31.10.2010, Halloween-Party @ Schwimmbad Club Heidelberg, DJ Jochen lädt die schwarze Gemeinde zum bunten Fest. Wie immer war es eine Party auf 4 Stockwerken und so gab es für jeden Geschmack das Passende. Außergewöhnlich für eine Halloween-Party ist sicherlich, dass ein Konzert mit 3 Bands inklusive ist.


Mit SUONO, SILIZIUM und RE:\LEGION gab es ein nettes Package für die Electro-Fraktion. MINDBREED nutze die Gelegenheit zum Interview mit RE:\LEGION nach einem der seltenen Live-Auftritte. So saßen wir nun um 2 Uhr nachts mit 3 nach dem Auftritt gut gelaunten Legionären im recht originellem Backstage des Schwimmbad Clubs.


Mindbreed : Für die Leser, die RL nicht kennen: Das wichtigste über RE:\LEGION in 3 Sätzen

RL: Wir sehen RE:\LEGION als abwechslungsreich und dynamisch. Unserer Vorstellung nach strebten wir von Anfang an eine Mischung an: Härte wie Suicide Commando, Melodie wie VNV Nation, klarer, unverzerrter Gesang, sinnvolle Texte und das Ganze sehr gut tanzbar. Was uns bisher noch nicht gelungen ist, ist einen richtigen Industrial-Track zu machen… verdammt schwer.


MB : RE:\LEGION ist zweifelsohne elektronisch, trotzdem gelingt es mir nicht, eine passende Schublade zu finden, in die ich euch stecken möchte. Von Trance über poppig bis DarkElectro meine ich bei euch alles zu finden. Was ist Eure Lieblingsschublade?

RL: Möchten wir eigentlich auch nicht. Das überlassen wir den Leuten am liebsten selber. Der Überbegriff ist Electro, mehr würden wir nicht definieren.


MB : Wenn etwas in den meist guten Rezensionen kritisiert wird, ist es eigentlich nur der Gesang. Wie reagierst Du darauf? Auf „State of Mind“ bleibt Ihr ja weiterhin mit meist unverzerrten, klaren Vocals dem Stil des Vorgängers treu.

RL: Wir wissen natürlich, dass wir da noch ordentlich dran arbeiten müssen. Aber so zeigen wir auch eine gewisse Ehrlichkeit und wir versuchen das Beste herauszuholen. Für Auftritte im nächsten Jahr werden wir auf der Bühne jedoch auch mal ein paar Effekte ausprobieren. Unser Anspruch wächst, das haben wir bei „State of Mind“ deutlich gesehen. Musikalisch sehen wir uns auf einem guten Level, am Gesang werden noch viel arbeiten.


MB : „State of Mind“ wurde nun vor etwa einem halben Jahr released. Wie fällt Euer Fazit aus, welche Reaktionen gab es? Seid ihr damit zufrieden?

RL : Wir sind sehr zufrieden. Die Erwartungen konnten wir halten, auch beim Verkauf. Es waren im Vorfeld auch von außen große Erwartungen da, wir wurden oft gefragt, wann wir endlich mal wieder etwas veröffentlichen.


MB : Eine Frage noch zu „State of Mind“. Hat das Album eine Message?

RL: Der rote Faden auf „State of Mind“ sind Gefühle und wie das Leben, so ist auch dieses Album dadurch sehr gemischt. „Golden Years“ ist ein sehr optimistischer Song, wogegen „Persona Non Grata“ mehr so das Fuck You! an alle ist, die es nicht gut mit einem meinen. Der Ausdruck „State of Mind“, der in mehreren Songs auftaucht, gibt dem eine Klammer. Wir wollten textlich genauso offen sein wie musikalisch.


MB: Welche Rollen spielen Remixe in eurem Schaffen und was ist der Reiz daran?

RL: Wir würden nicht für jede Band remixen, wir müssen eine Herausforderung darin sehen. Der Song soll gut sein, aber nicht perfekt. Er soll noch Potential nach oben haben.


MB: Immer wieder interessieren sich Kollegen (auch aus dem Ausland) für einen Remix von RE:\LEGION. Wie kommen Bands wie In Strict Confidence oder Wynardtage oder ausländische Bands auf euch?

RL: In Strict Confidence lief über den Contest Mitte 2006, den wir für uns entscheiden konnten. Das Lied fanden wir damals echt geil und dann wollten wir das unbedingt machen. Das war schon ein großer Schritt für uns. Andere Bands haben einfach angefragt.


MB: Martin ist Karlsruher, Olli wohnt in Bielefeld. Wie entstand RE:\LEGION? Einen Teil der Geschichte erzählt ihr ja auf Eurer Website.

RL: Olli wohnte und studierte früher in Karlsruhe und hat vorher schon Musik im Trance-Bereich gemacht. So haben wir uns gefunden. Zu der Zeit lief die Zusammenarbeit natürlich flüssiger, jetzt dauern manche Schritte schon etwas länger.


MB: Heute Abend findet soweit ich weiß, erst der 2. Live-Gig von RE:\LEGION statt. Ist die Entfernung der Grund für Eure Bühnenabstinenz? Oder ist RE:\LEGION einfach keine Live-Band?

RL: Ja, einer muss nun immer weit fahren, andererseits hat man im Norden und im Süden eine Übernachtungsmöglichkeit (lacht). Zum einen wollten wir genügen Songs zur Auswahl haben, zum anderen müssen wir uns die Locations auch selber suchen und man kommt nicht überall rein.


MB: Erzählt uns noch etwas zu den Plänen im nächsten Jahr. Was steht an bei RE:\LEGION?

RL: Wir haben momentan noch keine Booking Agentur, aber wir strecken unsere Fühler aus und planen definitiv Auftritte im nächsten Jahr. Auch arbeiten wir am neuen Album, das Ende 2011 erscheinen soll. Vielleicht wird es sogar ein Doppelalbum, schließlich haben wir nächstes Jahr 10 Jahre RE:\LEGION. Einen Titel haben wir noch nicht, der kommt bei uns immer recht spät.


MB: Noch einen Satz zum Schluss?

RL: Ja, danke an alle Leser, die dieses Interview bis zum Schluss gelesen haben (lacht!)


MB: Mindbreed bedankt sich für das nette Gespräch so spät noch nach eurem Auftritt und wünscht noch viel Spaß und Erfolg weiterhin.

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