Xandria im Interview

Die Symphonic Metal Band Xandria hat einige Stürme hinter sich. Nun scheint sich die Lage zu beruhigen, mit einer neuen Sängerin sind Xandria am Start und dem erfolgreichsten Album der Bandgeschichte ging die Band auf eine Deutschland Tour. Grund genug einen Ausblick zu wagen und das Erreichte Revue passieren zu lassen.

Fabian Bernhardt (FB): Wie kam es zum erneuten Besetzungswechsel?

Xandria (X): Manu hat aus persönlichen Gründen die Band verlassen und wir mussten es akzeptieren. Es gab allerdings kein böses Blut. Es lief alles im gemeinsamen Einvernehmen ab.

FB: Ihr seid mit „Sacrificium“ auf Platz 25 eingestiegen, habt ihr mit diesem Erfolg gerechnet?

X: Wir haben bereits mit dem letzten Album viele Fans gefunden, so ist jedenfalls unser Eindruck. Wir haben uns dann schließlich riesig gefreut, als wir die Verkaufszahlen mitgeteilt bekommen haben. So hat man die Bestätigung und kann weitermachen.

FB: Wer ist verantwortlich für das beeindruckende Artwork des aktuellen Xandria Albums?

X: Das ist ein Kollege, der auch schon für die Band Epica gearbeitet hat. Heine hat da wirklich großartige Arbeit vollbracht. Er hat auch unser Vorgängeralbum illustriert. Nach ein paar Testentwürfen stand der finale Entwurf dann ziemlich schnell.

FB: Auf dem Cover des aktuellen Albums ist ein Phoenix zu sehen. Seht ihr dieses Album als Neuanfang?

X: Der Phoenix hat mit uns als Band wenig zu tun, sondern vielmehr soll er den Hintergrund des Albums illustrieren. Ein Symbol für stetigen Wandel, Neuanfang und auch neue Hoffnung. Die Selbstopferung für andere Menschen und wenn man stirbt, steigen aus der Asche die Ideale hervor, die man zu Lebzeiten vertreten hat. Insbesondere soll es an die Menschen erinnern, die täglich für ihre Freiheiten kämpfen müssen und damit einen schweren Weg gehen und einen hohen Preis zahlen. Als Neuanfang sehen wir eher das Album „Neverworld’s End“. Musikalisch führen wir diesen Weg weiter, auch mit einer neuen Sängerin.

FB: Was hat euch zu dem aktuellen Album inspiriert?
X: Da gibt es eine Menge. Die Bands, die wir privat gern hören. Auch Filme und Bücher spielen eine Rolle und manchmal ziehen wir unsere Inspiration einfach aus unserem Alltag. Es passiert auch immer mal was im Freundeskreis, was sich lohnt vertont zu werden. Auch den Besetzungswechsel haben wir vertont, da wir nicht wussten, ob und wann wir weiter machen können. Man reflektiert halt immer einen besonderen Moment in einem Song.

FB: Gibt es einen Lieblingssong, den ihr besonders gern live spielt?
X: Das ist eine schwere Frage, die man nicht so leicht beantworten kann. Wenn man eine Mutter fragt, welches ihr Lieblingskind sei, bekommt auch selten eine Antwort. Ich mag alle Songs, allerdings ist „Undiscovered Land“ der emotionale Höhepunkt. Das kann man einfach genießen.

FB: Dianne von Giersbergen ist die neue Sängerin von Xandria. Es gibt ja im Metalbereich eine weitere Sängerin mit diesem Nachnamen. Seid ihr verwandt?
X: Nein, es gibt keinerlei Verbindung zwischen Anneke und Dianne. Allerdings dachte ich anfangs auch, dass die beiden verwandt sein müssen, da Anneke ja eine kleine Schwester hat. Aber es ist tatsächlich so, dass es da keinerlei Parallelen gibt.

FB: Was sind eure Pläne für das kommende Jahr?
X: Ja, einige haben wir schon geschmiedet. Es wird definitiv ein anstrengendes Jahr. Wir haben grade unsere Europa Tour beendet. Jetzt steht die Festivalsaison in Deutschland an, dann spielen wir in den USA. Wir planen eine Tour durch Asien und Russland, aber das ist noch nicht ganz sicher. Dann ist das Jahr auch schon wieder rum. In Deutschland und der Schweiz werden wir auf jeden Fall immer mal wieder zwischendurch spielen. Festivals sind sowieso immer das Highlight, man trifft sich in Bandkreisen auch immer gern wieder, genau wie die Fans. Man sieht sich die Kollegen dann auch gern live an.

FB: Wie würdet ihr euren Stil beschreiben?
X: Wir haben Spaß an der Sache, die wir machen und nach „Neverworld’s end“ würde ich sagen, dass wir definitiv eine Symphonic Metal Band sind. Es gibt in diesem Genre kein Schwarz und Weiß, man kann mit den Graustufen hervorragend spielen und die Fans lieben es. Ob nun Filmmusik oder mit keltischen Instrumenten, es passt meist und die Mischung ist grandios. Es passt einfach. Wir haben letztens mit der Band Delain gespielt, die einige Pop-Elemente in ihren Songs haben, während wir eher metallisch sind, aber die Leute haben es angenommen und es war eine tolle Erfahrung.

Bilder: Lena Behlmer

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