten ihre Kreuzritter-Show bis zur Ekstase und gehörten an diesem Tag zum heimlichen Headliner, mehr getanzt und mitgesungen wurde bei kaum einer anderen Band. Ob nun „Heut ist ein guter Tag“ oder „Gib mir“, das Auditorium verehrte die Jungs.

Eine ganz besondere Show, die wohl noch lange im Gedächtnis der anwesenden Fans haften bleiben dürfte.

Hocico auf dem Out of Line Weekender 2015 - Fotogalerie Mit Hocico stand eine der Bands auf dem Programm, die für ihre opulenten Live-Shows bekannt ist.

Erk zeigte sich erneut von seiner besten Seite und sprang zu den Aggrotech Klängen seiner Band wie ein Wahnsinniger über die Bühne, während die Fans ihn euphorisch feierten.

Agonoize auf dem Out of Line Weekender 2015 - Fotogalerie Nun wurde es aber Zeit für den unumstrittenen Headliner des Abends. Die Berliner Band Agonoize beschwor ein Erdbeben herauf und sorgte mit Songs wie „Staatsfeind“ und „Deutsch“ für ein vollends zufriedenes Publikum. Natürlich durften auch die Hits wie „Bis das Blut gefriert“ und „Koprolalie“ nicht fehlen. Zu den Tönen des „Kiss“- Klassikers „I was made for lovin‘ you“ beendete man diesen legendären Abend.

Als kleine Randnotiz: Das Publikum war ungewöhnlich aggressiv und ließ teilweise Fans nicht aus der Masse heraus. Leute, jetzt mal ehrlich, passt gegenseitig auf euch auf. Wir haben alle ein Ziel, gemeinsam zu Feiern und gemeinsam Spaß zu haben. Also Aggressionen vorher abbauen und dann gemütlich gemeinsam ein Bier trinken gehen.

Out of Line Weekender 2015 – Tag 3

Nach der Zeitumstellung und etwas weniger Schlaf stand mit Tag 3 der etwas ruhigere Tag auf dem Programm. Angels & Agony hatten die zweifelhafte Ehre eben diesen Tag zu eröffnen. Der Zuschauerraum war noch nicht wirklich gut gefüllt, jedoch gab es immer noch einige Unersättliche, die trotz der frühen Stunde bereits tanzten und sichtlich ihren Spaß hatten.

Mit Spiritual Front spielte eine der ungewöhnlichsten Bands auf diesem Festival. Die Musik dieser Jungs erinnert an die 50er Jahre und den legendären Elvis Presley. Nicht so hart wie Volbeat, aber trotzdem ein Volltreffer, denn endlich kamen auch die Freunde der handgemachten Musik auf ihre Kosten und es entwickelte sich eine gute Stimmung im Auditorium.

Client auf dem Out of Line Weekender 2015 - Fotogalerie Einen der sympathischsten Auftritte des Wochenendes legten die Damen von Client hin. Das gepflegte Oxford-Englisch war ein amüsanter Kontrast zu ihren Dark-Pop Songs, die das anwesende Publikum sofort zu Tanzen aufforderten. Die Herren von „CHROM“ konnten mit ihren ruhigen Tracks, die Herzen des Auditoriums im Sturm erobern. Etwas Sphärisches lag im Raum, als die Jungs ihre Dark-Pop Soundtracks dem feierwütigen Volk näher brachten.

Lord of the Lost auf dem Out of Line Weekender 2015 - Fotogalerie Kein Festival ohne Special Show dachte man sich wohl und verpflichtete Lord of the Lost mit ihrer Akustik Show. Ein gelungener Coup, so schafften es Chris und seine Band mit eindrucksvoller Unterstützung eines klassischen Ensembles ihre größten Hits in ein neues Gewand zu kleiden und ihren Darbietungen damit mehr Tiefgang zu verleihen. Als Höhepunkte kann man zweifelsohne „Prison“ und „Dry the rain“ nennen, ehe die gesamte Halle bei „Credo“ mitsang.

Apoptygma Berzerk auf dem Out of Line Weekender 2015 - Fotogalerie Der Headliner des letzten Abends war jedoch Apoptygma Berzerk. Eine Band, die man leider viel zu selten in Deutschland sieht. Die Jungs aus Norwegen schaffen jede Halle in eine riesige Party zu verwandeln. So auch dieses Mal, es wurde überschwänglich gefeiert. Bei „Until The End Of The World” fielen alle Hemmungen und der Gig verging wie im Flug.

Fazit: 3 Tage Electro, Dark Pop und Gothic Rock. Sicher kein leichtes Programm, jedoch für Fans der Plattenfirma “Out of line” das Highlight in jedem Jahr. Eine angenehme Halle und moderate Getränkepreise lassen dieses Festival zu einer festen Größe heranreifen. Für Fans, die gerne einen dunkelbunten Querschnitt durch die schwarze Szene haben, ist der Out of line Weekender genau die richtige Adresse.

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