Killswitch Engage

Mit neuer CD im Gepäck reisten die Jungs von Killswitch Engage aus Amerika nach Europa, um ihr neues Werk Disarm the Descent den euphorischen Fans zu präsentieren. Man kann natürlich im Vorfeld viel spekulieren, aber ob eine CD funktioniert, merkt man immer erst bei Live Konzerten und so trafen wir den aufgeregten, aber trotzdem sehr lockeren Bassisten Mike D’Antonio kurz vor dem Konzert im Berliner C-Club.

Mindbreed (MB): Eins euer bekanntesten Stücke ist „Holy Diver“ von Dio. Wie kam es zu dieser Coverversion? Ist Dio ein wichtiger Künstler für euch?

Mike D’Antonio (MA): Das war eine lustige Geschichte. Das Kerrangg! Magazin hat mehrere neue Metal-Bands angesprochen, ob sie nicht Lust hätten, Songs von Metal-Veteranen zu covern und uns sprang „Holy Diver“ förmlich an, als wir die Liste der möglichen Songs bekamen. Neben Dio standen auch Bon Jovi und Weezer zur Auswahl, aber wir entschieden uns dann für Dio. Es wurde dann erstmals nur auf dem Geburtstags-Sampler des Magazins veröffentlicht. Später kam dann unsere Plattenfirma auf uns zu und fragte, ob wir den Song nicht auch auf die Special Edition unserer CD „As Daylight dies“ mit raufnehmen wollten. Das taten wir und die Reaktionen waren überwältigend. Und Dio ist natürlich ein wichtiger Künstler.

MB: Was sind eure Einflüsse?

MA: Ich mag gern die älteren Metalstücke. Angefangen von Metallica über At Vance bis zu Carcass. Zum Schreiben inspirieren mich Bands aus dem New York Hardcore Bereich wie Agonostic Front oder die früheren Biohazard CDs. Das bringt mich wirklich zu kreativen Schüben.

MB: Euer neues Album ist grade erschienen? Mit welchen Erwartungen geht ihr an diese Tour heran?

MA: Wir haben keine Erwartungen. Wir hoffen, dass alle ihren Spaß haben. Wir werden mehr neue Songs spielen, als jemals zuvor und hoffen, dass der Funken überspringt. Wir wollen die Leute einfach abgehen sehen und hoffen, dass wir die passende Setliste gewählt haben. Es macht uns einfach Spaß die neuen Songs zu Performern und ich denke, wir werden die Fans begeistern.

MB: Gibt es einen Wunschkandidaten mit dem ihr gerne mal zusammenarbeiten würdet?

MA: Hmm, da gibt es soviel. Natürlich wäre es ein Traum etwas mit Metallica oder Carcass zu machen. Oder mit den Hellacopters, wenn es die Band noch geben würde. Carcass ist meine Lieblingsband.

MB: Ihr habt 2008 in Wacken gespielt, als der Metalcore noch ziemlich am Anfangstand. Wie war es zwischen den ganzen Heavy Metal Bands?

MA: Ich war tierisch aufgeregt. Man hört ja schließlich eine ganze Menge von diesem Festival. Es ist bekannt dafür, dass viele Metalbands dort spielen. Die Besucher sind teilweise old-school Metaller und wir mit unserer neuen Richtung mittendrin. Es war sehr aufregend. Unser Slot war zwischen Carcass und At the Gates und ich dachte mir, wie schaffe ich es trotzdem mir beide Bands noch anzuschauen, denn beide Bands sind absolute Lieblinge von mir. Die ersten Songs spielten wir und erst dann sah ich ins Publikum und bemerkte, dass alle feierten und wir es geschafft hatten die Masse zu begeistern, besser als man es sich erträumen konnte. Es hat einfach gerockt und das Publikum war unglaublich. Wir waren alle elektrisiert. Es war eins meiner besten Konzerte.

MB: Welche Musik hörst du privat?

MA: Carcass natürlich. Eine super-geniale Band. At the Gates und den ganzen skandinavischen Metal, aber auch Punk, wie die Misfits, find ich ziemlich geil. Die Liste könnte ich unendlich fortführen. Im Großen und Ganzen, kann man sagen, dass es einfach krachen muss

MB: Wie sehen eure Pläne für das kommende Jahr aus?

MA: Tour,Tour, Tour. Die CD ist endlich draußen und nun kommen wir auch zu euch in die Gegend. Es gibt doch nichts besseres, als live zu spielen und endlich zu sehen, ob sich die lange Studioarbeit gelohnt hat. Die nächsten 2 Jahre werden wir definitiv auf der Straße unterwegs sein. Ich liebe den Kontakt zu unseren Fans, es ist einfach unglaublich und unbeschreiblich. Zu sehen, wie sie abgehen, klatschen, ins Moshpit springen und einfach glücklich sind. Ich will unseren Fans einfach etwas zurückgeben, wenn sie zu uns aufs Konzert kommen. Wir sind sehr dankbar dafür.

MB: Habt ihr irgendetwas Außergewöhnliches auf der Tour bisher erlebt?

MA: Ich bin sehr an Geschichte interessiert und da ist Berlin natürlich eine der ersten Adressen in der Welt. Wir waren am Checkpoint Charlie und an der Berliner Mauer. Eine traurige Geschichte, aber sehr interessant und wirklich schockierend. Ich hab die Bilder im Fernsehen gesehen, wie die Mauer fiel und die Menschen sich kleine Stücke davon gesichert haben. Das war schon ein großartiges Gefühl zu sehen, wie die Freiheit siegen kann.

MB: Vielen Dank für das Gespräch, Mike!

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