SUICIDE COMMANDO Am 22.02.2014 gab das E-Tropolis Festival 2014 seine Premiere im Ruhrpott, von Berlin ab nach Oberhausen in die Turbinenhalle.

Früher war es hier in der Industriehalle sicher schon verdammt laut, aber viele Bands auf dem Festival am Samstag haben es sich nicht nehmen lassen da so nah wie möglich ran zu kommen.

Aber von Vorne.

 

„Vorne“ hieß anstehen und warten, dass sich die Türen um 13 Uhr öffneten. Drinnen warteten dann 15 Bands, die alle im Zeitversatz gespielt haben so das man die Möglichkeit hatte alle zu sehen, wenn man denn wollte. Ich wollte und das ist mein Einblick in den Tag für euch:

 

 

CHROM Chrom haben um 14 Uhr den ersten Gig gespielt und auch ganz ordentlich abgeliefert. Die Halle war bereits gut gefüllt, dennoch ist es nicht das Einfachste Los die Ersten zu sein und manchmal halt n bisschen wie 30 fahren in ner 50er Zone, aber mit nem Auto was mehr kann.

Fotos von Chrom auf dem E-Tropolis Festival 2014

 

 

 

Danach ging‘s dann rüber in die 2nd Stage zu Steinkind.

Glück für den, der sich vor Beginn der Shows schon mal umgesehen hatte wo er hin muss, sonst hätte zumindest ich gedacht ich wäre da irgendwie falsch unterwegs, aber nein, man musste sich in der Tat an dem Gedrängel vor den Schließfächern vorbei schieben, dann scharf links über eine recht abenteuerliche, baustellenähnliche Konstruktion in den Eingang der Halle rein. Hat man das geschafft ohne sich die Knochen zu brechen wurde man vom Auftritt der Band seiner Wahl belohnt.

 

STEINKIND

In diesem Fall halt Steinkind. Die Halle war bereits gut besucht als ich da ankam (wobei ich an der Stelle direkt mal sagen kann, das eigentlich JEDE Halle IMMER gut besucht war).

Steinkind verzichteten auf eine extravagante Bühnenshow, war auch nicht nötig, Sänger Louis Manke wusste auch so wie er die ersten Signale an die noch steifen Tanzbeine seiner Fans schicken kann.

Spätestens bei der „Trink mich-Aufforderung“ und einem entblößten Oberkörper zu „Deutschland brennt“ nahm das Ganze Fahrt auf.

 

Fotos von Steinkind auf dem E-Tropolis Festival 2014

 

 

 

Schwupp, zurück zur Mainstage. Für das nächste Jahr wünsche ich mir eine „TMC-Stau-Umfahrung“ für den BON-Stand oder noch besser, stellt ihn woanders auf. Danke.

 

 

X-RX X-RX um 15 Uhr. Gleich das Wichtigste vorn an: Die haben echt Spaß gemacht und nicht nur mir, wie der Blick ins Publikum zeigte.

Die zwei Jungs gingen direkt Vollgas los und immer ab Richtung Publikum. Die hatten sich schlichtweg vorgenommen ne geile Party mit allen zu feiern und was haben Sie gemacht? Ne geile Party mit allen gefeiert!

Die Anfeuerungen ans Publikum waren eigentlich gar nicht nötig, haben aber immer wieder ihr Ziel nicht verfehlt. In dem Sinne: „Tanz Schlampe!“

Fotos von X-RX auf dem E-Tropolis Festival 2014

 

 

XOTOX Da wäre ich zwar gerne bis zum Schluss geblieben, aber mich lockte XOTOX wieder in der 2nd Stage.

Die Show bestand quasi darin die Musikinstrumente ganz besonders doll festzuhalten, sonst blieb man eher für sich da oben auf der Bühne.

Das was allerdings unten ankam war feinster Noize und das machte so einige Besucher sehr glücklich.

