Sieben lange Jahre ist es her, seit Krypteria das letzte mal ein „Heimspiel“ hatte. Die damals noch lokale Band hat seit 2005 eine beeindruckende Karriere hingelegt. Mit vier Alben eroberten sie Deutschland und Asien und mit Hilfe der ein oder anderen Fußball-Hymne sicherten sie sich auch Fans außerhalb des üblichen Genres.
Doch trotz des überragenden Erfolgs konnten die Musiker erst 2011 wieder zu einem Auftritt in Aachen überredet werden.
„Aachens größte Rockparty“ sollte es werden – mangels passender Vergleiche wurde sie es vermutlich auch. Bei der kurzfristigen Ankündigung der Veranstaltung und der verzweifelt anmutenden Suche nach Vorbands wurden wir doch skeptisch.
Mitten im Gig von Harper aus Aachen stieg unser Team vor Ort in die Rocknacht ein. Die 4 Jungs lieferten soliden Rock ab, wirkten aber alles in allem noch etwas unbeholfen auf der Bühne. Im Anschluss daran folgte die Bochumer Band Artig – vom Veranstalter angekündigt mit „halten nicht was ihr Name verspricht“. Die größtenteils für Krypteria erschienenen Fans waren allerdings anderer Meinung, die weißgekleideten Jungs wurden zweifelnd begutachtet und teilweise komplett ignoriert.
Endlich fuhr um 22 Uhr eine weiße Limousine vor dem alten Schlachthof vor. Der Veranstalter kündigte Krypteria an und nach ein, zwei langen Minuten des Wartens betraten sie endlich die Bühne.
Ab diesem Zeitpunkt konnte man die Veranstaltung ruhigen Gewissens Rockparty nennen, gegen die Bühnenshow von Krypteria waren die Vorbands nur harmloses Geplänkel. Mit einem Mix aus neuen Songs und alten Klassikern, der hoffentlich jeden Fan zufrieden stellte, rockten sie die Halle. Zur Ruhe kam das Publikum nur bei Ji-Ins Soloauftritt zu Liberatio. Man merkte den Bandmitgliedern deutlich die Freude an, wieder in der Heimatstadt auftreten zu können.
Der alte Schlachthof im Nord-Osten Aachens war sicher eine perfekte Location für das Konzert. Dies nicht unbedingt wegen dem „Boden voller Schweineblut“, den es hier früher gab, sondern eher wegen der guten Ausleuchtung, der schlichten Fabrik-Atmosphäre und der optimalen Raumnutzung.
Letztendlich haben die Veranstalter eine schöne Rockparty aus dem Nichts gestampft. Vergleichbares gab es lange nicht mehr in Aachen. Man kann an einigen Stellen noch Optimierungen vornehmen – bei der Rockparty 2012, die hoffentlich stattfinden wird.
Setlist: My Fatal Kiss // Sweet Revenge // Victoria // Messiah // Somebody Save Me // Scream // Out of Tears // The Promise // As I Slowly Bleed // Victoriam Speramus // Liberatio // The Night All Angels Cry // You Killed Me // Fly Away With Me // Live to Fight Another Day // Ignition // All Systems Go // Shoot Me
Zugabe: Time to Bring the Pain // Get the Hell out of my Way // Devil Down // I Can’t Breathe
Fotos von Krypteria in Aachen, 30.09.2011
Bericht: Karla Deußer
Fotos: Matthias Irrgang