Fotos von XotoX auf dem E-Tropolis Festival 2014

 

 

FADERHEAD Der nächste Act in der Mainstage war der Mann mit dem Iro. Faderhead. Ohne großes Intro ging das Ganze mit nem Knaller los. Mit jeder Menge Energie wirbelten er und seine zwei Mitstreiter auf der Bühne herum.

Pädagogisch wertvoll weiß ich jetzt dank ihm nicht nur das man nicht der beste Tänzer sein muss um Spaß an der Bewegung zu haben, nein er hat es seinen Fans auch sehr einfach gemacht sich keine Blöße geben zu müssen wenn mal wer den Text nicht konnte. Karaoke-like wurde der per Beamer nämlich passend auf die Bühne projiziert. Das Publikum zollte seinem Auftritt Jubel und Beifall – wie ich finde, zurecht.

Fotos von Faderhead auf dem E-Tropolis Festival 2014

 

 

 

TYSKE LUDDER Mittlerweile kannte ich den Weg zur 2nd Stage ja schon ganz gut und so zog ich meine Kreise wieder rüber. Proudly Present Tyske Ludder.

Begleitet von Live-Instrumenten und Bierflasche beim Schlagzeuger legten die Vier los. Was etwas schleppend begann steigerte sich im Lauf der Zeit und da war er, der erste kleine Mosh-Pit.

Mangelnden Enthusiasmus kann man den Jungs von Tyske Ludder auf jeden Fall nicht vorwerfen, aber liebe Leute von der Turbinenhalle, dunkelt das nächste Mal die Fenster ab, das hebt die Stimmung. Thanx.

 

Fotos von Tyske Ludder auf dem E-Tropolis Festival 2014

 

 

 

AESTHETIC PERFECTION Back to Mainstage. Aesthetic Perfection laden zum Tanz. Los gings mit “Antibody” und das kam gut an.

Die Bühnenpräsenz war gut, viel Bewegung und das Publikum schunkelte sich in Stimmung.

Der Schlagzeuger wirbelte seine Drumsticks durch die Gegend und auf Aufforderung bedankte sich das Publikum bei Daniel Graves mit den gewünschten Händen in der Luft.

 

Fotos von Aesthetic Perfection auf dem E-Tropolis Festival 2014

 

 

DIVE Schlag auf Schlag geht’s weiter, will ja nix verpassen. DIVE in der 2nd Stage, mittlerweile haben wir 17:40 Uhr, „Time flies when you’re having fun“. Ich fasse mal die wichtigsten Eckpunkte des Auftritts zusammen… BÄÄÄÄÄÄM!

Ok, dann doch etwas ausführlicher. Dirk Ivens bewegte sich extatisch über die Bühne, was genial zu seinem Sound aus u.a. extrem wummernden Bässen passte. Abgerundet wurde alles von einer gelungenen Lichtshow inkl. Strobofeuer. Einfach die Augen zu machen und abtauchen. Ich stand übrigens hinten auf der Anhöhe vor der Theke und habe da auch noch gratis eine Fußmassage bekommen, so derbe hat der Holzboden vibriert.

 

Fotos von DIVE auf dem E-Tropolis Festival 2014

 

 

 

AGONOIZE Ein Blick auf meinen Ablaufplan und ich wanderte zurück in die Mainstage zu Agonoize. Als ich die Halle betrat fiel mir direkt diese riesige Leinwand auf, auf der eine Kathedrale zu sehen war. Hmm.. Schick J Es wurde dunkel, es ging los. Nicht das Chris bei seinem Auftritt übersehen worden wäre war das erste Lied „I am“.

Guter Start, Daumen hoch. Dann stellte sich nicht die Frage OB sondern WANN das erste Kunstblut durch die Gegend geschleudert wird. Ich musste nicht lange warten, Lied zwei – tadaa! Im guten Glauben das keine Krankenkasse der Welt den Leadsänger gerne aufnehmen würde taten es die Fans im Publikum auf jeden Fall.

Spätestens bei „Staatsfeind“ hatte er seine Meute im Griff.

Fotos von Agonoize auf dem E-Tropolis Festival 2014

 

 

 

POUPPEE FABRIKK 2nd Stage… 18:50 Uhr, das Haar sitzt. Es sind Pouppèe Fabrikk angekündigt und… endlich dunkel in der Halle. Die beiden gestanden Kerle von Pouppée Farkrikk legen mit Ihrer Show los, ziehen die Leute mit, ziehen die Leute an (Körperkontakt in der ersten Reihe) und machten damit bei manchen Fans nicht nur die Ohren glücklich. An sich gab es keine wirkliche Bühnenshow – die Show fand eher im Mosh-Pit vor der Bühne statt.

Während die beiden Damen neben mir noch Vermutungen darüber anstellten wie Sänger Henrik Björkk in diesem Moment ohne T-Shirt aussehen würde kribbelten bei mir eher wieder die Füße auf den Holzdielen. Wie mein Mann ohne T-Shirt aussieht weiß ich, das reicht. Also husch husch wieder zur Mainstage.

Fotos von Poupèe Fabrikk auf dem E-Tropolis Festival 2014

 

 

 

HOCICO Hocico! Erster Act bei dem die Party schon losging obwohl noch kein Mensch auf der Bühne zu sehen war. Rufe, Pfiffe und Anfeuerungen sollten den quirligen Mexikaner Erk Aicrag und seinen Kollegen Rasco Agroyam dazu bringen Ihre Ärsche auf die Bühne zu bewegen. Wer kann so einer netten Einladung wiederstehen?

Also ging die Show los. Von Null auf Hundert in Null-komma-nix und die beiden halten ihr Level! Unglaublich wieviel Duracel-Häschen schon daran glauben mussten um dem Leadsänger dermaßen viel Energie zu geben. Publikum und Band feuerten sich gegenseitig an. Das bisher größte Mosh-Pit suchte sich seinen Weg ab der 7./8. Reihe. Erk sucht gezielt den Kontakt zu seinen Fans im Graben und ließ sich dabei soviel Zeit wie kein anderer an dem Tag.

Eine ejakulierende Wasserflasche später muss ich sagen, für mich mit einer der TOP-ACTS des Etropolis 2014!

 

Fotos von Hocico auf dem E-Tropolis Festival 2014

 

 

 

ROTERSAND Switch zur 2nd Stage und gemütliches Eintrudeln zu Rotersand „Merging Oceans“. Nach dem extremen Spaß bei Hocico gerade find ich etwas ruhiger gerade sehr angenehm. Die dezente Lichtshow lenkt nicht ab, Sänger Rascal Nikov wirkt auch so auf der Bühne. Ein Hühne wie er ist schlecht zu übersehen. Rotersand nimmt sein Publikum mit, holt es immer wieder ins Boot und animiert zu tanzen. „Wer von euch ist denn schon richtig gerne hier“.

Ach ja, das waren schon einige. Bewegung macht Spaß, das spricht sich rum. Und hier habe ich auch das erste und einzige Feuerzeug des Tages in der Luft gesehen – zu Liar.

 

Fotos von Rotersand auf dem E-Tropolis Festival 2014

 

APOPTYGMA BERZERK Ich bewege mich derweil zum X-ten Mal wieder in die andere Richtung zu Apoptygma Berzerk. Danke Norwegen! Es wird direkt beim ersten Lied lautstark mitgesungen, sowieso bieten Apoptygma Berzerk da bestes Potential zu. Jubel und lautstarkes Geklatsche… Woooohoooohoooo-Choräle und eine richtig gute Party-Stimmung, läuft! Die Jungs sind nicht nur richtig gut untereinander eingespielt, die blasen auch dem Publikum ordentlich Pfeffer in den Arsch! Es wird bis weit in die Mitte der großen Halle getanzt und als dann sogar noch die Töne zu „Major Tom“ erklangen erreichte das Ganze seinen Höhepunkt.

Ich hatte das Gefühl die ganze Halle singt mit und als das letzte Mal der Refrain erklang, diesmal auf Deutsch – war‘s so ein bisschen Gänsehaut-Stimmung. Wie zu lesen war, waren gut 4000 Leute auf dem Etropolis, gefühlt haben die sich zu Apoptygma Berzerk alle in diese eine Halle gequetscht, zumindest waren selbst die Eingänge dicht. Extremer Jubel gegen Ende zu „End oft he World“ und zwar absolut verdient. Weil ich hier so ungern weg wollte (für mich das nächste Highlight des Abends nach Hocico) musste ich mich jetzt ein bisschen beeilen, wenn ich rüber zum Suicide Commando wollte.

 

Fotos von Apoptygma Berzerk auf dem E-Tropolis Festival 2014

 

SUICIDE COMMANDO Im Marschschritt rüber zur 2nd Stage. Mit dem Suicide Commando hat sich hier der Headliner der Area eingefunden. Die Bässe massieren die Muskeln, das Motto des Etropolis finde ich auf jeden Fall wieder… BÄSSER, HÄRTER, LAUTER. Die Leute gehen gut mit, ich sehe die Hände oben, es wird geklatscht und doch habe ich hier ein bisschen mehr erwartet. (Oder Apoptygma Berzerk haben mich verdorben was meine Erwartungen angeht.)

Aber es wird weiter voller und nach und nach kommt Fahrt in die Sache, hier ein kleiner Mosh-Pit, da eine hochgeraffte Deutschlandfahne. Suicide Commando klären mich klangvoll auf das alle 40 Sekunden ein Selbstmord passiert. Gespielt haben sie gut ne Stunde, macht 90 Tote – so für die Statistik. Die Technik, die kurzzeitig einen Hänger hatte hat es aber kurzer Dank nicht dahingerafft und zu „Dein Herz, meine Gier“ war dann alles auf 100 %, Band als auch Publikum.

Fotos von Suicide Commando auf dem E-Tropolis Festival 2014

 

 

 

DIE KRUPPS Fehlt nur noch einer im Reigen der Großen. Die Krupps spielen auf um 22.50 Uhr in der Mainstage. Als einzige Ausnahme wird bei deren Auftritt sogar mitgefilmt für eine anschließende DVD. Alles was noch irgendwie in der Turbinenhalle war hat versucht in die große Halle zu kommen, was schwierig ist wenn die schon aus allen Nähten platzt. Aber wer drin war, war dabei, von Anfang an war die Stimmung super, man hatte auf sie gewartet – Die Krupps – das hat man gemerkt. Erster Mosh-Pit / Erstes Lied. Die letzten Energie-Reserven des schon ordentlich durchgetanzten Publikums werden aktiviert.

Getreu dem Motto „Manche Dinge werden mehr wenn man sie teilt“ wuchs der Mosh-Pit zum zweiten Lied weiter an. Rechts und links und vorne und hinten wurde einfach so weitergefeiert. Die Krupps stehen für harte, ehrliche Musik ohne Schnörkel und das passt hier hin wie die Faust aufs Auge. ETROPOLIS rockt! Unter anhaltendem Jubel und Beifall lief „Risikofaktor“ und es geht Schlag auf Schlag weiter mit dem „Amboss“ … die Menge tanzt. Der „Pazifist“ prügelt dann nochmal die Beats in die müden Beine und Arme. So macht man die Menge glücklich.

 

Es ist einiges nach Mitternacht als Die Krupps „Feierabend“ haben und ich ziehe mal aus diesem Tag mein persönliches Fazit:

 

Gelungener Start für das Festival im Ruhrgebiet! Jetzt fleißig die Hausaufgaben machen was die Organisation und die Baustellen angeht und dann steht einem tollen E-Tropolis 2015 in Oberhausen nichts im Wege.

 

Thanx und Goodbye!

 

Bericht: Melanie Gmerek

Fotos: Daniel Beiderwieden

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